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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2017

Eidelstedter Bürgerhaus – Sanierung, Umbau und Erweiterung

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 12.000 EUR

acollage architektur urbanistik, Merten Kappelmann Harms PartG mbB

Architektur

HOLST Architekt und Ingenieur

Brandschutzplanung

ANDRES + PARTNER PartmbB für Lichtplanung

Lichtplanung

Erläuterungstext

Leitidee

Die zukunftsgerichtete Entwicklung des Bürgerhauses aus den 1980er-Jahren ist ein Schlüsselprojekt der integrierten Stadtteilentwicklung in Hamburg-Eidelstedt. Die in der Neugestaltung vorgesehenen Nutzungsangebote orientieren sich an den Bedarfen einer älter werdenden Bevölkerung, hinzuziehender Familien und der von Flüchtlingen.

Der Entwurf für die Erweiterung des bestehenden Bürgerhaus Eidelstedt soll durch eine verträgliche, aber gleichsam einprägsame und selbstbewusste Raumbildung erfolgen. Die unterschiedlichen Nutzungen und Einrichtungen des Stadteilkulturzentrums werden dabei inhaltlich und baulich so miteinander verknüpft und verwoben, dass ein lebendiges, offenes Haus entsteht, das mit seiner Umgebung buchstäblich „kommuniziert“ und einlädt. Das Gebäude kreiert durch die Erweiterung ein würdiges Zentrum – ähnlich einer klassischen Markthalle –, umgeben von einem Platz und eingebettet in das Zentrum eines vielfältigen Stadtteiles. Die Erweiterung ergänzt den vorhandene fragmentarischen, offenen Grundriss zu einer stabilen Figur und bildet ein gemeinschaftsbildendes Atrium aus, aus der alle Einrichtungen des Hauses zentral erschlossen werden.
Die Erdgeschosszone soll in der Erweiterung eine größtmögliche Transparenz für die öffentliche Bücherhalle gewähren und wird überwiegend gläsern ausgeführt. Auf einem gläsernen Sockel „stapeln“ sich die Volumen der darüber liegenden Geschosse. Eine weiße, horizontal ausgerichtete Metallfassade aus Trapezprofilen umhüllt das Volumen und schafft durch die dem Erdgeschoss entsprechende Ausbildung einen kontinuierlichen Übergang zum Bestand. Vertikale Klappläden, als Analogie zu der Architektur von Markständen, spenden in den oberen Geschossen Schatten und thematisieren die zeitliche Präsenz der Nutzungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit präsentiert sich als eine frische Architekturansage, die eine Aufwertung in das Zentrum des Stadtteils bringt. Auch mit ihren funktionalen Zuordnungen kann sie das Preisgericht überzeugen.

Die Lage des Haupteingangs an der Alten Elbgaustraße erscheint richtig. Hier wird allerdings kritisch angemerkt, dass seine Ausformulierung noch etwas eindeutiger sein könnte. Die Funktionen im Inneren gruppieren sich um eine zentrale Halle. Das wird allerseits gelobt. Wenn man das Haus betritt, ist die Orientierung sofort klar. Nicht ganz klar ist die verglaste Hallenüberdachung, über die sich die Pläne und das Modell ausschweigen.

Die Elternschule findet in Anordnung und Aufteilung die ungeteilte Zustimmung des Nutzers. Gleiches gilt für die Bibliothek. Für das Stadtteilkulturzentrum erscheint die erdgeschossige Anbindung etwas schwach. Im Erdgeschoss fehlt ein Gruppenraum. Hier kann allerdings in der Preisgerichtsdiskussion herausgearbeitet werden, dass die angebotene Unterbringung im 1. Obergeschoss eine – im Abgleich der verschiedenen Möglichkeiten – gute Lösung darstellt.

Hinsichtlich der grundsätzlich gelobten architektonischen Präsenz des Entwurfes wird noch – kritisch – ergänzt, dass die vorgeschlagene geschuppte Blechverblendung nicht angemessen erscheint. Es wird festgestellt, dass die Entscheidung für eine Materialkontrastierung richtig ist, gleichzeitig aber hinterfragt, ob diese nicht auch anders bewerkstelligt werden könnte.

Zusammenfassend wird festgehalten, dass die Arbeit einen sehr guten Beitrag zur Lösung der Aufgabenstellung liefert und dass eine Realisierung mit wenigen Korrekturen vorstellbar ist.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Isometrie

Isometrie

Ansicht

Ansicht

Schnitt

Schnitt