modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 08/2017

Klinik Waldhaus - Neubau Notfallstation / Akutpsychiatrie

KlausE

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 30.000 CHF

fsp Architekten AG

Architektur

MWV Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser nennen als Motiv für das architektonische Konzept die Interpretation einer Klosteranlage. Es gelingt ihnen sehr gut, die Betriebsabläufe und Räume mit diesem Konzept umzusetzen. Leider ist es ihnen nicht gelungen, dies auch in der äusseren Gestaltung umzusetzen und den Bezug und den Respekt zu den bestehenden Bauten zu schaffen.

Bezüglich Gebäudehöhe und Materialisierung orientiert sich das Projekt an den Patientenhäusern der 90er Jahre, will sich aber mit dem Flachdach eigenständig positionieren. Mit dem Gebäudeversatz des südlichen Flügels versuchen die Projektverfasser die Symmetrie und das Ordnungsprinzip der Anlage aufzunehmen. Dieser gute Ansatz wird aber mit dem Südwesttrakt und dem vergitterten Aussenraum nicht unterstützt. Ein Respektabstand in diesem Bereich zum Haus E wäre wünschenswert.

Der Zugang für Patienten und Personal folgt dem Muster der bestehenden Patientenhäuser und ist deshalb leicht auffindbar. Der separat angeordnete Besucherzugang könnte aber durchaus mit dem Patienteneingang kombiniert werden. Die Notfallaufnahme ist diskret von der Ostseite her erschlossen. Die Zufahrt zum Logistikbereich ist getrennt von der Parkhauszufahrt. Dies schliesst Konflikte zwischen PW-Verkehr und Anlieferungen aus. Besucher erreichen die Anlage über zwei Treppenhäuser direkt zur Ostzufahrt.

Die geforderten internen Betriebsabläufe sind weitgehend erfüllt. Die relativ langen Korridore sind durch attraktive Aufenthaltszonen aufgeweitet und enden meist in Bereichen mit Licht und Bezug zu Aussenräumen. Im Erd- und Obergeschoss sind die Patientenzimmer gegen Norden orientiert. Stationszimmer und Besprechungsräume sind nur über den Innenhof belichtet. Der Aussenrum im Obergeschoss vermag weder betrieblich noch gestalterisch zu überzeugen. Die aus Sicherheitsgründen notwendigen Massnahmen stehen im Widerspruch zu der erwünschten Transparenz und dem Abstand zum Haus E. Ein direkter Zugang für die hochakut selbst- und fremdgefährdenden Patienten zum Aussenbereich fehlt.

Der Innenhof des Erdgeschosses genügt den Anforderungen für den Aussenbereich nicht. Ein geschützter Aussenbereich im Garten fehlt gänzlich.

Der Abschluss der historischen Gartenanlage endet an der hohen Stützmauer zum Anlieferungshof, die auch das Haus E auf einen Sockel stellt.

Die betrieblichen Qualitäten des Projektes stehen im Widerspruch zur gestalterischen Einfügung und dem Respekt zur bestehenden Anlage.