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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2017

Raiffeisenlagerhausgelände

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 35.000 EUR

Felix + Jonas Architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

mahl gebhard konzepte

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Zunächst erscheint es, als entbehrte die unregelmäßig geformte Bauanlage der städtebaulichen Logik. Bei sorgfältiger Betrachtung aber erweist sich, dass das nicht orthogonale Gefüge außerordentlich gut geeignet ist, um lebendige Raumbildungen und Raumbezüge zu er-zeugen. Nach Norden wird ein sinnvoll geschlossener u-förmiger Baukörper, nach Süden eine vorteilhaft großzügige Öffnung zum benachbarten Grünraum vorgeschlagen. Zusammen mit der bauplastisch spannungsvollen Staffelung gelingen gleichermaßen attraktiv gegliederte Baukörper wie auch eine ausgezeichnete Einfügung in die Nachbarschaft. Darüber hinaus bilden sich mit den Ausklinkungen im Nord-Westen und Westen funktional überzeugende und räumlich reizvolle Eingangsvorbereiche.
Die freie Geometrie der drei Bautrakte wird darüberhinaus für eine durchgängig ansprechende, ausgeprägt qualitätvolle Innenraumorganisation und -gestaltung eingesetzt. Sich schön aufweitende Erschließungs- und Begegnungszonen mit interessanten Außenbezügen verdienen größte Anerkennung.
Die Zuordnung der unterschiedlichen Funktionsbereiche ist tadellos. In den Aussagen zur Baugestaltung mangelt es ein wenig an Tiefenschärfe, die Darstellungen lassen aber eine hohe ästhetische Sensibilität bei einer der Bauaufgabe angemessenen Zurückhaltung erkennen.
Auf große Kritik stößt in diesem Beitrag die im Gesamtvergleich mit GFZ 0,98 niedrigste Bebauungsdichte und damit korrelierend auch die niedrigste Wohnungsanzahl. Es ist offensichtlich, dass einige der beeindruckenden stadträumlichen Vorzüge nur erreicht wurden, weil der vorgegebene Orientierungswert von GFZ 1,2 in erheblichem Maß unterschritten wurde. Der Immissionsschutz zur Bahn ist weitgehend erreicht. Im Osten allerdings werden Wohnungen ohne erkennbare Schutzmaßnahmen auf die Lärmquellen orientiert.
Durch die Anordnung der Platzflächen zur Raiffeisenstraße und Richthofenstraße wird das neue Quartier gut mit den umgebenen Freiflächen verwoben. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Ausrichtung der Grünen Mitte zur vorhandenen Freifläche nach Süden. Insgesamt werden die öffentlichen und privaten Freiflächen überzeugend zoniert und räumlich gut gegliedert. Die angebotenen Nutzungen lassen eine hohe Freiraumqualität erwarten. Das Potenzial zur Nutzung der Dachflächen als attraktive Freiräume wird im vorliegenden Entwurf allerdings leider nicht erkannt und ausgeschöpft.
In einem weiten Begriff von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit kann der Beitrag wegen des unangemessen niedrigen Maßes der baulichen Nutzung in dieser Hinsicht nicht als befriedigend angesehen werden, selbst wenn er mit seinen städtebaulichen, freiräumlichen und baulichen Qualitäten besticht.
Lageplan

Lageplan

Freianlagen RLG

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