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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2017

Neubau von 120 Wohneinheiten mit Dienstleistung und Gewerbe

3. Preis

Preisgeld: 16.000 EUR

limbrock · tubbesing architekten und stadtplaner

Architektur

LILASp - Lichtenstein Landschaftsarchitektur & Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsidee, der Durchlässigkeit der Bebauung, ist ein faszinierender Ansatz zum Umgang mit der Aufgabe. Die Ausbildung der Baukörper als Punkthäuser, die mit Loggien miteinander verbunden sind, ermöglicht attraktive Wohnungsgrundrisse in unterschiedlichen Ausprägungen.
Die 5‐geschossigen Baukörper am Quartierseingang bilden einen prägnanten Auftakt ins Quartier. Der städtebauliche Akzent mit einem 8‐geschossigem Solitär wirkt etwas überzeichnet und kann hinsichtlich seiner gestalterischen Ausprägung nicht vollständig überzeugen.
Der Außenbereich der Gastronomie (Biergarten) ist großzügig und ermöglicht einen attraktiven Übergang zum westlich angrenzenden Quartierspark.
Die kleinteilige Gliederung der Baukörper erzeugt vielfältige, attraktive Verflechtungen der Innen‐ und Außenräume.
Die Fassaden zeigen klare Ordnung mit einer horizontalen Schichtung und integrieren die Loggien selbstverständlich in das Gesamtbild.
Die Wohnqualität ist insgesamt hoch. Die Wohnungsgrundrisse mit der Ausrichtung der schutzbedürftigen Räume zur lärmabgewandten Seite können nicht in allen Bereichen überzeugen, insbesondere nicht im Baufeld 07.
Die Qualität der offenen Treppenhäuser wird hinterfragt.
Eine Differenzierung zwischen gefördertem und frei finanziertem Wohnungsbau findet nicht statt.
Der innovative Ansatz einer Holzmodulbauweise wird gewürdigt. Es erscheint jedoch fraglich, ob dieser Ansatz für den spezifischen Ort angemessen ist.
Die sorgfältig ausgearbeiteten Freiflächen sind klar gegliedert und sichern eine hohe Wohnqualität in den Erdgeschossen. Das Wegenetz ist schlüssig ausgearbeitet und in der Dimensionierung angemessen. Die Durchlässigkeit der Baukörper im Erdgeschoss sorgt für die Integration der Freiflächen am J.‐F. Kennedy‐Ring in das Quartier. Die Qualität des Raums unter den Loggien ist fragwürdig. Die Positionierung der Kleinkinderspielplätze ist gut gewählt.
Der Stellplatznachweis erfolgt ausschließlich in der Oak Street, für die Gastronomie sind keine Stellplätze ausgewiesen.
Der Entwurf weist ein ungünstiges Verhältnis von Fassade zu Volumen / Flächen auf.
Viele Treppenhäuser und (optionale) Aufzüge sowie der hohe Anteil von Verkehrsflächen in manchen Wohnungen lassen die Wirtschaftlichkeit des Projekts fraglich erscheinen.
Insgesamt ist der Entwurf ein innovativer und wertvoller Beitrag zur Aufgabe und zeigt hohe Wohn‐ und Freiraumqualitäten mit einem eigenständigen Erscheinungsbild auf. Es wird ein prägnantes Konzept des geplanten Quartierszentrums aufgezeigt, welches in Teilen jedoch nicht vollständig überzeugen kann.