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Award / Auszeichnung (nur fĂĽr Studenten) | 08/2017

Vectorworks Stipendium 2017

"Case Study - Infoodstructure"

Anerkennung I Architektur (D, A)

Can Altinsoy

Student*in

Erläuterungstext

Das Projekt „infoodstructure“ setzt an den aktuellen Diskurs der urbanen Landwirtschaft an und unternimmt den Versuch eine Infrastruktur zu kreieren, die speziell an „Restflächen“ im Stadtraum implementiert werden kann.

Diese Megastruktur wird als Problemlösung für das von den Vereinigten Nationen prognostizierte Szenario im Jahre 2050 erprobt.

Demnach wird sich die Bevölkerungszahl von sieben auf neun Milliarden Menschen erhöhen und zudem auch die Populationsdichte in den Städten. Nach Schätzungen werden bis zum Jahr 2050 ca.70 Prozent der Menschen in Städten leben.

Wie ernährt man diese Menschen und wie kann man diesen „neuen Baustein“ verträglich in das Stadtbild integrieren?

Nach der These von Prof. Dr. Dickson D. Despommier in seinem wegbereitenden Werk: The vertical farm : feeding the world in the 21st century wird diese Frage ebenfalls untersucht und mit einer Vertikalen Landwirtschaft beantwortet.

Anders als bei Dickson ist „infoodstructre“ eine case study die zum einen ein neuartiges Konzept des „Lebens auf dem Land – in der Stadt“ testet.

Zum anderen ist hier Integration einer Struktur, die sich selbst und darĂĽberhinaus die Umgebung versorgen kann essentiell.

Das Gebäude wird als Studie an einer typischen Restfläche in Berlin positioniert.
Besonders an dieser Bahntrasse im Hansaviertel ist der starke Kontrast beider Seiten. Die eine Seite ist stark urban geprägt mit größten Teils versiegelten Flächen und dynamischer Fluktuation. Die Andere Seite wiederum ist sehr bewachsen und ruhig. Diese Janusköpfigkeit spiegelt auch die Konzeption des Entwurfes wieder.

In einer filigranen Stahlkonstruktion mit einem Raster von 5x5m Achsenbreite und einer Höhe von 4m pro Geschosshöhe ist eine Landschaft von Wohnmodulen und Hydroponischen Anlagen arrangiert.

Die Wohnmodule sind fĂĽr 1-3 Personen konzipiert und bilden mit einer Doppelgeschossigkeit eine ideale Ausrichtung der Wohnbereiche zu den GrĂĽnbereichen und andersherum eine ZurĂĽckgezogenheit auf den oberen Geschossen. Die Hydroponischen Anlagen sind je nach Anbauparametern gestaltet und lassen sich durch die Rasterung des Systems modular implementieren.

Die Verhältnis bzw. die Dichte der Wohn- und Hydroponischen Anlagen ergeben sich aus dem rechnerischen Flächenbedarf für die ganzjährige Versorgung eines Menschen. Diese Beträgt i.d.R. zwei Hektar konventioneller Landschaftlicher Anbaufläche. Jedoch ermöglichen Hydroponische Anlagen den selben Ertrag mit deutlich weniger Fläche und Ressourcen. Ein Hektar konventioneller Anbaufläche entspricht Zehn Hektar Hydroponischer Anbaufläche. Somit ergibt sich bei der Grundfläche des Gebäudes von Zwei Hektar eine Zahl von Zehn Menschen die Pro Geschoss ernährt werden können.

Dieser Kreislauf wird durch den Vertrieb der Erzeugnisse im Erdgeschoss vollendend.

Hier wird das im Gebäude produzierte an die umgebende Nachbarschaft pfeilgeboten und ein erster Schritt in Richtung Infrastruktur getan.

Weitergedacht kann diese Studie als Modul weiterentwickelt werden und damit entweder als Megastruktur funktionieren und ein neuer Stadtbaustein werden oder ein ergänzenden Element für spezielle Problemstellungen der Nahrungsversorgung darstellen.