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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2017

Grundschule und Kita Walle | Erweiterung und Neubau Mensa

1. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

neun grad architektur

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Markante, charaktervolle und sorgsam eingefügte Bausteine unterstreichen mit zurückhaltender und dennoch wirkungsvoller Geste die Präsenz des neuen Ensembles in der Ortsmitte von Walle. Begrüßt wird das Angebot der aufgefalteten Fassade hin zum Achtern Hoff, die mit der räumlichen Tiefe der Fassadenausbildung einhergehende Dialektik zwischen dem öffentlichem Raum der Straße und dem öffentlichen Gebäude, insbesondere der gut einsehbaren Mensa, und die Ausbildung einer gerade auch für Kinder gut erinnerbaren turmartigen Überhöhung des vorgeschlagenen Eingangs, gepaart mit einer Schulglocke – vis-a-vis zur Turnhalle.

Die vorhandenen Steingebäude mit Holzgebäuden zu ergänzen, überzeugt. Die Architektur wirkt in ihrer kubischen Formensprache modern und in ihrer Materialisierung ländlich zugleich. Die Innenraumqualitäten der Bestandsgebäude mit ihren „erlebbaren“ Dachstühlen werden im Ergänzungsbau kongruent zum Bestand weiterentwickelt.

Das geforderte Programm wurde sehr gut umgesetzt, die Grundrisslayouts von Kita und Schule sind entsprechend der Anforderungen gut organisiert und lassen sowohl funktional als auch architektonisch eine hohe Qualität erwarten.

Die Verwaltung liegt mit dem vorgeschlagenen Zugang gut auffindbar an der richtigen Stelle und verhilft dem Lehrpersonal zu einer bislang nicht gegebenen, guten Zugangskontrolle in die Schule. Der Klassenraumtrakt trennt den Außenraum der Schule auf selbstverständliche Weise vom Spielbereich des Kindergartens, ohne Restflächen zu generieren. Konzentriertes Lernen wird ohne Ablenkung durch das direkt benachbarte Kinderspiel in den neuen Klassenräumen ermöglicht.

Die Mensa ist als eigenständiger Bauteil ablesbar und lässt sich entsprechend der Vorgaben mühelos zonieren. Die Überwindung des Höhenunterschiedes zwischen Kita, Mensa und Schule wird mittels einer angerampten Bewegungszone vorgeschlagen, die zum Bespielen einlädt.

Die von der Kita leicht separierte Lage der Krippe mit eigenem, geschützen Außenspielgelände zum Achtern Hoff hin wird begrüßt. Die Hochebene in der Krippe ist ein gutes Angebot für die älteren Kinder der Gruppe.

Der vorgeschlagene Holzbau stellt eine gute Basis für ein nachhaltiges und in energetischer Hinsicht langfristig effizientes Gebäude dar. Die Konstruktion entspricht dem Entwurfskonzept mit Dachlandschaft und Unterschnitten und scheint einfach und wirtschaftlich in der Realisierung.

Die Jury würdigt das kluge Gesamtkonzept, das zugleich eine emotionale Verortung zulässt, und die souveräne Architektursprache.