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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2017

Neubau 3-gruppiger Kindergarten

Perspektive Straße

Perspektive Straße

Engere Wahl

Architekturbüro Krämer GmbH

Architektur

mahl gebhard konzepte

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurf

Der Ort für den neuen Kindergarten ist geprägt durch seine Gegensätze: Auf der einen Seite die Natur mit dem bewaldeten Hang, auf der anderen Seite die Straße und die Stadt. Diese ambivalente Situation bestimmt den Entwurfsgedanken. So wird das Gebäude zunächst entlang der Straße als schützender, langer Baukörper angelegt und entlang der Nordseite weiter geführt. So entsteht ein zum Wald hin orientierter, geschützter Freibereich, zu dem aus unserer Sicht alle 3 Gruppen einen gleichwertigen, ebenerdigen und direkten Zugang erhalten sollen.

Folglich wird das Gebäude ganz bewusst als eingeschossiges Gebäude konzipiert. Der größere Flächenbedarf des Hauses und der damit etwas verkleinerte Freibereich ist zu vertreten, da sich auf dem Grundstück der direkte Zugang zur Buchel befindet und dort in weniger als 200m Entfernung hervorragend geeignete Freiflächen (Spielplätze, große Wiesen, Wald) nutzbar sind.

Durch die pavillionartige Konzeption öffnen sich alle Gruppenräume einheitlich und großzügig zum Garten hin. So wird überall die gewünschte Durchlässigkeit von innen nach außen erzielt. Die Schwelle zwischen Innenraum und Garten verschwindet so weit wie möglich. Es entsteht mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen ein komplett barrierefreies und sehr übersichtliches Gebäude.

Das Prinzip der Offenheit und Durchlässigkeit setzt sich konsequent bei der Raumaufteilung zur Schaffung einer lebendigen Innenwelt im Gebäude fort. Der großzügige Eingangsbereich öffnet sich direkt zur „Piazza“ und zur „Cafeteria“ und zum Garten. An diesem zentralen Bereich für die Gemeinschaft sind auch der öffenbare Turnraum und für kurze Wege der Personalbereich angeordnet. Die Küche befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe zur Cafeteria. Alle Nebenräume und Sondernutzungen werden in den nach außen hin geschlosseneren „Häuschen“ je nach funktionaler Zugehörigkeit sinnvoll und jederzeit anpassbar untergebracht.

Die 3 Gruppen und die anderen Räume werden über Spielflure erschlossen, die sich abwechselnd verengen oder aufweiten. Flure werden so zu Gassen und kleinen, bespielbaren Plätzen. Die relativ niedrigen Garderobenmöbel bilden mit einer umlaufenden Verglasung die teilweise Abgrenzung zu den Gruppenräumen. Ein durchgängiges Oberlicht im Dach lässt trotz des benachbarten Hangs den ganzen Tag über viel Licht bis ins Innere des Kindergartens hinein und ermöglicht überall einen schönen Ausblick hinauf in den Wald der Buchel.

Konstruktion und Gestaltung

Durch eine sinnvolle Anordnung des Hauses auf dem Grundstück werden aufwendige und kostenintensive Maßnahmen beim Gebäude zur Abfangung des Hanges schon vornherein vermieden.

Der neue Kindergarten wird in einer nachhaltigen Holzbauweise auf einer massiven Bodenplatte errichtet. Der eingeschossige Baukörper ermöglicht eine technisch sehr einfache und damit wirtschaftliche Konstruktion der Wände in Ständerbauweise und des Daches als Brettstapel- oder Holzbalkendecke mit einem sehr hohen Dämmstandard und einem großen Vorfertigungsgrad. Die Verwendung von Holz als natürlicher und ökologischer Baustoff in weiten Teilen des Kindergartens steht direkt greifbar im Bezug zum angrenzenden Wald. Dieser ist mit seiner prägenden Struktur aus vertikalen Stämmen auch Ausgangspunkt für die Fassadengestaltung. Die Holzstämme finden sich als kräftige, vertikale Kanthölzer an allen geschlossenen Außenwandflächen durchgängig wieder. An Stellen, wo sich die raumhohen Fenster der dahinterliegenden Räume befinden, zieht sich die ansonsten regelmäßige Struktur der Verkleidung einfach etwas auseinander und ermöglicht so den Lichteinfall und Ein- bzw. Ausblicke, ohne den durchgängigen und schützenden Charakter zu verlieren.
Entlang der Straße bricht die Holzfassade an der Ecke des L-förmigen Baukörpers auf und es ergibt sich ein einladender Rücksprung für den Haupteingang. Dieser wird zusätzlich hervorgehoben durch die Verkleidung der Eingangsfassade mit transluzentem Profilbauglas, welches von oben mit einem LED-Lichtband hinterleuchtet wird. Zusammen mit den 3 farbig eingerahmten Fenstern entsteht ein Kindergarten, welcher mit seiner schlichten und dennoch besonderen Gestaltung deutlich als solcher im Umfeld wahrgenommen wird. Zum Garten hin werden alle Außenwände bis auf die Nebenräume gemäß oben beschriebenem Entwurfskonzept großflächig verglast. Durch einzelne Rücksprünge entstehen überdachte Bereiche und Zugänge bei den Terrassen.

