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Einladungswettbewerb | 05/2017

Neukonzeption der Kirche im Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrum (HPZ) St. Laurentius

Lageplan

Lageplan

ein 2. Preis

Preisgeld: 3.360 EUR

Florian Nagler Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Hervorgehoben wird die Idee, nicht nur aufgrund des knappen Budgets, sondern auch in Anerkennung und Würdigung der bedeutenden Architektur des Kirchengebäudes, sich ausschließlich im Bestand zu bewegen und die Eingriffe auf das Notwendige zu beschränken. Raum und Architektur werden mit dieser Entscheidung eines 'homöopatischen Eingriffs' besonders maßvoll weiter entwickelt.

Mit der Belegung des ersten und des letzten Feldes durch Eingangsbereich bzw. Sakristei / Nebenräume wird der Kirchenraum in eine neue, angenehme Proportion gebracht. Leider
verengen die nach innen gezogenen Nischen den Raum wieder und schränken die Zirkulation zu sehr ein.

Eine eingestellte weiße Giebelwand als Begrenzung des Raumes nach Norden und als Hintergrund für den Altar verleiht dem Raum eine ruhige Ausstrahlung. Die Anordnung der Bestuhlung - Regelbestuhlung und freie Sitzmöglichkeiten - führt in der dargestellten Weise zu Engpässen, die in anderer Konstellation vermutlich aufgehoben werden können. Bedacht werden sollte die Option einer deutlicheren Circumstanz sowie der Prozession.

Der Eingangsbereich unter der bestehenden Empore wird in seiner grundsätzlichen Einfachheit gewürdigt, die Zugänge erscheinen in Lage und Abmessung ungeeignet. Als sehr unglücklich wird zudem die gegenüberliegende Situierung von Marienfigur und WCZugängen gesehen.

Für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes und eine helle freundliche Atmosphäre sorgt ein durchgehendes Firstoberlicht - allerdings bleibt die beabsichtigte Detaillierung bzw. Lichtführung unklar. Raffiniert überlagert der Verfasser die bestehende Betonglasfassade und die neue thermische Fassade, so dass je nach Bedarf Ausblick und Durchblick, sowie Belichtung reguliert werden können. Es ist jedoch zu prüfen, ob / wie die vorgeschlagene Umwidmung der Betonglasfassade in Analogie zu innenliegenden Klappläden umsetzbar ist. Ein Hinweis auf die Lüftungsmöglichkeit des Kirchenraumes fehlt.

Die Umgestaltung der bestehenden Sakristei in einen Raum der Stille mit angrenzendem Garten ist hervorragend gelungen. Der Vorschlag, das Dach mit einer Lärchenholzschindeldeckung zu versehen, wird ebenso positiv bewertet.

Insgesamt lassen die gezielt gesetzten minimalen Eingriffe einen neuen, hellen und freundlichen Raumeindruck erwarten, ohne die bestehende Architektur zu negieren. Die sehr reduzierte Darstellung der Pläne erschwert leider die Lesbarkeit und damit auch die Vorstellung der neuen Raumqualität.

Durch die minimalen Eingriffe liegt der Entwurf vermutlich im gesetzten Kostenrahmen.
Grundriss

Grundriss