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Bewerbungsverfahren zum begrenzt offenen Ideenwettbewerb | 01/2003

Städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb "Waldquartier Am Alten Zoll"

3. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Uwe Tietze

Landschaftsarchitektur

v-architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Erhalt und Stärkung der vorhandenen einzigartigen Waldsituation und dem eingebettetem Stadtpark des Krankenhauses bilden den zentralen Gedanken des Entwurfs.Der Wald, als das das Quartier nach aussen hin prägende und bestimmende Element, und der Stadtpark mit seiner Insellage bilden als vorgefundene Typologie die Konzeptstruktur für die städtebauliche und landschaftsplanerische Neugestaltung des Quartiers. Das Ziel der Planung ist der Erhalt und die Neuschaffung großer zusammenhängender Waldbereiche unter Fortführung der vorgefundenen typologischen Besonderheit - Insel im Wald.Drei typologische Grundelemente bilden die Grundstruktur des Entwurfes Inseln im Wald Skulpturen im Park Rezeptoren zur Langenhorner Chaussee Fünf verdichtete Wohninseln, als Lichtungen allseits umgeben von Wald, ordnen sich radial um die zentrale Insel des ehemaligen Krankenhauses und bilden die Grundstruktur des Entwurfs. Die Erschliessung der Inseln erfolgt über die angrenzenden Strassen mit Stegen/Stichstrassen. Dieses Vorgehen reduziert eine Unterbrechung des geschlossenen Waldringes auf ein Mindestmass. Mit Grössen zwischen 80 und 200 Wohneinheiten pro Insel ergeben sich urbane Strukturen, die eine individuelle Ausbildung einer jeden Insel zulassen und somit die Identifikation der Bewohner mit „ihrer“ Insel fördern. Jede Insel besitzt eine quer zur Erschliessungsrichtung angeordnete freie „Lichtung“ an der die Geschosswohnungen kombiniert mit Kleingewerbeflächen, die Zufahrten zu den Reihenhäusern und der Wald plaziert sind. Die Dichte der Baufelder nimmt von aussen nach innen ab (Geschosswohnungsbau über Reihenhäuser zu Doppel- und Einzelhäuser) und verbindet so die Insel mit dem angrenzenden Wald. Die Inseln, die grundsätzlich gleich strukturiert sind, erhalten ihre Individualität durch die unterschiedlich verwendeten Materialien und Farben. Diese Charakteristik wird durch die Bepflanzung/Bäume verstärkt, die zu dem angrenzenden Wald in Kontrast ausgewählt werden (z.B. Tanne versus Birke).Eingestreute Gebäudeskulpturen im Park verdichten die zentrale Insel/Stadtpark und eröffnen spannende und reizvolle Perspektiven. Signifikant stellen sie sich vertikal gegen die horizontalen Solitärbauten des Bestandes. Die Materialität, die in ihrer Ausformung den Bestand kontrastiert, unterstützt diese Zeichenhaftigkeit. Die Skulpturen in ihrer unterschiedlichen Höhenausbildung können sowohl dem Wohnen als auch dem Arbeiten dienen. Durch mannigfaltige Teilungsmöglichkeiten erlauben sie eine hohe Lebensqualität im Park. Die Erschliessung der Skulpturen erfolgt über das vorhandene Wegenetz des Parks. Die Stellplätze der Stadtparkbebauung sind der Ringstraße zugeordnet.Die Bestandshäuser werden gemäss ihrer Strukturen und unter Wahrung der denkmalgeschützten Fassaden umgebaut. Die vorgefundenen Bestandsstrukturen ermöglichen neben der Konvertierung zu Wohnungen, die Interpretationen verschiedener Typologien, z.B. Einfamilienhaus, Reihenhaus, etc . Ein ca. 15% Anteil der Bestandsflächen kann gewerblich für Praxen, Kanzleien, Freiberufler, etc. genutzt werden.Gewerbebauten entlang der Langenhorner Chaussee bilden das neue wirtschaftliche Rückgrat des Quartiers. Mit ihren offenen Raumstrukturen zur Chaussee und den aufgeständerten in den Strassenraum führenden Baukörpern verzahnen sie die Stadt mit dem Wald. Die parallel zur Langenhorner Chaussee angeordneten Volumen, bestehend aus einem 2-geschossigen dienenden Sockel und aufgesteckten Büronutzungen, bilden einen akustischen Wall für das dahinter liegende Krankenhausareal bzw. die Wohnbebauung. Alle Einheiten sind in Grössenordnungen von ca. 2000 qm modular unterteilbar. Die öffentliche Erschliessung der Gewerbeeinheiten erfolgt über Grundstückszufahrten von der Langenhorner Chaussee