Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 08/2017
Studienpreis „Konrad Wachsmann 2017“
©Carolus Zschieschang
St. Peter´s seminary – Artists in Residence
ein 1. Preis
Preisgeld: 1.000 EUR
Universitäten / Hochschulen
Student*in
Erläuterungstext
Betreuung: Prof. Angela Mensing-de Jong / Prof. Michael Vaerst, Michael Angus, Graeme Nicholls
2019: Das ehemalige Priesterseminar wird zu einem dramatischen Ort für
Kunst und Austausch, an dem Künstler die Möglichkeit haben, in einer legendären modernen Ruine in Gemeinschaft zu leben, in zeitgenössischen Studios zu arbeiten, und ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Ruinen der drei Bestandsblöcke sollen als solche konserviert und durch
eine neue architektonische Ebene zeitgemäß nutzbar gemacht werden. Die Künstler schlafen in den minimalistischen Priester-Zellen des Hauptblocks, die das Refektorium und die Kapelle umhüllen. Schrittweise wird so das Gesamtensemble langfristig neu erschlossen.
Der Neubau formt keinen neuen Block im Ensemble, sondern eine Struktur im Innenhof der drei Bestandsgebäude, die diese verbindet und eine Landschaft aus zusammenschaltbaren Studios und Innenhöfen bietet. Es entsteht ein spürbares Vakuum im Innenhof, in dem einst das Kilmahew-Herrenhaus stand und um das sich die Neubauten aus den 60er Jahren formten. Die neuen Räume sind um Teile der Ruinen, Fundamente des Kilmahew-House und Mauern des Geländes ausgerichtet, wodurch in jedem Raum des Neubaus Schichten der Geschichte des Ortes sichtbar sind.
An markanten und historischen Stellen in der Landschaft des Kilmahew-Anwesens gibt es Orte der Ausflucht und Besinnung aus der Intensität der Welt des Seminars. Diese vier Orte beziehen sich auf die antiken Elemente des Seins und sollen die Künstler bewusst mit der Natur verbinden.
In einem weiteren Entwurfsschritt für Jahr 2069 wurde ein mögliches Szenario für die langfristige Entwicklung des Artists in Residence-Projektes, mit besonderem Fokus auf eine mögliche Entwicklung und Einfluss der Virtual und Augmented Reality Technology, aufgezeigt.
Die Master-Thesis wurde im WS17 während des Austauschs an der University of Strathclyde, Glasgow und an der HTW Dresden bearbeitet.
2019: Das ehemalige Priesterseminar wird zu einem dramatischen Ort für
Kunst und Austausch, an dem Künstler die Möglichkeit haben, in einer legendären modernen Ruine in Gemeinschaft zu leben, in zeitgenössischen Studios zu arbeiten, und ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Ruinen der drei Bestandsblöcke sollen als solche konserviert und durch
eine neue architektonische Ebene zeitgemäß nutzbar gemacht werden. Die Künstler schlafen in den minimalistischen Priester-Zellen des Hauptblocks, die das Refektorium und die Kapelle umhüllen. Schrittweise wird so das Gesamtensemble langfristig neu erschlossen.
Der Neubau formt keinen neuen Block im Ensemble, sondern eine Struktur im Innenhof der drei Bestandsgebäude, die diese verbindet und eine Landschaft aus zusammenschaltbaren Studios und Innenhöfen bietet. Es entsteht ein spürbares Vakuum im Innenhof, in dem einst das Kilmahew-Herrenhaus stand und um das sich die Neubauten aus den 60er Jahren formten. Die neuen Räume sind um Teile der Ruinen, Fundamente des Kilmahew-House und Mauern des Geländes ausgerichtet, wodurch in jedem Raum des Neubaus Schichten der Geschichte des Ortes sichtbar sind.
