Gestaltung und der Unterhaltung sehr kritisch bewertet. Die Gestaltung zur Anbindung des neuen Quartiers mit dem vorgelagerten Parkplatz an den östlich vorhandenen Ostplatz ist mit der vorgesehenen Einzelbaumstellung nicht ausreichend gelöst. Der Verlauf der nördlich der Bebauung vorgesehenen Wege erscheint wenig einladend.
Städtebauliche Einbindung in die Umgebung
Als logisch nachvollziehbare Fortschreibung der Topografie des nördlich angrenzenden Freiraumes und zentrales Gestaltungselement des Entwurfes wird eine „Gartenterrasse“ vorgeschlagen, welche als Erschließungs- und halböffentlicher Freiraum für die darauf stehenden Wohngebäude dient. Nach Süden hin vorgelagert und gegenüber der Terrasse um ein Geschoss nach unten versetzt, werden entlang der Marcel-Paul-Straße die geforderten oberirdischen Stellplätze analog zum Vorbild der westlichen Nachbarparzellen eingeordnet. Diese Stellplätze in Verbindung mit der zurückgesetzten Baustruktur ordnen sich dem städtebaulichen Raum unter ohne neue Akzente zu setzen. Die Gewerbeeinheiten werden eindeutig und ausschließlich zur Parkierungsanlage hin orientiert. Leider bietet das entstehende Raumprofil de facto nicht die in der Perspektive suggerierte Großzügigkeit. Aus verkehrsorganisatorischer Sicht wird die Zusammenlegung der Zufahrt mit der des östlich angrenzenden Grundstücks positiv hervorgehoben.
Funktionale Qualität des Entwurfes
Die Grunddisposition des Entwurfes ist in Bezug auf die Stapelung und klare Zonierung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche insgesamt gut nachvollziehbar. Dies gilt insbesondere auch für die Trennung der Erschließungsbereiche von Gewerbe und Wohnen. Anlieferung und Garagenzufahrt werden jeweils an die Ränder des Vorfeldes gelegt und gewährleisten somit eine Entflechtung der unterschiedlichen Verkehrsströme. Kritisch gesehen wird jedoch die Anordnung der Anlieferung an der Nahtstelle zum östlichen Nachbarn in Bezug auf die beabsichtigte Vernetzung innerhalb der Nachbarschaft. Der Zuschnitt der Handelsflächen mit jeweils darin „schwimmendem“ Treppenhaus ist aus Sicht der Betreiber ebenfalls kritisch zu sehen. Die einzelnen Wohngebäude werden jeweils als Vierspänner aus der Mitte heraus organisiert. Die Lage der Treppenräume an der Außenfassade und die Dimension der Etagenfoyers werden seitens der Jury hinterfragt. Die angebotenen Wohnungsgrundrisse sind grundsätzlich gut geschnitten, der Anteil an nach Norden orientierten Wohnungen ist allerdings zu hoch.
Gestalterische Qualität
Habitus und Gestaltungsmittel werden insgesamt positiv gewürdigt. Die äußere Erscheinung des Ensembles wird aus einer in der Wahl der Mittel angenehm zurückhaltenden, in ihrem Ausdruck aber hochwertigen (und langlebigen) Materialisierung heraus entwickelt. Die diszipliniert durchgearbeiteten Lochfassaden werden durch einen gut dosierten Materialwechsel vor allzu großer Strenge bewahrt.
Freiraum
Positiv gesehen wird auch die Zonierung der den Wohngebäuden zugeordneten Freianlagen, welche trotz des insgesamt knappen Raumangebotes unterschiedliche Nutzungsangebote macht und die Privatheit der Erdgeschoßwohnungen sicherstellt.
Die direkte, fußläufige Erschließung der Wohngebäude erfolgt überwiegend durch gestaltete Grünräume. Bemerkenswert ist das differenzierte Angebot halböffentlicher und privater Freiräume. Letztere sind deutlicher zu differenzieren und auszugestalten. Der angebotene Kinderspielbereich bietet durch seine Lage gleichzeitig einen sehr interessanten Kommunikationsort für alle Bewohner der Einzelobjekte. Aus den Gebäuden bieten sich interessante Blicke in die urbane, angrenzende Landschaft und in die die Stadt umgebenden Landschaftsräume. Die bloße Fortsetzung der am Westende der Marcel-Paul-Straße beginnenden Parkierungsanlagen zwischen der Straße und den Wohngebäuden bis auf den bereits vorhandenen östlichen Stadtplatz bietet wenig neue und innovative Ansätze der Gestaltung dieses Raumes.
Wirtschaftlichkeit des Entwurfs
Mit insgesamt vier Treppenaufgängen, jeweils inkl. zugehöriger Aufzüge, und den unter dem Durchschnitt bleibenden Flächenkennwerten liegt die Arbeit wirtschaftlich insgesamt im mittleren Bereich. Allerdings ist der Entwurf aus Sicht der Tragwerksplanung aufgrund der „frei“ auf dem Sockel abgestellten Wohngebäude in der vorliegenden Form nicht mit sinnvollem Aufwand realisierbar.
Angelegt am | 16.10.2017, 15:56 |
Zuletzt aktualisiert | 05.02.2018, 12:02 |
Beitrags-ID | 4-147217 |
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