modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 09/2017

Wohnen am Nikolausberger Weg

Engere Wahl

Z-Architektur

Architektur

die3 landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit unterscheidet sich durch ihre Kubatur und Anordnung deutlich von den anderen eingereichten Arbeiten. Es werden fünf polygonale Baukörper entlang des Nikolausberger Wegs angeordnet, die eine angemessene Höhenstaffelung von Nord nach Süd aufweisen. Die städtebauliche Figur vermittelt spielerisch zur Bestandsbebauung. Durch die kammartige Struktur entstehen zwei Hofsituationen mit unterschiedlichen Freiraumqualitäten.

Die Kontur zur Straße Nikolausberger Weg hin ist durch die Rücksprünge der Fassaden abwechslungsreich. Die polygonale Kubatur der Einzelgebäude erzeugt spannungsvolle Zwischenräume.

Die Hauszugänge sind jedoch nicht immer eindeutig auffindbar und können am Nikolausberger Weg mit ihrem Wechsel zu den Tiefgaragenzufahrten Konfliktsituationen herbeiführen.

Die polygonale Form der Gebäude setzt sich in den Baufeldern fort und schafft damit private Freibereiche. Diese wirken teilweise aber überproportioniert und sollten in ihrer Dimension zugunsten des nicht ausreichend nachgewiesenen Kinderspiels überarbeitet werden.

Die Platzierung des Ballspielplatzes am Übergang zur Straße Am Kreuze wirkt überzeugend, da hier auch keine Tiefgarage angeordnet wird. Der Ballspielplatz mit dem Spielplatz hat das Potenzial, zu einem neuen Quartiersplatz für neue und alte Bewohnerinnen und Bewohner zu werden. Die ausgewiesenen Spielflächen sind deutlich zu klein. Ein feinmaschiges Wegenetz, das sich auch durch die Gebäude zieht, schließt an den Bestand an und lässt sich problemlos ergänzen. Der Anteil der versiegelten Fläche ist allerdings vergleichsweise hoch, dies könnte durch eine Reduzierung der versiegelten Flächen im Hofbereich optimiert werden.

Durch die nördliche Anbindung vom Nikolausberger Weg an die Ludwig-Beck-Straße ist die Anleiterbarkeit durch die Feuerwehr gegeben. Diese Umfahrung bis zum östlichen Feuerwehrweg bietet einen interessanten Beitrag.

Die Tiefgarage ist teilweise unter den Gebäuden angeordnet, was zu erhöhtem statischen Aufwand führt, dafür können mehr Bäume erhalten bzw. gepflanzt werden.

Es gibt keine Tiefgaragenzufahrt von der Straße Am Kreuze, die Stellplätze in der Tiefgarage unter dem nördlichen Gebäude können jedoch durch einen Zugang von Osten von den Bestandsmietern erreicht werden.

Die Grundrisse weisen trotz der polygonalen Kubatur wenig schräg geschnittene Räume auf.

Es gibt kleinere Mängel bei der Möblierbarkeit der Räume, die sich jedoch beheben lassen. Die Küchenbereiche sind teilweise nicht abtrennbar. Es werden nur 73 Wohnungen nachgewiesen, die Mischung der Wohnungstypen ist jedoch gut. Es gibt keine Wohnungen mit reiner Nordausrichtung. Es wird positiv bewertet, dass die südwestliche Begrenzung der Höfe durch Maisonetten mit ebenerdigem Eingang gebildet wird. Die Treppenhäuser sind kompakt und liegen an einer Außenwand. Es ist ausreichend Abstellmöglichkeit für Kinderwagen und Rollatoren an den Treppenhäusern nachgewiesen. Positiv beurteilt wird die Kombination von unterschiedlichen Wohnungstypen in einem Haus.

Die Fassade des langgestreckten Baukörpers im Norden wirkt etwas monoton. Ob die unterschiedlichen Dachneigungen zwischen den Dachformen der Umgebung wirklich vermitteln, ist fraglich.

Die Arbeit zeigt einen nachvollziehbaren städtebaulichen Ansatz mit guter Raumbildung. Die Grundrisse entsprechen weitgehend den Erwartungen, können jedoch nicht vollends
überzeugen.