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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2017

Neubau einer Kindertagesstätte – Housing Area

Perspektive Eingang

Perspektive Eingang

1. Preis

foundation 5+ architekten landschaftsarchitekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung

Der Neubau der Kita Friedberg ist als leichter, geschichteter und durchlässiger Baukörper von der Grundstücksgrenze abgerückt, er bildet einen Solitär im Freiraum und öffnet sich zu beiden Seiten zum Garten. Ein massives Nebengebäude aus Sichtbeton nimmt an der Straße die Flucht der Nachbargebäude auf und formuliert eine hofartige Eingangssituation. Weitere Nebengebäude sind im westlichen Gartenbereich platziert, sodass das gesamte Grundstück räumlich und funktional in den Kitabetrieb integriert ist. Eine Hecke umschließt das Grundstück und bildet eine klare räumliche Abgrenzung zum öffentlichen Raum.


Entwurfskonzept

Der Entwurf basiert auf dem System (relativ) geschlossener Körper und offen, fließenden Räumen zwischen diesen Körpern. Die Holzverschalung der geschlossenen Volumen erlaubt die Fortsetzung der vertikalen Fassadenstruktur in Form von Holzstelen auch vor verglasten Flächen. So entstehen spannungsreiche und differenzierte Räume, die unterschiedliche Bezüge zum Freiraum herstellen: mal gefiltert durch außen liegende Lamellen, mal gestuft durch vorgelagerte Loggien, mal direkt durch großzügige Verglasung. Im Erdgeschoss öffnet sich das Gebäude zu beiden Seiten direkt ins Freie, im Obergeschoss gibt es für die U3-Gruppe eine großzügige überdachte Spielterrasse vor den Gruppen.

Eingangsbereich – Der Eingang führt direkt in den offenen Speiseraum, der im Freiraum von einer großzügigen Terrasse fortgeführt wird. Eine breite Treppe führt ins Obergeschoss, eine große Öffnung der Geschossdecke stellt den Bezug zwischen den Etagen her. Der zweigeschossige Eingangsbereich mit Speiseraum im EG ist das Zentrum der Kita und ein Begegnungsort für alle. Der Mehrzweckraum schließt direkt daran an und kann mit einer mobilen Trennwand komplett zum Speiseraum hin geöffnet werden. Küche und Nebenräume schließen das Gebäude im Norden ab und sind von außen direkt erschlossen.

Kitabereich Ü3 – Die drei Ü3-Kitagruppen sind im EG untergebracht und haben jeweils einen eigenen, kleinen Außenbereich mit Morgensonne im Osten. Die Gruppenräume sind zum Flur hin verglast und mit Sitznischen ausgestattet. Zwischen den Gruppen liegen die Sanitärbereiche und Lager in massiven, geschlossenen Körpern. Die Lager sind so großzügig, dass sie auch mal für 2-3 Kinder als separater Spiel- und Arbeitsbereich genutzt werden können. Über die Lager besteht zudem eine interne Verbindung zwischen den benachbarten Gruppen. Auf der Westseite liegen die Garderoben – als Durchgang nach außen nutzbar – sowie Snoozle- und Intensivräume. Der Flur ist lichtdurchflutet und erhält von beiden Seiten Licht durch Öffnungen und zum Teil verglaste Flurwände. Er ist ab- wechslungsreich gestaltet und als Spielflur für die Kinder nutzbar.

Personalbereich OG – Über die Treppe im Eingangsbereich gelangt man in das Obergeschoss. Das Leitungsbüro ist dort unmittelbar erreichbar. Es hat Blickbeziehung zum Eingangsbereich und optional einen Durchgang in den Personaltrakt. Dieser ist über einen Stichflur erschlossen und bietet dem Personal einen guten Rückzugsbereich in den Pausen.
Im Foyer des Obergeschosses ist neben Toiletten, Aufzug und Lager auch an zentraler Stelle die Garderobe für die Krippenkinder untergebracht. Von dort gelangt man über Treppe und Aufzug schnell in den Garten oder auch auf die Spielterrasse vor den Gruppenräumen. Ein Intensivraum sowie der Therapieraum sind ebenfalls von hier erschlossen.

