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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2007

Neubau Stadtmuseum Wiesbaden

3. Preis

Delugan Meissl Associated Architects

Architektur

Erläuterungstext

Die schlüssige formale Reaktion des Neubaus auf den urbanen Kontext äußert sich deutlich in seiner Platzierung. Durch Maßstäblichkeit, Linienführung, Ausformulierung der Körperkanten, insgesamt durch den formalem Ausdruck und die Positionierung fügt sich der Baukörper harmonisch in das Umfeld ein. Das Gebäude wird leicht über das Niveau der Umgebung angehoben und über eine sanft ansteigende Rampe erschlossen, die auf dem Vorplatz des Museums mündet. Der Vorplatz bildet bereits Teil des Gebäudes und erstreckt sich bereits bis hinein ins Foyer. Eine weitere Verzahnung des neuen Museums mit der Umgebung erfolgt über die Fortführung der Allee an der flankierenden Wilhelmstraße. Die Baumreihe setzt sich vor dem Neubau fort und bildet eine Art grüne Klammer um das Museum. Das interne Museumskonzept basiert auf der Idee von Hans Dieter Schaal, wonach unterschiedliche Ausstellungsbereiche auf einzelnen Ebenen organisiert sind. Der architektonische Entwurf reagiert darauf mit der Anwendung zweier grundlegender Prinzipien der Raumgestaltung: Introvertierten, geschlossenen Räumen zur konzentrierten Auseinandersetzung mit historischen Inhalten und verschiedenen thematischen Schwerpunkten und steht ein übergeordneter, extrovertierter Raum gegenüber, der als Raumskulptur erlebbar die Erschließungsbereiche sowie Ruhe- und Kommunikationszonen in sich aufnimmt. Dieses spannungsvolle Volumen erstreckt sich als zusammenhängendes Raumgebilde über alle Etagen und verfügt über große, trichterartige Öffnungen in den Außenbereich. Innen- und Außenraum verzahnen sich und formen aus der ursprünglichen Funktion heraus die äußere Gestalt des Baues. Das Gebäude besteht aus einer tragenden Sichtbetonhülle, welche durch geometrische Brechungen strukturiert wird und das geschmeidige, monolithische Äußere des Körpers betont. Der geschliffene und polierte Beton, der als Zuschlag Flusskiesel aus der Region beinhaltet, verleiht der Gebäudeoberfläche einen leichten Schimmer, wodurch Lichtbrechung der Fassade unter unterschiedlichen Lichteinfall leicht nuanciert. Das Gebäude tritt nicht als Fremdkörper in Erscheinung, ist aber doch ein neuer ästhetischer Impuls für den unmittelbaren Ort und die Stadt: Ein eleganter Bau, der wie ein geschliffener Stein Natürlichkeit und Präzision verkörpert und gleichzeitig Inhalt und Form in Einklang bringt