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1. Rang 2 / 2

Mehrfachbeauftragung | 06/2017

Geschosswohnungsbau auf dem Baufeld N 2.2

Lincoln- Siedlung, Baufeld N 2.2, Entwurf BITSCH + BIENSTEIN Architekten, Wiesbaden

Lincoln- Siedlung, Baufeld N 2.2, Entwurf BITSCH + BIENSTEIN Architekten, Wiesbaden

2. Rang

Bitsch+Bienstein Architekten PartGmbB

Architektur

Freiraum Rabsilber Heckmann Giese Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Entwurf von BITSCH + BIENSTEIN Architekten nimmt die vorhandene Zeilenstruktur der Umgebung auf und schließt diese zur viel befahrenen Karlsruher Straße im Nordwesten und zur Quartiersgrenze im Norden.

Der Entwurf folgt zwei Leitgedanken:
• die notwendige Lärmschutzbebauung im Westen wird in ablesbare Baukörper aufgelöst
• es werden große, verzahnte, grüne Innenhöfe gebildet.

Alle Wohnungen sind nach Südosten oder Südwesten orientiert und nahezu alle Wohnräume liegen an den großzügigen, ruhigen, grünen Innenhöfen. Durch die einfachen, jedoch differenzierten Baukörper und die Materialwechsel der Fassade entsteht eine ruhige, aber dennoch vielfältige, einprägsame und individuelle Architektur und Raumstruktur.

Die Erschließung ist effizient als 2- bis 3-Spänner bei den Eigentumswohnungen bzw. als 3- bis 4-Spänner bei den Mietwohnungen organisiert. Alle Wohnungen sind barrierefrei zu erreichen und entsprechen überwiegend der DIN 18040-2 und sind damit förderfähig.
Das Mobilitätskonzept des Lincoln-Quartiers wird durch die Schaffung von rund 400 Fahrradstellplätzen unterstützt, die Hälfte davon ist in den Untergeschossen untergebracht. Alle Aufzüge sind für Fahrräder ausgelegt.

Die versetzte Anordnung der Bauten schafft differenzierte, spannende Freiräume, die sich mit den bestehenden Grünflächen der Siedlung vernetzen. Die großzügige Grünfläche im Herzen der Neubebauung können als „open gardening“ genutzt werden. Lineare Wege gliedern den Freiraum, freiwachsende Strauch- und Baumpflanzungen konterkarieren ihre Strenge.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Herleitung der städtebaulichen Figur ist schlüssig. Ausgehend von der Schallschutzproblematik entwickelt der Verfasser eine Figur, die sich nach Westen und Norden abschottet und dennoch das quartiersbestimmende Zeilenthema geschickt aufgreift und variiert.

Die Abstände zwischen den einzelnen Gebäuden sind wohlproportioniert, der zentrale Freibereich erscheint jedoch überdimensioniert. Folgerichtig wird hier keine Gemeinschaftsnutzung vorgeschlagen, sondern Mietergärten angeboten. Aber auch aus diesem Nutzungsangebot könnten Konflikte zwischen den Gartennutzern und den Bewohnern der angrenzenden Wohnungen erwachsen.

Die äußere Erschließung funktioniert bis auf die beiden Stellplätze im Südwesten. Die oberirdischen Fahrradabstellanlagen sind mit 4 Metern zu tief dimensioniert (2.Reihe). In der Folge werden wahrscheinlich mehr Fahrräder im Keller untergebracht werden müssen.

Die Lage der Müllbehälter in Quartiersmitte muss weiter an den Rand gerückt werden, um ihre Erreichbarkeit für die städtischen Müllfahrzeuge sicherzustellen.
Grundrisse und Fassaden sind routiniert und qualitätsvoll, positiv fällt die Auseinandersetzung mit den Gebäudeköpfen und die Gliederung des nordöstlichen Quartiersrandes auf.

Das in der städtebaulichen Herleitung stark gewichtete Thema des Lärmschutzes wird bei der Übersetzung in die Grundrisse leider nicht konsequent umgesetzt: trotz relativ hohem baulichen Aufwand gelingt es den Verfassern nicht, tatsächlich alle Wohnungen von den Schallemissionen der Karlsruher Straße zu schützen.

Insgesamt handelt es sich um eine handwerklich routinierte Arbeit, die vieles richtig macht, aber noch zu wenig innovative Angebote vorschlägt.
Lincoln- Siedlung, Baufeld N 2.2, Entwurf BITSCH + BIENSTEIN Architekten, Wiesbaden

Lincoln- Siedlung, Baufeld N 2.2, Entwurf BITSCH + BIENSTEIN Architekten, Wiesbaden

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Lincoln- Siedlung, Baufeld N 2.2, Entwurf BITSCH + BIENSTEIN Architekten, Wiesbaden

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