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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2017

Umgestaltung der Parkanlage Hülsenbecker Tal

Anerkennung

Preisgeld: 7.000 EUR

Ingolf Hahn Landschafts- und Umweltplanung

Landschafts- / Umweltplanung, Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro Reinhard Beck

Wasserbau

Beurteilung durch das Preisgericht

In dem vorliegenden Entwurf erfolgt eine Neustrukturierung der Funktionen im gesamten Tal. Dabei wird insbesondere die Verlegung der Musikmuschel nach Norden positiv bewertet, da hierdurch das Problem der Zugänglichkeit gelöst wird. Die räumliche Situation an der neuen Position der Musikmuschel wirkt sehr beengt.

Ebenso überzeugen der Vorschlag, das klassische Tiergehege durch ein Tiergehege mit alten Haus- und Nutztierrassen zu ersetzen und die sinnvolle Lage des neuen Wanderparkplatzes das Preisgericht. Beanstandet wird jedoch, dass die programmatische Umstrukturierung fragmentarisch bleibt, das geplante »blaue Klassenzimmer« an dem vorgeschlagenen Ort nicht sinnvoll ist und das Potential des Café Hülsenbecke vollständig unberücksichtigt bleibt.

Darüber hinaus schafft die Erweiterung des »neuen Schwanenteiches« nach Norden die unnötige Notwendigkeit eines Bauwerks mit staudammartigen Charakter. Interessant ist der Umgang mit der Ennepe; positiv bewertet werden hierbei die Wegeführung entlang des Gewässers und die dafür vorgeschlagene Verlegung der Ennepe im Bereich der Firma CDP.

Aus wasserwirtschaftlicher Sicht ist der Oberlauf der Hülsenbecke unnötig verbaut. Die Umgestaltung führt zur vollständigen Verlegung des Baches. Durch das Einführen der Staustufen kommt es zu starken Eingriffen in den Boden und damit möglicherweise zu Eingriffen in kontaminierte Bodenschichten. Ein Hochwasserpark ist nicht notwendig, da der Hochwasserschutz an anderer Stelle vorgenommen wird.

Die Gewässerführung entlang des Reitplatzes ist die Vorzugstrasse und entspricht der Abflusssituation, es bleiben aber die Eigentumsverhältnisse zu klären. Die Bypass-Variante fehlt, demzufolge muss im Hochwasserfall die gesamte Wassermenge über diesen Weg abgeleitet werden. Aufgrund der Laufverlängerung ist im Unterlauf mit geringeren Eintiefungen zu rechnen. Die Anbindung an die Ennepe im Feuchtwiesenbereich ist geglückt, das Gebiet entspricht dem Flutraum der Ennepe im hundertjährigen Hochwasserfall. Die Lage des Wasserrades oberhalb der Teichanlage ist in Ordnung, der Zulaufkanal zum Wasserrad ist allerdings sehr aufwendig. Fragwürdig ist, ob die vorhandene Wassermenge zum Betrieb ausreicht. Die Trassenführung des Gewässers westlich der Teichanlage ist machbar, jedoch ist die Ausbildung des Gewässerquerschnittes zu technisch und beengt. Dies entspricht nicht der Ausbausituation im Oberlauf der Hülsenbecke, dem widerspricht auch die sehr kurvenreiche Darstellung im Unterlauf.

Insgesamt bietet der Wettbewerbsbeitrag interessante Ideen.