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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2017

Wohnungsbau München Freiham WA 1 – Objektplanung Gebäude und Freianlagen

ein 2. Preis

g.o.y.a. Ziviltechniker Ges.m.b.H

Architektur

DnD Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU / ARCHITEKTUR
Das Grundstück befindet sich im Norden des Quartiers und bildet den Auftakt des gesamten Stadtentwicklungsgebietes. Der U-förmige nach Süden offene Bauplatz wird im Westen von der Aubinger Allee, im Osten durch einen großzügigen öffentlichen Grünraum und im Norden durch die Planstraße U-1712 mit angrenzender schulischer Nutzung begrenzt. Die vier Eckgebäude werden überhöht ausgebildet, um eine klare Abgrenzung und eine signethafte Wirkung des Baufeldes zu erzielen. Die Erdgeschoßzone wird als durchgehende städtebauliche Kante ausformuliert und verbindet die Baukörper darüber, die durch ihre vertikale Gliederung und spielerische Vor- und Rücksprünge die Länge der Gebäudefronten brechen und die einzelnen Baukörper ablesbar machen. Ebenso sind die Baukörper in ihrer Höhenentwicklung voneinander abgesetzt. Es werden die Dächer der gedrückteren Baukörper für Freibereiche mit angrenzenden Allgemeinräumen genutzt.
Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei der im Nord Westen befindliche Eckbaukörper ein, der für den Gemeinschaftsraum im Erdgeschoß und in den Wohngeschoßen darüber für Menschen aus akuter Wohnungslosigkeit (MWB – Modell) genutzt wird. Dort soll die zentrale Anlaufstelle, das Herz der Anlage entstehen, um die Kommunikation der unterschiedlichen Nutzergruppen zu fördern und damit auch die Integration der MWB Bewohner zu unterstützen.
Ebenfalls bildet der Süd östliche Baukörper mit dem Kindergarten im Erdgeschoß einen wesentlichen Bestandteil des Grundstückes. Die Wohnungen darüber werden im freifinanzierten konzeptionellen Mietwohnungsbau (KMB – Modell) vorgesehen.
Das Süd westliche Baufeld wird im geförderten Mietwohnungsbau – Münchner Modell Miete (MMM), die Baufelder Richtung Norden im einkommensorientierten geförderten Mietwohnungsbau (EOF) errichtet.
Die Erdgeschoßzonen werden im Westen zur Aubinger Allee als Geschäftszone ausgebildet. Die Müllräume, Kinderwagen- und Fahrradräume sind ebenfalls im Erdgeschoß, den einzelnen Stiegen zugeordnet, situiert.
Im Untergeschoß befinden sich die Kellerabteile, Technikräume sowie die Tiefgarage, die unterirdisch an sämtliche Gebäude angebunden ist.
Alle Geschoße sind vertikal barrierefrei über einen Lift angebunden, die Erschließungszonen im Erdgeschoß sind durchgesteckt geplant.
Die Freibereiche der Wohnungen werden an beiden Gebäudefronten so ausgebildet, dass alle Zimmer der jeweiligen Front daran anschließen und eine optimale Belichtung durch Abschrägungen gewährleistet ist. An den Loggien der lärmbelasteten Fronten werden Schiebeverglasungen zur Verbesserung des Schallschutzes vorgesehen. Der Großteil der Wohnungen ist durchgesteckt geplant, die monoorientierten kompakteren Typen sind hauptsächlich in den Innenbereich orientiert. Durch die Anordnung der Nasszellen im Zentrum der Wohnung kann die Zimmeranzahl und damit der Typus der Wohnung flexibel gestaltet werden. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei, wobei im Haus 2 drei rohllstuhlgerechte Wohnungen im EOF Modell untergebracht werden.


FREIRAUM
Entlang der stringenten Haupterschließung öffnen sich kleine Plätze aus wassergebundener Decke, die allesamt die Möglichkeit zum Verweilen bieten und die Bildung nachbarschaftlicher Begegnungen unterstützen. Schattenspende Bepflanzungen aus Catalpa bignonoides und Gleditsia triacanthos sind hier vorgesehen. Der Hauptweg wird mit hölzernen Langbänken ausgestattet, ihm angelagert finden sich zudem vielfältig nutzbare Spielmöglichkeiten.
Großzügige private und um 30cm erhöhte Terrassen aus Holz entlang der hofseitigen Fassaden folgen den Vor- und Rücksprüngen der Baukörper. Eine transparente Grenze aus attraktiv bepflanzten Stauden- und Gräserstreifen mit mehrstämmigen Kleinbäumen bietet die Wahlmöglichkeit zwischen Kommunikation und Rückzug zum gemeinschaftlich nutzbaren Freiraum.
Die Gebäudeeingänge werden durch einen Belagswechsel und helle Betonbänder angezeigt und verschränken sich hofseitig formal mit dem öffentlich nutzbaren Hauptweg. Straßenseitig und im Bereich der Vorgartenzone sind an den Gebäudeeingängen zusätzlich Fahrradabstellplätze und Sitzbänke geplant. Strukturgräser und Prunus spinosa zieren die Vorgartenzonen.

Kindergarten
Der Freiraum des 6-gruppigen Kindergartens gliedert sich formal in den Gesamtentwurf ein und bietet kindgerechtes Spielangebot und Bewegungsfreiheit gleichermaßen. Den Gruppenräumen wird eine große Holzterrasse vorgelagert. Spielhäuschen mit Stegen, eine Rollerbahn, ein großes Sandspiel mit Wasserentnahmestelle, Rutsche und Schaukel bieten differenzierte Spielwerte und werden mit dichten Weidenwäldchen, Apfelbäumchen, Naschhecke und Hochbeeten durch Naturerfahrungsaspekte ergänzt.

Dachflächen
Die Dachflächen werden durchgängig extensiv mit Sedum, Melica, Briza, Carex und Festuca Sorten begrünt. Die windgeschützten niederen Dachterrassen dienen den künftigen Bewohnern und sind gemeinschaftlich nutzbar. Langbänke, Liegestühle und Sitzgruppen laden zum Sonnenbad ein und Hochbeete zum Gärtnern. Schmale Holzstege führen durch Gräserbänder in extensiv bepflanzte Teilbereiche, die einen geringen Pflegeaufwand benötigen.
© DnD

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© bokehdesign

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