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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2017

Neubau von 120 Wohneinheiten mit Dienstleistung und Gewerbe

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 6.667 EUR

kuntzundbrück

Architektur

JOMA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Der Standort für das Projekt Wohnen am Quartierseingang auf dem Gelände der früheren US-Siedlung Askren Manor ist durch eine Vielzahl von Rahmenbedingungen und Anforderungen geprägt. Verkehrsbelastung durch den John-F.-Kennedy-Ring, Lage im Übergang von der Zeilenstruktur zu den neuen Baufeldern und Grünbereichen, die Anforderung, einen markanten Raum in einer offenen Bebauungsstruktur zu bilden. Die Vorgaben des Rahmenplans werden in den wesentlichen Punkten der Baulinien berücksichtigt und in einigen Bereichen weiterentwickelt.
Die Torsituation wird auf den Baufeldern 5 und 7 durch einen Wechsel von 3-stöckigen Zeilen auf 5-stöckige Kopfbauten an der Lee Street formuliert. Die wesentliche Abweichung vom Rahmenplan ist auf den Baufeldern 6 und 8 die Querstellung kürzerer Baukörper, um eine Durchlässigkeit zum westlichen Park zu erreichen, von der auch die Wohnungen am John-F.-Kennedy-Ring profitieren. Die Platzbildung erfolgt durch die besondere Ausbildung der beiden Baukörper an der Lee Street. Im Baufeld 6 durch einen vierstöckigen Straßenbekleidenten Bau in Flucht des 5-stöckigen Kopfbaus. Im Baufeld 7 bildet der 5-Stöckige Kubus sowohl eine markante Raumkante nach Norden und eine Platzkante nach Osten und in dieser Sonderform auch das Merkzeichen für den Quartierseingang. Für diese beiden Baukörper sind auch Sonderfunktionen vorgesehen: Im Erdgeschoss des nördlichen Baukörpers Gemeinschaftsräume und ein Gästeappartement für das Quartier, im EG/1.OG des Kubus ein Cafe/Restaurant mit Veranstaltungsräumen.

HOCHBAU
Das städtebauliche Konzept, die unterschiedlichen Nutzer und die Erschließungstypologien führen zu einer Vielzahl unterschiedlicher Wohnformen.
Die Wohnungen des geförderten Wohnungsbaus verfügen mit i.d.R. 4 bis 5 Wohnungen pro Erschließungsebene über gemeinschaftlich nutzbarer Flächen: Breite Eingangsbereiche teilw. mit Fahrradräumen, Aufenthaltsbereiche in den Treppenhäusern, im Baufeld 7 in Teilbereichen ein breiter Laubengang. Die Wohnräume und in den meisten Fällen ein Individualraum sind nach Westen ausgerichtet, zur lauteren Ostseite liegen soweit wie möglich die Erschließung, Sanitärräume und die Küchen.
Bei den frei finanzierten Wohnungen liegen maximal 3 Wohnungen an einem Erschließungskern, Bäder und Küchen sind zum überwiegenden Teil mit natürlicher Belichtung. In dem nördlichen Baukörper an der Lee Street werden in den oberen Ebenen Maisonettewohnungen angeboten.
Gestalterisch wir für den gesamten Teil der Siedlung mit ähnlichen Mitteln gearbeitet: großzügige, eingezogene Loggien mit Glasbrüstung und Eckverglasung in die angrenzenden Räume. Lediglich die Farbgebung der Putzflächen sowie die Farben und Oberflächen der Paneele sind in Details unterschiedlich.

PARKIERUNG
Die im Straßenraum der Oak Street vorhandenen Stellplätze werden vollständig erhalten. Um allerdings dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden, können nördlich von Baufeld 5 und 6, südlich von Baufeld 7 sowie hinter dem Kubus mit der Nutzung als Café (Baufeld 8) weitere Stellplätze ergänzt werden. Am Quartierseingangsplatz werden mit Ausnahme einiger Kurzzeitparker keine Stellplätze angeboten um die großzügige Platzsituation und Sichtachsen nicht zu beeinträchtigen.

FREIFLÄCHEN
Für die Erdgeschosswohnungen der Baukörper 6B und 8B sind jeweils auf der Südseite Privatgärten vorgesehen. Die Durchwegung für Anwohner bleibt gewährleistet.
Parallel zum John-F.-Kennedy-Ring wird der vorhandene Grüngürtel ergänzt, um den Lärm- und Sichtschutz weiter zu verbessern. Aktivitätszonen entlang eines Weges durch den Grünzug bieten den Anwohnern Treffpunkte und verschiedene Plätze für Spiel und Sport.
Bestehende und gut erhaltene Bäume werden weitestgehend in das Konzept einbezogen und durch neue Gehölze vorwiegend am östlichen und südlichen Rand des Umgriffs und entlang der Lee Street ergänzt. Der Quartiereingangsplatz erhält auf südlicher Seite ein gerastertes Baumdach aus lichten, kleinkronigen Bäumen. Für den Café-Freisitz entsteht ein geschützter jedoch von allen Seiten zugänglicher Raum. Die Platzmitte bildet ein flaches Wasserbecken – ein Himmelsspiegel. Auf dem Platz verteilt werden mehrere Sitzmöbel für Jung und Alt angeboten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vom städtebaulichen Ideenwettbewerb angedachte Trichterfunktion wurde vom Wettbewerbsteilnehmer nicht nachvollzogen. Durch die angedeuteten Kopfbauten zum J.‐F. Kennedy‐Ring kann das nur teilweise kompensiert werden. Die Wettbewerbsarbeit löst sich von der Vorgabe des Ideenwettbewerbs durch das Aufbrechen und Drehen der Zeilenbebauung, ermöglicht aber dadurch den Blick durch das Quartier in den Park.
Der Kopfbau akzentuiert markant den Platz. Dieser Baukörper bildet durch den Rücksprung der Fassade über zwei Geschosse eine klare Adresse für zukünftige Bewohner.

Der Entwurf der Fassaden zeichnet sich durch eine klare Gliederung aus, wirkt durch den Einsatz von Farbe und Materialeinsatz jedoch nicht monoton. Die Klarheit der Fassaden spiegelt sich jedoch nicht in den Grundrissen wieder.

Die Nutzung der Erschließungsbereiche von Ost und West erzeugt für den Nutzer eine Qualität der kurzen Wege, verhindert jedoch eine klare Adressbildung. Es bildet sich keine definierte Eingangssituation ab.

Der Entwurf unterscheidet klar durch ein öffentliches Grün im zentrale Bereich des Platzes und einem privaten Grün zwischen den Gebäuden und lässt dabei trotzdem eine Wegeverbindung zum Platz zu.

Die Grundrisse der Zeilenbebauung richten sich in Ost‐West Richtung aus. Die Freisitze orientieren sich in richtiger Weise nach Westen. Die Grundrisse der Blocks sind stimmig orientiert, sie lassen jedoch keine Konsequenz erkennen. Der geforderte Wohnungsmix wird nur teilweise erbracht.

Die Baumaßnahme kann wirtschaftlich errichtet werden. Die Anzahl der Aufzüge ist der Anlage angemessen.
Plan_1

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Plan_2

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Plan_3

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Plan_4

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