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Projektwettbewerb | 07/2017

Ersatzneubau Garderoben- und Clubgebäude Hönggerberg

Feldhaus

6. Rang / 6. Preis

Benjamin Groothuijse

Architektur

Joseph Halligan

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf erfrischende Art und unkonventionelle Weise gehen die Ver- fassenden von «Feldhaus» an die Aufgabe heran. In Anlehnung an die Positionierung einer Plattform im Meer setzen sie das quadratische Garderobengebäude frei «ins Feld». Dadurch gliedern sie die vier unterschiedlichen Seiten geradlinig mit Aussenraumfunktionen, was jedoch zur eigenen Referenz ein gewisser Widerspruch ist. Ein zweites kleines Gebäude als Clubhaus und Grillkiosk komplementiert die Setzung in der Situation trotzdem zu einem gelungenen Gesamtensemble. Das Restaurantgebäude begrenzt dadurch räumlich die bestehende nordseitige Zugangsrampe und spannt gemeinsam mit der inszenierten Erschliessungsrampe des Garderobengebäudes einen gefassten und attraktiven Aussenraum mit hoher Aufenthaltsqualität auf. Trotz zweier Bauten wirkt die Körnung der Volumen mit den Bestandsgebäuden entspannt, nebenbei können so auch alle Föhren erhalten werden. Typologisch wird das Garderobengebäude mit einer aussenliegenden Laubengangerschliessung über zwei Geschosse als eine offene Struktur verstanden. Im Zentrum versteckt liegt ein grosser Lüftungsschacht, über den alle umliegenden Garderobenräume belüftet werden. Dieser Schacht steht auf einer halbversenkten Betonwanne mit Eck-Wandelementen, die den Übergang zum bestehenden Terrain gewährleisten soll. Die Garderobenräume werden darin windmühlenartig verschachtelt als Holzbau entlang des umlaufenden Laubengangs angeordnet. Das Hochparterre wird dabei vollständig in Holz erstellt und erhält einen statischen Ausdruck aus Fachwerkträgern. Ob man darin, wie die Verfassenden beschreiben, an den Ausdruck eines ge- streiften Trikots erinnert wird, ist fraglich. Auch haftet der Kon- struktion eine starke Bildhaftigkeit an, da kein Unterschied über die Ausrichtung der Druck- bzw. Zugdiagonalen im Fachwerkträger vollzogen wird, diese also der Fassadenabwicklung linear folgen und nicht dem statisch bedingten Kräfteverlauf. Die Konstruktion ist so zwar möglich, aber doch unlogisch. Auch ist nicht klar, wie im Detailschnitt die Balkendecke mit dem Fachwerk der Fassade kraftschlüssig verbunden sein soll. Nicht überzeugend und unverständlich ausgearbeitet sind die ostseitige Aussentreppe und die gleich daneben liegende innere Treppenerschliessung mit Zugang von aussen. Dadurch entsteht eine komplizierte Ecke, eventuell hätte auch nur eines der Erschliessungselemente gereicht. Auch ist die Aufenthaltsqualität des oberen Laubengangs mit Aussicht auf die gesamte Anlage viel attraktiver als die untere Erschliessung hinter der hohen Be- tonwand, die auch einfach nur der Terrainlinie hätte folgen können. Die geforderte getrennte Erschliessung der Ersten Liga von den Zuschauenden funktioniert mit der Querung vor dem Restaurantgebäude nicht. Unverständlicherweise wurde das Modell weder mit der markan- ten, offenen Fassadenstruktur noch mit den freien Dachaufbauten dargestellt, was dem Vorschlag erst eigentlich seine Originalität verleiht und somit nun eine falsche Geschlossenheit und Abwei- sung suggeriert. Zusammenfassend handelt es sich aber um einen thematisch komplexen und faszinierenden Vorschlag. Die Originalität und deren Angemessenheit im gegebenen Landschaftsraum wurden in der Jury jedoch sehr kontrovers diskutiert. Die Jury kommt abschliessend zum Schluss, dass an diesem landschaftlich sensiblen Ort eine etwas ruhigere Ausformulierung der Aufgabenstellung angemessener ist. Dementsprechend wurde früh entschieden, das Projekt in der detaillierten Vorprüfung nicht zu berücksichtigen.