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Verhandlungsverfahren | 10/2017

Neubau Kindertagesstätte Schloßstraße, Objektplanung Lph 3-9

Zuschlag

KKS Architektur + Gestaltung

Architektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Kontext

Der Standort wird als Bestandteil des Grünraums entlang der Chemnitz mit Erweiterung bis zum Schlossteichareal aufgefasst. Dem Wesen nach handelt es sich folglich um einen innerstädtischen Grünraum bzw. Aussenbereich, der baulich mit Solitärbauten besetzt werden kann. Der Entwurf ergänzt in dieser städtebaulichen Auffassung den frei stehenden Baukörper der bestehenden Sporthalle am Schlossteich.
Auch der Neubau der Kindertageseinrichtung ist als kompakter, flacher zweigeschossiger Baukörper angelegt und in der Fassadengestaltung geschossweise gegliedert.
Helle Putzfassaden dominieren das Obergeschoss und greifen die Materialität der unmittelbar angrenzenden Nachbargebäude auf. Im Erdgeschoss bestimmt der natürliche Werkstoff Holz die Oberflächenmaterialität und weist auf die Lage im Grünraum hin. Grüne Putzflächen zitieren die Farbgebung der Sporthalle und unterstreichen den Ensemblecharakter.
Der Geländeverlauf wird im Anschlussbereich des Gebäudes an das Erdgeschossniveau herangeführt, sodass schwellenfreie Übergänge entstehen.


Gestaltung

Holz ist das gestaltgebende Material der Fassade und der Konstruktion. Sein Erscheinungsbild und die haptischen Oberflächen unterstreichen den natürlichen und nachhaltigen Charakter des Gebäudes. Die hellen Putzoberflächen im Obergeschoss heben die Modernität der Einrichtung hervor und die locker verteilten wiesengrünen Wandflächen spiegeln das Grün der Umgebung wieder.
Lasierte Holzleisten mit leichter Pigmentierung und UV-Schutz sind in enger und senkrechter Anordnung vorgesehen und geben der Fassade eine ebenso robuste wie dauerhafte Qualität.


Konstruktion

Die tragenden und nicht tragenden Außen- und Innenwände bestehen aus massiven Brettsperrholztafeln. Diese bewirken einen wirksamen Ausgleich von Temperaturschwankungen und regulieren den erhöhten Luftfeuchtehaushalt in den Gruppenräumen. Die Wände des Erdgeschosses werden auf einen Betonsockel aufgesetzt, der die Hochwasserresistenz deutlich verbessert.
Die außen aufgebrachte hochwirksame Dämmung wird mit einer vorgehängten und hinterlüfteten Ebene aus Holzlatten bzw. Putzträgerplatten vor Witterungseinflüssen dauerhaft geschützt.
Die Fensterelemente (3-fach Verglasung) sind zusätzlich mit Nachtlüftungsflügeln ausgestattet, sodass eine wirksame Nachtabkühlung ohne zusätzliche Lüftungsanlagen erreicht wird.
Das Dach erhält eine extensive Begrünung inVerbindung mit der Photovoltaikanlage.
Die einzelnen Elemente der Gebäudehülle werden in Verbindung mit der Energieverbräuchen und Energiegewinnen derart optimiert, dass in der energetischen Gesamtbetrachtung die gewünschte 30% ige Unterschreitung der EnEV erreicht wird.
Hierbei wird der Anteil kostenintensiver Baustoffe und Gebäudetechnik soweit reduziert, dass für die Errichtung und den Betrieb des Gebäudes eine durchgängig wirtschaftliche Lösung entsteht.
Die Deckenplatten können sowohl als Betonmassivdecken, als auch alternativ aus vorfabrizierten Holzbetonverbundplatten (HBV-Konstruktion) ausgeführt werden. Durch den Einsatz von HBV-Konstruktionen wird der Anteil an nachwachsenden Rohstoffen deutlich erhöht und gleichzeitig dem Schallschutz bzw. Wärmespeichervermögen wirksam Rechnung getragen.
Durch eine konsequente Anwendung dieser Technologie kann die Bauzeit zudem deutlich verringert werden (Baukostenersparnis), da keine Abstützungsmaßnahmen erforderlich sind und der technische Ausbau unmittelbar nach der Aufstellung der Holzfertigelemente anschließen kann. Zudem wird der Feuchteeintrag weitgehend minimiert und gewährleistet die hohe Nutzungsqualität von Anfang an.