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Projektwettbewerb im selektiven Verfahren | 07/2017

Stiftung Dankensberg - Umbau und Erweiterung des Alters- und Pflegeheimes

EDMUND

1. Rang

Preisgeld: 16.000 CHF

Fiechter & Salzmann Architekten GmbH

Architektur

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

WMM Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Erweiterung wird seitlich ans Haus B angedockt, welches südseitig um zwei Raumschichten erweitert und einer neu entstehenden, aus zwei gegeneinander versetzten Quadern bestehenden Gesamtfigur einverleibt wird, welche dank ihrer Grösse nicht lediglich als weitere Bauetappe eines heterogenen Ensembles, sondern als identitätsstiftender Hauptbau wahrgenommen wird. Die volumetrische Disposition erweist sich darüber hinaus als äusserst raffiniert. So entsteht nach Süden eine an die Gründervilla gemahnende repräsentative Gartenfassade mit Loggia, während der Rücksprung an der Dankensbergstrasse eine – aufgrund der Programmvorgaben allerdings nicht ausformulierte - Zugangsgeste andeutet. Der Garten mit der prächtigen Baumgruppe, welcher nebst der Seesicht zweifellos die Hauptqualität dieses Ortes darstellt, bleibt dank des kompakten Baukörpers praktisch in seiner heutigen Grösse erhalten und soll durch zusätzliche gartenarchitektonische Elemente aufgewertet werden.

Im Erdgeschoss findet sich eine zum Garten orientierte, gut proportionierte und vielseitig bespielbare Raumfolge von Foyer, Speisesaal, Lounge und Mehrzweckraum. Leider verhindert der Raum für die Personalgarderobe eine Öffnung des Foyers zur Dankensbergstrasse hin mit dem Potential, dem Haus nach Norden ein einladenderes Gesicht zu verleihen. Der in der Innenperspektive dargestellte Ausbau ist sehr sorgfältig ausgearbeitet und verspricht eine hohe Wohnqualität.

Die beiden Pflegegeschosse sind übersichtlich und mit kurzen Erschliessungswegen effizient organisiert. Die Zimmer weisen gute Proportionen auf. Eine grosse Qualität stellen die Aufenthaltsräume mit Seeblick dar. Der Vorschlag eines Balkons wird begrüsst, allerdings wirkt dieser fragil und bietet wenig Geborgenheit und Schutz. Das Stationszimmer liegt zu peripher. Es ist wahrscheinlich nicht möglich, die bestehende Treppe in den Obergeschossen aufzuheben, da zwei vertikale Fluchtwege erforderlich sind.

In der Fassade werden Elemente der Bestandesbauten übernommen, so etwa die zu Gruppen zusammengefassten Zimmerfenster oder der weisse Putz. Dadurch wird die Identität des heute heterogen wirkenden Gebäudeensembles gestärkt, was positiv beurteilt wird. Dennoch vermag die Fassadengestaltung in vielerlei Hinsicht noch nicht zu überzeugen: Der umlaufende mosaikverkleidete Sockel führt an der Strassenfassade zu eigenartigen Proportionen. Die gedrungenen, mit Gewänden gefassten erdgeschossigen Öffnungen an der Südfassade erzeugen nicht die Anmutung einer Gartenloggia. Und der Dachrand wirkt missproportioniert. Zudem wäre anstelle der vorgeschlagenen Kompaktfassade eine hochwertigere Konstruktion zu wünschen.

Das Projekt stellt auf allen Ebenen – von der ortsbaulichen Setzung über die innere Organisation bis zur vorgeschlagenen Stimmung – einen ausgereiften Vorschlag dar. Mit der Erweiterung gelingt es, die vorhandenen Qualitäten der Anlage zu wahren und ein neues Ganzes zu schaffen.