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Einladungswettbewerb | 07/2017

Gmunder Strasse

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

meck architekten gmbh

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Matthes Max Modellbau GmbH

Modellbau

VIZE architectural rendering

Visualisierung

Erläuterungstext

Der Grünzug entlang des ehemaligen Industriegleises weitet sich im Planungsgebiet zu einem großzügigen, öffentlichen Park auf. Dieser verzahnt sich auf selbstverständliche Art nach Süden mit der Wohnbebauung. Die offenen Finger der Bebauung ermöglichen eine vielfältige halböffentliche Durchwegung von Osten nach Westen und immer wieder von Norden nach Süden. Damit wird auch die geplante Grünverbindung im Süden angeschlossen und vernetzt.

Eingebettet in den Grünzug entsteht ein großzügiger Spielplatz „Am alten Industriegleis“. Ergänzt wird dieser im Westen um einen attraktiven Spielbereich für 6-10 Jährige.
Die Erschließung erfolgt über Wohnanger mit hoher Aufenthaltsqualität. Im versickerungsoffenen Kiesbelag treiben Blüten- und Spielinseln. Jeder Anger erhält einen leicht differenzierten Charakter bezüglich Inselformen und Pflanzleitbildern. Mehrstämmige, blühende Solitärbäume entwickeln eine maßstäbliche Räumlichkeit. Darunter blühen duftende Lavendel, Salbei und im Bereich der im Rettungsfall zu überfahrenden Kiesinseln Thymian.

Die Inseln weiten sich zu Sitzgelegenheiten auf, Teilbereiche aus Sand bieten sich für Kleinkinderspiel an. Durch eine kleine Sitzkante getrennt liegen auf den Westseiten Gartenflächen für die EG-Wohnungen hinter niedrigen Hecken.
Ergänzend werden auf den niedrigeren Dächern intensiv nutzbare Dachgärten mit Terrassen und gut besonnten Hochbeeten angeboten.
Im Osten schließt die Durchwegung mit einem Platanenplatz als gemeinsamem Treffpunkt zu Boulespiel u.ä. ab.

Die Kindertagesstätten erhalten großzügige Freibereiche im direkten EG-anschluss und werden jeweils von der Straße erschlossen.
Der Baumbestand kann im Osten und Norden erhalten werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept basiert auf den städtebaulichen Typologien des Blockrand und der Zeile und greift damit Strukturen der Umgebung auf. Durch einen Versatz der 5-6 geschossigen Zeilen schafft der Entwurf eine stadträumlich interessante Verzahnung mit der öffentlichen Freifläche, gleichermaßen trägt es zur Raumbildung der Erschließungshöfe bei. Dem Städtebau konsequent folgend wird die Erschließung von der Gmunder Straße aus schlüssig angeordnet.

Die strukturelle Dichte wird hinsichtlich der Wohn-und Aufenthaltsqualität kontrovers diskutiert, wobei diese klare Zonierung mit ihrer steinernen Ausgestaltung eine hohe Nutzbarkeit verspricht. Die beiden Kitas sind mit ausreichend dimensionierten Freiflächen gut positioniert.

Die Entwurfsverfasser bieten eine öffentliche Ost-West-Querung an, die zwar an dem Versatz der Zeilen richtig situiert ist, aber in ihrer räumlichen Ausbildung und ihrem Abschluss nicht ganz überzeugen kann. Auch wird eine Nord-Süd Verknüpfung vorgeschlagen, die aber aufgrund des seriellen Städtebaus nicht ausreichend pointiert situiert wird.

Die große Stärke dieses Entwurfs liegt in dem architektonischen Ausdruck, der sich zum einen in der farblich differenzierten Ziegelfassade zeigt, zudem aber im besonderen Maße durch die eigenständig interpretierte Lochfassade einen Bezug zu dem ehemals industriell geprägten Obersendling herstellt. Die Anmutung der Gebäude entlang der Gmunder Straße bietet einen guten Auftritt und Adresse für das neue Wohnquartier. Gleichermaßen zeigt die Arbeit sehr gut strukturierte Grundrisse, die eine hohe Flexibilität und Wohnqualität versprechen. Die Grundstücksausnutzung liegt im oberen Bereich. Die Abstandsflächen zu den Nachbarn sind überwiegend eingehalten, die grenzständige Bebauung zur nördlich gelegenen Gewerbenutzung wird äußerst kritisch beurteilt. Ähnlich kritisch ist der Umgang mit dem Gewerbelärm zu beurteilen. Insgesamt schafft die Arbeit eine Qualität mit eigener Identität und Atmosphäre durch eine gekonnte Neuinterpretation der Umgebung.