aus. Die notwendigen Stellplätze werden in Tiefgaragen nachgewiesen, deren Zufahrten werden im Norden und Süden zusammengefasst und erfolgen über die Fibingerstraße und den Neubergerweg.Das FreiflächenkonzeptDas Konzept arbeitet die typologischen und vegetativen Qualitäten des vorgefundenen Landschaftsraumes klar heraus und entwickelt sie für die geplanten Nutzungen behutsam weiter. Das Potential des sich in verschiedenen Sukzessionsstufen befindlichen „Waldmantels“ und das Vorhandensein alter Solitär- und Allee-Parkbäume im Innern der Parkinsel wird als hochrangig eingeschätzt und bildet die Basis des entwickelten städtebaulichen und lanschaftsplanerischen Konzeptes.Der Wald, als außerordentliche landschaftsräumliche Besonderheit des Hamburger Nordens, soll sowohl für die Nutzungen im Kern des Bearbeitungsgebietes als auch für die Erholungsbedürfnisse der Bevölkerung im näheren Einzugsgebietes der umliegenden Siedlungen erweitert und qualifiziert werden. Der Kontrast zwischen vorhandenem dichten Waldbestand an den Rändern und den offenen parkähnlichen Wiesenräumen im Zentrum wird bewußt verstärkt. Die fragmentartigen Relikte von Alleen und gestalteten Parkräumen insbesondere im Innern der Anlage werden als Zeitzeugen vergangener Epochen im Kontrast zum umgebenden Waldgürtel erhalten und räumlich eingebunden. Sie sind somit personifizierte vegetative Zeitzeugen der ursprünglichen Nutzung und Konzeption der Krankenhaus-Gesamtanlage. Der Waldmantel soll zukünftig ruhige und extensive Erholungsnutzungen wie Spielen, Spazierengehen, Radfahren, Joggen, Skating, Pilzesuchen, Naturbeobachtung und Regenerierung der Sinne ermöglichen.Die Ergänzung und Verdichtung des Waldmantel an den Rändern ist gleichzeitig kompensatorische Eingriffs-Ausgleichsmaßnahme für die geplanten BaumaßnahmenDer innenliegende Parkraum wird durch das Vorhandensein großer zusammenhängender Wiesen und solitärer Parkbäume und Baumgruppen geprägt und ermöglicht durch seine halböffentliche Transparenz in Ergänzung des Waldmantels sozial kontrollierte Freiraumnutzungen im engen Umfeld der geplanten Wohn- und Gewerbebauten. Die Erhaltung und Ergänzung des Allee-Ringes dient der besseren Orientierung innerhalb der Anlage und ist gleichzeitig wiedererkennbares identifikationstiftendes räumliches und geschichtliches Zeichen des Ortes.Der zentrale Quartiersplatz hat verknüpfende orientierende Funktion im Bereich der Haupteingangsallee. Er ist kommunikativer ruhiger Stadtplatz im Zentrum des Quartiers.Die Versickerung des anfallenden Regenwassers wird ortsnah und wirtschaftlich über die angrenzenden Vegetationsflächen und in der Nähe der Gebäude über Mulden-Rigolen realisiert. Die Mulden unterstreichen den städtebaulichen und freiraumplanerischen Kontext der Inseln und markieren die Zonierung zwischen privatem und öffentlichem Freiraum.VerkehrDas verkehrstechnische Konzept sieht keine öffentlichen Querungsmöglichkeiten für den motorisierten Individualverkehr vor. Alle Inseln sind über Stichstrassen an das übergeordnete Strassennetz angebunden. Hierbei erfolgt die Erschliessung der Wohninseln über Mischverkehrsfläche und die Zufahrt zum Krankenhaus/ Stadtpark über die zentrale Achse. Durch diese Form der Erschliessung sind alle Waldflächen und Lichtungen für Bewohner und Besucher fussläufig oder mit dem Rad kreuzungsfrei vom motorisierten Individualverkehr erlebbar. Das Geflecht der Wege, eingefasst von einem äusseren Waldwanderweg, der die fussläufige Verbindung zwischen den einzelnen Inseln und den dazwischenliegenden Freizeitbereichen bildet, ermöglicht eine Vielzahl von Querungsmöglichkeiten für das Quartier. Alle Inseln verfügen über einen Sammelstellplatz für den Geschosswohnungsbau und Besucher. Die Stellplätze für Reihenhäuser und Einzel- und Doppelhäuser befinden auf dem Grundstück.Durch die Anbindung des Quartiers in das vorhandene Netz der öffentlichen Verkehrsmittel mit seinen U-Bahnen und Busstationen sind die Verbindungen zur Innenstadt, zum Flughafen und zum Umland gesichert.
3. Preis: ds_a / Uwe Tietze

3. Preis: ds_a / Uwe Tietze

3. Preis: ds_a / Uwe Tietze

3. Preis: ds_a / Uwe Tietze