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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2017

ZOB auf dem Friedrich-Ebert-Platz

3. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

HUMMERT ARCHITEKTEN BDA

Architektur

SHP Ingenieure GbR

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Unser Konzept für die Neugestaltung des ZOB auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Remscheid folgt der Leitidee, die Trennung zwischen Verkehrs- und Platzfunktionen aufzuheben und vielmehr den Busbetrieb selbstverständlich in den großen, städtischen Platz zu integrieren. So wird der gesamte neue Platz zu einer Einheit mit dem Zentralen Omnibusbahnhof, dessen gesteigerte Aufenthaltsqualität sich über die gesamte Fläche erstreckt und auf diese Weise bis in die umliegenden Stadträume hineinwirkt.

Die Haltestellen befinden sich an zwei zentral gelegenen Haltestelleninseln sowie entlang des südlichen Fahrbahnrandes. Durch die fahrtrichtungslogische Anordnung der Haltestellen wird eine Minimierung der Umsteigewege für alle Fahrgäste erreicht. Die Fußgängerüberwege befinden sich in der Mitte des Platzes, wodurch aus allen Richtungen die leichte Erreichbarkeit der Haltestellen und die komfortable Querung des Platzes und der Elberfelder Straße ermöglicht werden. Zur Gewährleistung eines optimalen Witterungsschutzes werden beide Haltestelleninseln mit großflächigen Überdachungen versehen und in den Wartebereichen mit gläsernen Windschutzwänden und beidseitig davon aufgestellten Bänken ausgestattet.

Auf der südlichen Platzfläche befindet sich das funktionale Zentrum des Omnibusbahnhofs. Zwei kleine Gebäude beherbergen die erforderlichen Betriebsfunktionen wie die Leitstelle, die Aufenthaltsräume für Fahrer und Fahrgäste, Sanitärbereiche und einen Kiosk. Darüber hinaus dienen diese mit ihren ausladenden Vordächern als komfortable Wartebereiche für die südlich gelegenen Haltestellen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser leitet einen städtebaulich prägnanten Entwurf aus den vorhandenen Raumkanten und Wegebeziehungen her. Die neue Figur des ZOB schafft einen klar strukturierten Raum, der städtebaulich richtig auf die Ränder reagiert und sinnfällige Ankunfts- und Aufenthaltsräume definiert. Die zentrale Nord-Süd-Achse erscheint dabei allerdings in ihrer Stringenz überinterpretiert. Die Anordnung der Dächer und der funktionalen Gebäude ist in der Maßstäblichkeit angemessen und in ihrer Position richtig gewählt. Die vorgeschlagene Materialität der Oberflächen und Überdachungen, die Beleuchtung und Ausstattung erzeugt einen qualitativ hochwertigen Stadtraum.
Die Dimension der Platzbereiche auf den Verkehrsinseln, wie auch entlang der Konrad-Adenauer-Straße, sind für die gewünschten städtischen Nutzungen allerdings etwas zu beengt; multifunktionale Veranstaltungsflächen fehlen. Sehr positiv wird das Absetzen des ZOB von der Elberfelder Straße sowie die Baureihen entlang der Raumkanten gesehen.
Die nachzuweisenden Bushaltebuchten und Wartepositionen sind vorhanden. Aufgrund ihrer Lage, umlaufend um die Warteinseln, werden jedoch funktional nicht überzeugende Fahrzeugbewegungen erzeugt, die einer praktikablen Nutzung zu widersprechen.
Das Betreiberkonzept für den Busverkehr entspricht – entgegen der textlichen Erläuterung – nicht den Anforderungen an einen zügigen Betriebsablauf und eine gute Orientierung für die Fahrgäste. Buslinien in Ost-West-Richtung müssen teilweise gegen ihre Grundfahrrichtung halten, die Hälfte der Haltestellen in Ost-West-Richtung erfordern zweimalige Wendefahrten mit langen Wegen.
Die zentral angelegten Fußgängerquerungen kollidieren mit Busfahrwegen, die aus und in verschiedene/n Richtungen diesen Bereich durchfahren. Die Fahrgasse nördlich der örtlichen Haltestelleninsel ist für den dort notwendigen Zweirichtungsverkehr zu schmal.
Trotz guter städtebaulicher Ansätze kann der Entwurf funktional als ZOB nicht überzeugen.
Lageplan

Lageplan

Aerial View

Aerial View

Perspektive

Perspektive

Betriebsverkehr

Betriebsverkehr