Krippenbereich U3 – Die Gruppenräume für die Kleinen im OG sind gegenüber den Gruppen im EG leicht versetzt angeordnet, so dass vor den Räumen eine große überdachte Spielterrasse als Gartenersatz angeboten werden kann. Eine Außentreppe erlaubt von hier den direkten Zugang zum Garten und sorgt für den erforderlichen zweiten baulichen Rettungsweg. Die Gruppenräume sind zum Flur verglast und erhalten so Licht von beiden Seiten. Sanitär- und Schlafbereiche sind direkt vom Gruppenraum aus erschlossen und erlauben so einen reibungslosen und auch für die Kinder übersichtlichen Ablauf des Kitaalltags. Der Spielflur bietet zusätzlich Indoor-Spielraum und ist mit Sitznischen und Spielpodesten ausgestattet.

Haus der Elemente – Hier sind als besondere Räume der Kita Kneippraum und Werkstatt untergebracht. Das Haus der Elemente ist ein eigenes kleines Gebäude in Form eines Gewächshauses, das vom EG über einen kleinen hofartigen Zwischenraum erschlossen wird. Hier können die Kinder Erfahrung im Umgang mit den Elementen der Natur machen und zudem eine besondere Raumerfahrung erleben. Wenn die Sonne scheint, wird es warm - wenn nicht, wird ein Ofen angemacht. Der Fußboden ist gepflastert, so dass hier ungeniert mit Wasser, Lehm und Holz geplanscht, gematscht und gebastelt werden kann – im Haus und im direkt angrenzenden Freiraum. Vorbild für das Haus der Elemente ist die Lernwerkstatt Natur in Mühlheim, die als offenes Angebot für mehrere Kitas funktioniert.

Um den Anforderungen an den baulichen Brandschutz gerecht zu werden, wird das Gebäude in drei Brandabschnitte unterteilt: im EG und OG jeweils die Kitabereiche, sowie der über zwei Geschosse reichende Eingangsbereich. Zusätzlich ist der Personalbereich abtrennbar. Im EG bestehen aus allen Räumen Fluchtwege ins Freie. Im OG bestehen für alle Bereiche zwei bauliche Rettungswege über die innen- und außenliegenden Treppen. Flure müssen dann nicht als notwendiger Flur (mit allen baulichen Einschränkungen) funktionieren. Im Personalbereich erfolgt der zweite Rettungsweg über das anleiterbare Fenster, bzw. den Balkon.

Der Freiraum gliedert sich in zwei Bereiche. Das Gebäude ist umlaufend von einer Folge von Terrassen und Wiesenflächen umgeben. Hier gibt es verschiedene Übergänge von drinnen nach draußen, kleine Terrassen für die Ü3-Gruppen und eine große Terrassen vor dem Speiseraum. Die sonnige Wiese bietet Platz zum Toben und Spielen an verschiedenen Geräten.

Im hinteren – westlichen – Bereich des Gartens entsteht ein naturnaher Spielbereich, der mit Bäumen und Sträuchern besetzt ist und die Gräser auch mal wachsen dürfen. Ein Spielhaus, das zugleich Lager für Gartengeräte und Spielzeug ist, trennt die Spielbereiche der Kleinen von den Großen. Hier entstehen schattige Verstecke und Weidenhäuser für die einen und Baumhaus und Klettermöglichkeiten für die anderen.
Im Übergang zwischen beiden Bereichen steht das Haus der Elemente sowie ein großer Sandspielbereich – hier kann nach Herzenslust mit Wasser und Sand gematscht werden.
Perspektive Speisesaal

Perspektive Speisesaal

Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Schnitt A

Schnitt A

Ansichten Ost, Süd

Ansichten Ost, Süd

Ansichten West, Nord

Ansichten West, Nord