An markanten und historischen Stellen in der Landschaft des Kilmahew-Anwesens gibt es Orte der Ausflucht und Besinnung aus der Intensität der Welt des Seminars. Diese vier Orte beziehen sich auf die antiken Elemente des Seins und sollen die Künstler bewusst mit der Natur verbinden.
In einem weiteren Entwurfsschritt für Jahr 2069 wurde ein mögliches Szenario für die langfristige Entwicklung des Artists in Residence-Projektes, mit besonderem Fokus auf eine mögliche Entwicklung und Einfluss der Virtual und Augmented Reality Technology, aufgezeigt.
Die Master-Thesis wurde im WS17 während des Austauschs an der University of Strathclyde, Glasgow und an der HTW Dresden bearbeitet.
Beurteilung durch das Preisgericht
Mit seinem Entwurf „St. Peter´s Seminary - Artists in Residence“ setzt sich Carolus Zschieschang mit einem ebenso bedeutenden wie in seiner Existenz bedrohten Zeugnis der Nachkriegsmoderne in Schottland auseinander. Zugegeben, die Jury musste sich im Rahmen ihrer Diskussionen kurz im Internet Rat holen, um den Kontext zu erfassen und die Grenze zwischen Bestand und Neubau zu verstehen. Umso größer war dann aber der Respekt vor dem Mut des Verfassers und dem Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit den Ruinen des ehemaligen Priesterseminars vor den Toren der Stadt Cardross im Südwesten Schottlands.
Sowohl die Entscheidung, die Wohnungen der Stipendiaten in den ehemaligen Priester-Zellen des Bestandsgebäudes unterzubringen und diesem damit „neues Leben“ einzuhauchen, als auch jene, die Studios der Stipendiaten nicht in einem weiteren Hochbau unterzubringen, sondern diese mittels einer behutsam in den Hof der Klosteranlage eingefügten Gebäudelandschaft aus der Topographie heraus gewissermaßen als Bodenrelief zu entwickeln, werden als starke und die Gesamtidee der Arbeit stärkende Entwurfsentscheidungen anerkannt. Das auf dieser Grundlage entwickelte Raumgefüge aus zusammenschaltbaren, von oben belichteten Studios und versetzt dazu angeordneten Innenhöfen schafft einprägsame Raumfolgen von hoher Qualität und - dank der klaren, zurückhaltenden Materialisierung - suggestiver Kraft. Glücklich, wer hier als Artist in Residence arbeiten dürfte! Mit seiner Masterthesis zeigt Carolus Zschieschang insgesamt ebenso viel Mut wie Fingerspitzengefühl bei der Bearbeitung einer sehr anspruchsvollen Entwurfsaufgabe. Man darf gespannt sein auf sein weiteres Schaffen.
Sowohl die Entscheidung, die Wohnungen der Stipendiaten in den ehemaligen Priester-Zellen des Bestandsgebäudes unterzubringen und diesem damit „neues Leben“ einzuhauchen, als auch jene, die Studios der Stipendiaten nicht in einem weiteren Hochbau unterzubringen, sondern diese mittels einer behutsam in den Hof der Klosteranlage eingefügten Gebäudelandschaft aus der Topographie heraus gewissermaßen als Bodenrelief zu entwickeln, werden als starke und die Gesamtidee der Arbeit stärkende Entwurfsentscheidungen anerkannt. Das auf dieser Grundlage entwickelte Raumgefüge aus zusammenschaltbaren, von oben belichteten Studios und versetzt dazu angeordneten Innenhöfen schafft einprägsame Raumfolgen von hoher Qualität und - dank der klaren, zurückhaltenden Materialisierung - suggestiver Kraft. Glücklich, wer hier als Artist in Residence arbeiten dürfte! Mit seiner Masterthesis zeigt Carolus Zschieschang insgesamt ebenso viel Mut wie Fingerspitzengefühl bei der Bearbeitung einer sehr anspruchsvollen Entwurfsaufgabe. Man darf gespannt sein auf sein weiteres Schaffen.
©Carolus Zschieschang
©Carolus Zschieschang
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