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Projektwettbewerb | 07/2017

Ersatzneubau Garderoben- und Clubgebäude Hönggerberg

FAUSTINO

5. Rang / 5. Preis

Hugo Torre

Architektur

Roger Küng

Architektur

Christoph Abächerli

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfassenden stellen sich der selbstgewählten Aufgabe, möglichst viel Freiraum zu erhalten. Sie entwickeln daraus einen folgerichtigen Bau bestehend aus einer zum Hauptspielfeld leicht erhöhten Plattform, auf der eine filigrane Dachkonstruktion zwei Volumen überspannt. Darunter befinden sich ei- nerseits der Bereich der Ersten Liga und andererseits der Gastronomiebereich. Dieser Eingangs- und Begegnungspavillon steht parallel zum Hauptspielfeld und orientiert sich durch seine Längsausdehnung eindeutig darauf. Konsequent werden alle anderen Garderobenräume und Nutzungen im Untergeschoss angeordnet. Die vielfach nutzbare Wiese vor dem Garderobengebäude bleibt erhalten. Leider kann höchstens eine der fünf Föhren erhalten werden und die nicht näher beschriebene Ge- staltung des Aussenraums lässt einige Fragen unbeantwortet. Die in den Schnitten vorgesehenen Konstruktionshöhen gewährleisten nicht die angestrebte Naturrasennutzung auf Erdgeschossebene. Auch wenn die grossräumliche Analyse des Landschaftsraums zu überzeugen vermag, gibt es bei der Einbettung im Terrain ei- nige ungelöste Stellen, insbesondere der Anschluss an der Kappenbühlstrasse, wo seitlich steile Böschungen entstehen. Der Höhenbezug zum bestehenden Armbrustschiessplatz ist unbefriedigend. Das Kantonale Schutzobjekt wird tangiert. Die dreiteilige Organisation im Untergeschoss, mit Oberlichtbändern und der direkten Treppenverbindung zum Hauptspielfeld ist organisatorisch bestmöglich gelöst, die enge Verbindung mit der Treppe bleibt aber bestehen. Aus Sicht der Betreibenden ist die daraus entstehende Entkoppelung des Bereichs für die Sportlerinnen und Sportler im Untergeschoss unpratikabel. Zudem würde es einen hohen Unterhaltsaufwand aufgrund der langen Wege mit sich bringen. Die Anordnung der Garderoben der Ersten Liga auf der falschen Seite, auf dem Weg von der Kappenbühlstrasse zum Clubrestaurant, birgt grundsätzlich organisatorische Nachteile: Der grosszügige Hauptdurchgang würde durch die notwendigen Absperrungen im Aussenraum bei einem Fussballspiel blockiert werden. Die Lage des Theorieraums schränkt seine Benutzbarkeit allzusehr ein, die Abkoppelung der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Untergeschoss ist vom Verband nicht bewilligungsfähig. Die Gastronomielager im Untergeschoss verunmöglichen schliesslich, dass das Clubrestaurant, wie gefordert, durch eine Person betrieben werden kann. Die sorgfältige Materialisierung überzeugt in ihrem architektonischen Ausdruck. Ob alle gewählten Materialien genügend strapazierfähig sind, müsste genauer überprüft werden.

Die vorgesehenen Dämmstärken genügen den gestellten Anforderungen nicht und müssten erhöht werden. Das Dach ist extensiv begrünt, die Photovoltaik ist angedacht, es handelt sich aber nur um eine recht kleine Fläche. Aufgrund des grossen Untergeschosses und dem grossen Gesamtvolumen weist das Gebäude eine sehr schlechte Kompaktheit auf, die eine Minergie-P-Zertifizierung verunmöglicht. Die Jahresbilanz fällt ebenfalls schlecht aus, da der Jahresheizbedarf zu hoch anfallen würde. Das Projekt besticht durch seine kompromisslose Haltung und Einbettung in den übergeordneten Landschaftsraum. Erkauft wird dies durch ein grosses Untergeschoss, in dem sich alle Garderoben des Breitensports, der Trainerinnen und Trainer sowie Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter befinden. Die Einbettung des Gebäudes im gewachsenen Terrain und die Anschlüsse an die bestehenden Strassen und Wege überzeugen in der Ausformulierung nicht.