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Offener Wettbewerb | 07/2017

Hafenwestseite / Bahnhofsumfeld

Perspektive

Perspektive

Speicherstadt Neustadt

Engere Wahl

Schulten Stadt- und Raumentwicklung

Stadtplanung / Städtebau

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Schamp & Partner

Architektur

Erläuterungstext

Zentrale Entwurfsaussage ist die rundumfängliche Verbindung des neuen Quartiers SPEICHERHAFEN mit der östlich gelegenen Innenstadt von NEUSTADT durch eine Ringpromenade, die dank zweier neuer Brücken Innenstadt und Speicherhafen verbindet und somit alle Stationen am Wasser gleichermaßen und gleichwertig gut erschließt. Pointierte Neubebauungen im Bestand - sowohl bzgl. der Flächenbeläge wie auch der Gebäude - kombinieren die charmante Patina eines Industriehafens mit den modernen Nutzungen eines urbanen Wasserquartiers.

Das Element Wasser wird als natürlicher Anziehungspunkt des Speicherhafens in seiner Erlebnisvielfalt intensiviert:
- Die neue Fußgängerbrücke im Norden verbindet die Ufer fußläufig und lädt ein zu einem Blick auf
- die Ausstellung der sich südlich anschließenden Museumsschiffe.
- Eine Ver- und Entsorgungsstation in Verlängerung des Speicherplatzes verknüpft diesen mit dem Bootsbetrieb.
- Mit einer 180m langen Frachtzone ist auch in Zukunft ein klassischer - öffentlich erlebbarer - Hafenbetrieb möglich.
- Der Platz an der Backe Werft, die einen Einblick in traditionellen Bootsbau und Schiffsreparatur ermöglicht, wird zum Ankerplatz des schwimmenden Ponton-Cafés „Backes“.
- Die südliche Schubbrücke an der Werft wird durch wechselweises Öffnen und Schließen zu einer zusätzlichen Attraktion.

Band des Ankommens
Eine neue, sich vom landschaftlichen ins städtische transformierende Verbindung führt von der Ancora Marina zum SPEICHERHAFEN NEUSTADT. In dessen Mitte bündeln sich alle Formen des Ankommens: Bahnhof, Busbahnhof, Parkhaus sowie das neue Empfangshaus mit Hostel und Wohnen.

Bahnhof
Der Bahnhofsvorplatz wird an seiner West- und Ostseite baulich neu definiert und maßstäblich optimiert. Der Busbahnhof bekommt ein Dach, das dem Bahnhofsgebäude ein Gegenüber und dem Platz eine zusätzliche Fassung verleiht. Ein niedriges 2-geschossiges Parkhaus schließt die Platzkante nach Westen hin.

Empfangshaus
Ein Arrangement aus den freigestellten Türmen des LHG Speichers und einem schwebenden Verbindungsbau ist das Empfangshaus. Als Ensemble mit dem neuen Hostel begrüßt es die Besucher und bildet zugleich bahnhofsseitige Raumkante und Entrée zum wasserseitigen Speicherplatz. In den Untergeschossen offen erlaubt es den Blick weit in die Innenstadt bis zur Stadtkirche am Marktplatz und einen direkten Durchgang vom Bahnhofsvorplatz zum Speicherplatz und damit in das neue Hafenquartier. Das Obergeschoss beherbergt Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Seminarräume, die sowohl dem Empfangshaus als auch dem Hostel zur Verfügung stehen. Die Türme selbst werden und. Blickpunkt ist der für hochwertiges Wohnen erschlossene Doppelturm des LHG Speichers, der mit seiner großzügig geöffneten Fassade sowie den Loggien und Balkonen Sinnbild für den neuen Speicherhafen ist.

Der Speicherplatz als Schnittpunkt vom Band des Ankommens und der Promenade öffnet sich zum Wasser und zur Altstadt hin. Hier treffen unterschiedliche Sichtbeziehungen, Bewegungsrichtungen, Nutzungen und Zeitschichten zusammen. Er wird im Westen gefasst und von der Hauptwindrichtung abgeschirmt vom Empfangshaus, im Norden von dem neuen „Lienau-Karrée“, das mit seinen gastronomischen Erdgeschossnutzungen die Platzfläche belebt, und im Süden von einem Solitär, das den Abschluss der linearen südlichen Speicherbebauungen bildet.
Unterschiedliche Oberflächenmaterialien, die erhaltenen Gleiskörper und die Kranbahnen gliedern den Platz in Linien, Flächen und auch in der dritten Dimension.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das robuste städtebauliche System zur Gliederung der unterschiedlichen Räume wird durch ein Rundwegkonzept ergänzt, welches den Hafen als Freiraum erlebbar macht und gleichzeitig das neue Quartier aktiv an das alte Stadtzentrum anbindet. Dabei wird eine gute Maßstäblichkeit erzielt.

Die Verfasser belassen es bei den Fassaden der Neubauten bei bloßen Andeutungen, ohne das städtebauliche Umfeld zu beachten.

Das tragfähige Nutzungs- und Verkehrskonzept vernetzt sich gut in die umgebende Bebauung.

Im 2. Bauabschnitt wird eine große Einzelhandelsfläche vorgesehen, die möglicherweise dem städtischen Einzelhandelskonzept entgegen steht.

Der Entwurf zeigt einen bewussten Umgang mit dem Bestand und findet umsetzbare Nutzungskonzepte für die Gebäude.

Die Wasserfläche des Hafenbeckens wird in ihrer Gesamtheit gefasst und sensibel punktuell erschlossen.

Eine wirtschaftliche und abschnittsweise Erschließung und prozesshafte Entwicklung wird ermöglicht.

Der Entwurf leistet einen konzeptionellen Beitrag zum Klimaschutz- und Energiethema nur im Erläuterungsbericht.

Der Bahnhofsbereich wird als Mobilitätsknoten gut entwickelt und gibt in Richtung Hafenkante / Speicherplatz eine sichere Orientierung.

Die Flächen sind linienhaft an der Hafenkante zur Besucherführung umgestaltet; der Hafencharakter bleibt erkennbar und erlebbar.

Das Lichtkonzept sollte im Hinblick auf die Verbindung zwischen Bahnhof und Hafen sowie auf die Inszenierung der Schiffe / Liegeplätze überarbeitet werden.

Das rückwärtige Quartier des 2. Bauabschnitts entwickelt keine Beziehung zur Hafenbebauung und bleibt mit einer zu schematischen Gebäudetypologie hinter den topografischen und städtebaulichen Möglichkeiten des Ortes zurück.
Blatt 1

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Blatt 2

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