Außenanlagen

Der Außenbereich des Kindergartens ist geprägt durch seine Lage direkt am Waldrand der Buchel und durch den angrenzenden Hang. Neben der erforderlichen Hangsicherung ergeben sich einzigartige Möglichkeiten zur Einbeziehung dieser besonderen Situation in die Gestaltung des Gartens. Der Hang soll nicht nur durch gartentechnische Stützmauern und Steine gesichert werden, sondern ganz bewusst auch für die Kinder nutzbar gemacht werden. Am Hang können die Kinder rutschen, klettern, sitzen, bauen, hangeln und sich sogar in einer Höhle verstecken. Die Reste des alten Bunkers werden selbstverständlich entfernt. Die so entstandene Lücke kann dazu genutzt werden, um einen Abstellraum für den Garten als vorgefertigtes Stahlbetonelement in den Hang einzubetten. Der Hang wird so modelliert, dass eine möglichst große Ebene für die Sandkiste und die anderen Spielbereiche entsteht. An der Südseite wird beim Nebeneingang des Kindergartens ein direkter Zugang zur Treppe angelegt. An der Nordseite befinden sich die Zufahrt, die Parkplätze und der Eingang zur Essensanlieferung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das L-förmige Gebäude wird entlang der Saliterstraße als eingeschossiger Baukörper entwickelt. Der kurze Schenkel des L-förmigen Gebäudes wird als Stützwand in den Hang geschoben Es entsteht ein gut gefasster und gut orientierter Freibereich nach Süd-Westen. Nicht überzeugen kann der zu Enge Abstand des Baukörpers zur Straße. Auch der Höhenunterschied entlang des Gehweges wurde nicht berücksichtigt.
Alle 3 identischen Gruppenräume orientieren sich zum geschützten Freibereich. Einer davon bekommt Südorientierung, die beiden anderen sind nach Westen zum Hang geöffnet. Ein durchgängiges Oberlicht über Flur und Turnhalle mit seitlich umlaufend angeordneten Glasflächen ermöglicht Lichteinfall über den ganzen Tag. Jede Gruppe bekommt Ihren eigenen Sanitärbereich und Nebenraum zugeordnet.
Der an der Nord-Ost-Ecke angeordnete Eingangsbereich führt über einen Windfang seitlich ins Gebäude und öffnet sich zur Piazza mit Cafeteria, zu der ebenfalls die Turnhalle über eine Faltwand zugeschaltbar ist.
Die Verkehrsflächen sind durch die Eingeschossigkeit sehr gering gehalten. Dadurch ergeben sich im Betrieb kurze Wege.
Trotz der kompakten Bauweise ergibt sich eine überdurchschnittliche Grundfläche, die nur eine Freifläche von 600qm übrig lässt.
Der Kindergarten wird in einer nachhaltigen Holzbauweise mit begrüntem Dach auf einer massiven Bodenplatte errichtet. Die Technikräume sind in einer Teilunterkellerung flächensparend untergebracht.
Die Fassadengestaltung mit vertikalen kräftigen Kanthölzern im Wechsel mit Glasflächen prägen den eingeschossigen Baukörper und charakterisieren ihn als Sonderbau.
Die Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb ergibt sich durch die sehr kompakte eingeschossige Bauweise. Aufzug Treppen, Fluchtbalkone sind nicht notwendig.
Ansicht Nord

Ansicht Nord

Lageplan

Lageplan

Modell Gartenseite

Modell Gartenseite

Modell Strassenseite

Modell Strassenseite