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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2007

Realisierungswettbewerb Demenzhaus Jungerhalde-Nord Konstanz-Allmannsdorf

Modell

Modell

2. Preis

eyland 07 – René Rissland . Thomas Brat

Architektur

Terraform - Sandra Bartoli und Andreas Ziegeler

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfsidee und Städtebau

Die Idee unseres Entwurfes beschreibt die naturräumliche Verwebung von Stadt und Landschaftsraum. Es geht uns dabei um die feinsinnige Verzahnung der vorhandenen und neu geschaffenen Freiräume. Eine bauliche Nahtstelle mit verbindendem Wesen, die ein Durchfliessen des Naturraumes in rückwärtige Nachbarschaften ermöglicht und dabei neue Wohnqualitäten im Innern erzeugt. Die vorhandene Topographie wird mit den ebenerdig eingestanzten Aktionsfeldern zum nördlichen Naturraum schlüssig in das bauliche Konzept einbezogen. So entstehen geschützte und gut proportionierte Freiräume nach Süden und eine durchgängige Wahrnehmbarkeit des nördlichen Naturraumes. Die tiefe Einbindung in das Gelände, Öffnung und Höhenstaffelung tragen zur Maßstäblichkeit der Baukörper und einer zurückhaltenden Einfügung im wohnlichen Umfeld und zum Landschaftsraum hin bei. An prominenter Stelle und im Schnittpunkt der umseitigen Andienungswege kann das Gebäude von allen Seiten kommend, gleichwertig erschlossen werden. Mit seinen Entwurfselementen, wie Atrium , Laube, Landschaftsterrasse und Loggia sucht unser Konzept den wesenhaften Bezug zum Naturraum und schafft eine Vielzahl differenzierter Komunikationsmöglichkeiten von Mensch und Natur.


Innovatives Wohnkonzept

Auf die Wesensbezüge des Ortes ausgerichtet, ist unser bauliches Konzept geprägt durch die differenzierten Übergänge von Privatheit und gemeinschaftlicher Aktion, von Raumkonzentration und größtmöglichem Freiraumbezug, sowie dem Erlebnis des Tageslichtes durch die Ost / Westorientierung aller Wohnbereiche. Vertikal und horizontal angeordnete Erschliessungswege ermöglichen fließende Übergänge im Pflege und Betreuungskonzept, in den Möglichkeiten des Angehörigen-Coachings , als auch die Wechselbeziehung unterschiedlicher Lebensumfelder.
Vorgelagerte Aktionsfelder verbinden die Wohneinheiten miteinander, regen an zu gemeinschaftlichem Handeln und zur Findung des eigenen, individuellen Alltags. Grosse Bedeutung wurde dem Angebot und der räumlichen Ausprägung der Wohngemeinschaften beigemessen. Den Seniorenwohnungen sind geschützte und vielseitig nutzbare Gemeinschaftsterrassen und Wellness-Bereiche vorgelagert. Zentral angeordnete und bepflanzte Atrien bringen Tages- und Sonnenlicht in die Kernbereiche der Wohngruppen der Erd - und Obergeschosse und ermöglichen die gruppenübergreifende Kontaktaufnahme. Dienende Räume liegen in einer Rückgratfunktion zu den Erlebnisräumen, tragen bei zur räumlichen Fassung und Konzentration, sind Orientierungsinseln und zugleich Orte größtmöglicher Übersicht. Wohn-Nischen vor den privaten Wohnräumen dienen der Individualisierung und der subtilen Aneignung des gemeinschaftlichen Handelns.


Material und Konstruktion

Die Gesamtanlage ist problemlos in mehreren Bauabschnitten realisierbar. Sie wird erstellt als konstruktiver Mauerwerks - und Stahlbetonbau mit tragenden Wänden und Decken und Stützen. Die hochwärmegedämmte und hinterlüftete Außenhaut aus Klimaholzpaneelen in Kombination mit Faserzement Werkstoffen sucht die Annäherung und Einbindung in den Landschaftsraum und zu den begrünten Höfen und Gärten. Materialgleiche Schiebeläden vor den Wohnungen zeigen die Veränderbarkeit und das Spiel des täglichen Wohnens. Der warme Werkstoff Holz wird zum Wegbegleiter im Inneren. Eine feinsinnige Ergänzung mit farbigen Oberflächen dient der Orientierung der Bewohner sowie dem atmosphärischen Übergang hindurchfliessender Landschaftselemente.


Freiraumgestaltung

\"Grüne Hügel\" und \"Landschaftsplateau\" oder \"Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg zum Propheten…\" Entwurfsbestimmendes Motiv ist das eines von der Landschaft durchzogenen Gebäudes. Einerseits öffnet sich das Ensemble gegenüber der Landschaft, andererseits bietet es seinen Bewohnern ein schützendes Umfeld und den Rückzugsraum der internen Gärten. Die Gärten sind eine Gruppe kleiner Hügel - eine Miniatur der angrenzenden Landschaft:
der Reichtum ihrer Vegetation, die weiten Obstwiesen, die entfernten Hügelkuppen, der See im Tal... Die Wegeführung in der Gartenanlage, der Rundlauf, findet automatisch zwischen diesen \"Grünen Hügeln\" statt. Zur Strasse hin ist der Garten durch eine organische Schutzhecke separiert, die jedoch durch entsprechend niedrige Höhe die Blickverbindung der beiden Bereiche gewährleistet. Die Gärten bieten neben vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten vor allem auch reichhaltige, stimulierende Sinneseindrücke: zahlreiche Pflanzen und Blüten, der Schattenkegel der Hügel, Schmetterlinge, Bienensummen, Vogelgesang, der Geruch geschnittenen Grases, der Duft der Blüten. Die Gärten beziehen sich unmittelbar auf die Wohnbereiche, sind leicht zugänglich und wollen im Wechsel der Jahreszeiten täglich neu entdeckt werden.
Durch die natürlich vorhandene Höhenstaffelung wird das Dach des Erdgeschosses zum Landschaftsplateau mit ähnlichen Grünraumqualitäten wie der Demenzgarten. Somit ist das Stapeln der Demenzgruppen auf EG und OG möglich, ohne dass es für die obere Gruppe Nachteile geben würde. Im Gegenteil, hier wird das Wohnen in den Baumkronen zur Realität.
Im Westen des Grundstücks - mit Ausblick auf die Obstwiesen - bietet der \"Pavillon der Generationen\" Gelegenheit für kleinere Gartenfeste mit der Nachbarn und Verwandten. Ein kleiner Skaterpark erweitert das Angebot für jüngere Bewohner der Umgebung. Der kleine Spielplatz im Osten bindet das Geländes an den angrenzenden Weg zu den Obstwiesen und zum Schulzentrum an.
Modell

Modell

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

1. OG mit Landschaftsterrasse

1. OG mit Landschaftsterrasse

1. OG mit Landschaftsterrasse

1. OG mit Landschaftsterrasse

Aktionsfeld HĂĽgellandschaft

Aktionsfeld HĂĽgellandschaft

Aktionsfeld HĂĽgellandschaft

Aktionsfeld HĂĽgellandschaft

Teilansicht SĂĽdwest

Teilansicht SĂĽdwest

Teilansicht SĂĽdwest

Teilansicht SĂĽdwest

Schnitt + Ansicht Nordwest

Schnitt + Ansicht Nordwest

Schnitt + Ansicht Nordwest

Schnitt + Ansicht Nordwest