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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2007

Landschaftsplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb Grünzug Südpanke

Blatt 1

Blatt 1

3. Preis

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Pankegrünzug gehört zu den längsten und bedeutenden Grünzügen Berlins. Diese wichtige Wegeverbindung vom Berliner Norden zum historischen Berliner Stadtzentrum wird durch die Neugestaltung des Grünzugs Südpanke als Erlebnis- und Erholungsraum weiter vervollständigt.
Konzept
Enge - Weite
Der Grünzug Südpanke thematisiert die Raumsequenzen der Enge und der Weite.
Die Eingangsbereiche (Chausseestraße und Habersaathstraße) erfahren durch bestehende Bebauung und vorhandenen Baumbestand eine räumliche Enge als Auftakt und Überraschungsmoment zum eigentlichen Grünzug. Geplante zusätzliche Baumpflanzungen unterstreichen diese räumliche Wahrnehmung.
Beim Verlassen der Eingansbereiche öffnet sich der Raum zu einer wohltuend freien, innerstädtischen und großzügig formierten Lichtung, was ein Gefühl von Weite vermittelt .
Die Topografie im Grünzug Südpanke wird thematisiert und besonders inszeniert. Sanft angeböscht fließt das Gelände von der Wassersohle bis zur westlichen Grundstücksgrenze bzw. zur Oberkante der BND-Böschung, die das BND- Gebäude selbstverständlich in das Gesamtkonzept integriert.
Die neu geschaffene Topografie verleiht dem Grünzug eine informalen natürlich anmutende Gestalt. Der vorhandene, baumbestandene Graben (im Bereich der Habersaathstraße) wird erhalten und unterstreicht die informale Wirkung des Grünzugs.
In dem landschaftlich geprägten Gelände liegt eingebettet das neu formulierte Flussbett der Panke, das als lineares, weiches Band durch den Park mäandriert. Der westlich angrenzende Weg läuft entsprechend mit der Panke mit. Diese neue Linienführung unterstreicht das Spannungsverhältnis zwischen der Natürlichkeit und der Künstlichkeit des neuen Südpankeverlaufes und läßt eine zeitgemäße Interpretation zu.
Ausgehend von den jeweiligen fixen Höhenpunkten der Habersaathstraße, dem geplanten Fuß -und Radweg, der Planstraße und der Chausseestraße verläuft die neue Südpankepromenade in Sequenzen in Wassernähe. In den gezielt eingesetzten Senken ergeben sich durch die versetzte Anordnung von Südpanke und Wegeführung unterschiedliche Raumsequenzen, die mit Stufen, Bänken und Spielgeräten zum Aufenthalt für Jung und Alt ausgestattet sind.
Ein wichtiger Attraktionspunkt für den Grünzug Südpanke ist die geplante Bastion (Sichtbeton), die als ‚landmark‘ die Linearität des Weges wirkungsvoll bricht und sich aus der Richtung des geplanten Fuß- und Radweges entwickelt und am Gewässerrand endet. Eine niedrige Brüstungsmauer mit integrierter Sitzauflage (Holz) lädt als Treffpunkt des Grünzuges Südpanke ein.
Als Rückgrat des Grünzuges wird die raumbildende und dem Ort Identität gebende Reihe aus Pyramidenpappeln arrondiert und bis in den nördlichen Bereich (Ideenteil) fortgeführt. Sie begleitet richtungsweisend den Grünzug.
Das Areal des Regenrückhaltebeckens wird unter Berücksichtigung der Einzäunung für technische Anlagen mit einem großzügigen Spielplatz ausgestattet. Unterschiedliche Spielbereiche ermöglichen die Trennung von Ruhe- und Aktionsbereichen. Neu gepflanzte Bäume bieten sich zusätzlich als Schattenspender an.

Eingangsbereiche
Die Eingangsbereiche an der Habersaathstraße und Chausseestraße werden durch niedrige Einfriedungsmauern (Beton) einladend thematisiert , höhere Betonmauern mit Schriftzug (Südpanke) betonen den Ort.

Gewässer
Die vorliegende Entwurfskonzeption basiert auf den technischen Vorgaben (Dipl.-Ing. Grigoleit). Somit kann das Wasser der Südpanke in freiem, konstantem Gefälle gleichmäßig und ungehindert abfließen (siehe Planungshöhen Dipl.-Ing. Grigoleit). Eine abwechslungsreiche Querschnittsgestaltung mit morphologischen Strukturen wie zum Beispiel der geplanten Kiesbettsohle und großen Einzelsteinen, - vor allem im Bereich der Flußbiegungen, bieten vielfältige Lebensräume für Organismen.

Pflanzenrezeptur
- großzügige, zusammenhängende Rasen- und Wiesenteppiche
- Gräserstreifen (Miscanthus sinensis) vor dem Zaun des BND, - als jahreszeitlicher Aspekt und wirkungsvoller, dynamischer Kontrast zum statischen Zaun.
- Beetbepflanzung am Kinderspielplatz aus niedrigen Heckenbosketts
- Pyramidenpappeln in Reihe (Populus nigra `Italica´) mit Ergänzung
- Ergänzung der Bestandsbäume durch weitere Solitärgehölze wie Robinien (Robinia pseudoacacia),
- Spitzahorn (Acer platanoides), Eschenahorn (Acer negundo), Berg-Ulme (Ulmus glabra), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) in Clustern gepflanzt

Materialien
- Terrazzoasphalt - als durchgängiger, glatter Wegebelag
- Betonblockstufen mit Unterschnitt als Rasenstufen
- Betonfertigteile mit Sitzauflagen aus Holz
- Niedrige, 80 cm breite Sichtbetonmauern als Absturzsicherung zur Panke/ Bereich Straßenmündung
Blatt 2

Blatt 2

Blatt 3

Blatt 3

Blick in den Pankegrünzug

Blick in den Pankegrünzug

Blick in den Pankegrünzug mit Stufenanlage und Bastion

Blick in den Pankegrünzug mit Stufenanlage und Bastion

Schnitte

Schnitte