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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2017

ZOB auf dem Friedrich-Ebert-Platz

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

LILL + SPARLA Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Stefan Schmitz BDA Architekten und Stadtplaner

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Ziel des Entwurfes ist ein attraktiver, gut funktionierender Busbahnhof und die Schaffung eines städtischen Platzes mit eigener Identität, der als Entree zur Innenstadt in Erscheinung tritt.
Der Entwurf betont ganz bewusst die Eigenständigkeit des Platzes gegenüber dem ZOB, um ihn nicht nur als Vorplatz sondern auch als allgemein nutzbarer Stadtplatz für die Remscheider Bürger zur Geltung zu bringen.

Platzgestaltung

Ein geschwungenes Dach als Witterungsschutz für die Fahrgäste schafft eine optische Zäsur zwischen den Verkehrsflächen des Busbahnhofs und der dem Fußgänger vorbehaltenen Platzfläche. Der Platz erhält eine klare Fassung und wirkt zusammen mit dem ovalen Betriebsgebäude als klar definierter Stadtraum und nicht nur als Verteilerfläche für die Fahrgäste im Vorfeld des Busbahnhofes.
Die Fassung des Platzes im Süden wird durch Neubebauungen ergänzt, die den Villentypus der vorhandenen Bebauung aufnehmen.

Funktion

Der Platz erfüllt zugleich alle mit dem Busbahnhof verbundenen Funktionen. Er bietet Orientierung, Aufenthaltsmöglichkeiten und Witterungsschutz für die Fahrgäste des ÖPNV.

Die Orientierung wird durch Bodenbänderungen mit LED-Bestückung unterstützt. Sie leiten den Fahrgast auf die Überwege zu den Haltestellen und zeigen in Verbindung mit Infotafeln den Standort der einzelnen Linien an.

Die Aufenthaltsqualitäten für wartende Fahrgäste sind vielfältig. Sie betreffen nicht nur die Überdachung und witterungsgeschützte gläserne Fahrgastunterstände, sondern auch Wartebereiche auf der Platzfläche. Hier werden sowohl Sitzflächen im Freien als auch Aufenthaltsmöglichkeit im Gebäude mit und ohne gastronomischen Service angeboten.

Der Gastronomiebetrieb kann die öffentliche Toilettenanlage als auch den separaten Warteraum bewirtschaften. Dessen Notwendigkeit ist allerdings in Frage zu stellen, wenn an gleicher Stelle ausreichend Gastronomieflächen angeboten werden.
Diese sind in Form eines Bistros oder eines Fastfood-Restaurants möglich. Sie beleben den Platz, sorgen für soziale Kontrolle und bieten einen willkommenen Service für wartende Fahrgäste.

Der Gastronomiebetrieb kann als rentierlich angesehen werden, da an diesem Ort mit hohem Publikumsverkehr zu rechnen ist.

Verkehr

Das Verkehrskonzept des Busbahnhofes und des damit tangierenden Individualverkehrs übernimmt im Wesentlichen die Vorgaben der Auslobung und wird nur im südlichen Bereich der geschwungenen Dachform angepasst.
Die Zufahrt für das Parkhaus an der Engelspassage erfolgt über die Wilhelm-Schuy-Straße in Ostrichtung, die Abfahrt über die Platzfläche nach Osten auf die Elberfelder Straße nach Süden. Dort gibt es die Möglichkeit einer 180° Kehre, um die überörtliche Verkehrsstraße zu erreichen.

Stufenweise Bauabwicklung

Die Neubebauung das ZOBs erfolgt stufenweise von Nord nach Süd. Eine genaue Festlegung der Abschnittsflächen geschieht unter Berücksichtigung der Betriebsmöglichkeiten des ZOBs während der Bauzeit.

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch eine optimierte und im nördlichen Planbereich konzentrierte ZOB-Verkehrsfläche gelingt es in überzeugender Weise im südlichen Planbereich eine Verkehrsfläche zu generieren die als Entree zur Stadt fungiert.

Das zwischen den Verkehrsflächen und Platzflächen gelegene Dach erfüllt neben der Funktion als Wetterschutz auch eine stadträumliche Funktion als »Filter« zwischen multifunktionalem Platzraum und ZOB. Die aus dieser räumlichen Konfiguration resultierende Führung aller Fußgängerwege wirkt logisch und dient der Verkehrssicherheit. Die Ausgestaltung des nördlichen Bussteiges zur Elberfelder Straße sowie das Angebot an Überdachungen erscheint noch nicht ausreichend.
Die Positionierung des 3-geschossigen Turmgebäudes als »Zeichen« des neuen Stadteinganges ist folgerichtig und in seiner Dimensionierung angemessen. Die Organisation des Betriebsgebäudes wird hinsichtlich der Nutzungszuordnungen in den Etagen kritisch hinterfragt.
Die geforderten Funktionen des ZOBs werden bis auf die Anfahrbarkeit der südwestlichen Halteposition voll erfüllt.

Insgesamt stellt die Arbeit eine wertvolle Fortentwicklung der städtebaulich-verkehrlichen Situation im Planbereich dar. Die Grundkonzeption bietet hierüber hinaus eine vorzügliche Grundlage erforderlicher Anpassungen im Detail.
Grundriss M200

Grundriss M200

Lageplan M500

Lageplan M500