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Einladungswettbewerb | 09/2017

Pergolenviertel - Baufelder 5 und 6

Perspektive Überarbeitung

Perspektive Überarbeitung

ein 1. Preis / Zur weiteren Bearbeitung empfohlen nach Überarbeitung

coido architects

Architektur

Landschafts.Architektur Birgit Hammer

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

PRÄAMBEL

Der dem Pergolenviertel zugrunde liegende Entwurf besticht durch eine außergewöhnliche städtebauliche Klarheit und durch eine entschiedene Festlegung eines dezidierten Quartierscharakters, der sich in einem konsistenten, baufeldübergreifenden Erscheinungsbild manifestiert. Weiterhin erfährt der städtebauliche Entwurf eine sehr in die Tiefe gehende, detaillierte Durcharbeitung. Dies wird als große Qualität geschätzt. Die Vorgaben der Autoren werden konsequent umgesetzt. Sie erfahren subtile Individualisierungen, zur weiteren Qualifizierung der unterschiedlichen Baufelder. Das Gebäude Baufeld 5 erfährt in der Durcharbeitung eine Betonung seines horizontalen Charakters, während das Gebäude Baufeld 6 seine eher ruhende Grundkonfiguration in der Bearbeitung der Fassade bestätigt sieht. Weitere Modifikationen sind im Wesentlichen der Topografie und den Vorgaben des Raumprogramms geschuldet. Das Freiraumkonzept sieht die Kleingartenanlage als integralen Bestanteil. Die umlaufenden Pergolen finden in den Arkaden der Gebäude jeweils sinnvoll ihre Fortsetzung. Die Gliederung und Ausgestaltung der Freiflächen knüpft eng an die Parzellenstruktur von Haus und Garten der Kleingartenanlage an.

BAUFELD 5
Das Baufeld 5 ist als fast 200 Meter langes Gebäude eine prägnante Setzung. Der Entwurf soll die Länge des Hauses unterstützen. Der Rhythmus der Fenster und Loggien ist gleichmäßig gehalten, um den Eindruck eines ruhigen Flusses der Öffnungen in der Wand zu generieren, mit moderatem Wechsel zwischen kleineren und größeren Öffnungen. Die Detaillierung der Ziegelfassade betont horizontale Elemente. Die Arkadenkonzeption generiert eine subtile Hierarchie, will jedoch zäsurengleiche Störungen im Fassadenbild bewußt vermeiden. Die Durchgänge sind prägnamt gestaltet und beherbergen alle Hauszugänge, so daß der rückwärtige Freiraum zu einem ungestörten privaten Bereich der Bewohner wird. Das Haus gehorcht einer symmetrischen Grundstruktur und ist für die Bewohner so verständlich organisiert. Im Vergleich zum Testentwurf wird die Anzahl der Treppenhäuser auf 6 reduziert. Die Wohnungen werden über aussenliegende „Entreeterrassen“ erschlossen, die einen besonderen Bezug herstellen zu dem parkartigen Kleingartenquartier im Osten. Sie ermöglichen den Bewohnern die Nutzung als zusätzlichen Aussenraum zu der Loggia, die westorientiert in allen Wohnungen angeboten wird. Das Freiraumkonzept erzielt unterschiedliche Raumerfahrungen über einen Wechsel von gefassten Räumen, den „grünen Zimmern“ und offenen, fließenden Räumen. Die „Füllung“ der einzelnen Zimmer erfolgt individuell: von Funktionsflächen für Fahrräder, Spielflächen, einem Weidenlabyrinth bis hin zu einem Baumgarten.

BAUFELD 6
Das Baufeld 6 fasst den Dakarplatz an seiner südlichen Schmalseite als eher punktförmiges, kräftiges, ruhendes Volumen. Entsprechend soll hier in der Fassadengestaltung das Ruhende, Richtungslosere betont werden. So dominieren zur Platzseite quadratische Fassadenöffnungen, die Detaillierung der Fassade nutzt richtungsneutrale Elemente. Die Grundstruktur des Gebäudes ist ebenfalls symmetrisch angelegt. Es kann so im Erdgeschoss ein zentraler Bereich entstehen, der sowohl von Kita und Tagesförderung gemeinsam, wie auch öffentlich und extern nutzbar ist und sich über den Eingang und die Multifunktionsflächen bis hin in das gemeinsame Außengelände erstreckt. Für den Wohnungsbau wird die Vorgabe der 4 Kerne übernommen. Die beiden südlichen Kerne werden jedoch an die Fassade verschoben, um eine effizientere Organisation des Erdgeschosses zu ermöglichen. Der zweite Rettungsweg im südlichen nicht anleiterbaren Bereich wird durch einen Laubengang zwischen zwei Kernen gewährleistet. Der Innenhof wird zur Belichtungsoptimierung kaskadenartig nach oben hin geöffnet. Hier sind im Wesentlichen die Schlafräume gelegen, um eine konsistente Nutzung zu etablieren. Wohnräume und Loggien sind konsequent nach aussen orientiert, geniessen den in der Regel einen weiten Ausblick und folgen somit der städtebaulichen Idee der Gebäude im Park. Die Struktur der Kleingärten wird auch hier zum Ideengeber für die Gestaltung der Freifläche. Das Motiv der "Parzelle mit unterschiedliche Füllungen“ ermöglicht ein Spiel von Innen und Außen. Für den Pergolenanschluß wird trotz unterschiedlicher Bestandshöhen ein klares Prinzip vorgeschlagen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf setzt sämtliche Vorgaben der Aufgabenstellung gut um. Die Fassade besticht durch eine beruhigende Gleichmäßigkeit, in der die Stützen vertikal auf die Arkadenpfeiler treffen, wodurch neben dem wohltuenden, optischen Aspekt auch die Gebäudelast gleichteilig abgetragen wird. Die unterschiedlich tiefe Profilierung von Füllung und Laibung belebt die Fassade und ergänzt sie um einen interessanten Gestaltungsaspekt. In Baufeld 5 unterstreichen etwas breitere Bänder, Profilierung der Laibungen und größerer Abstand zwischen den Fenstern, die langgezogene und horizontale Ausrichtung des Gebäudes.
In Baufeld 6 wird eine vertikale Hervorhebung des Gebäudes durch etwas schmalere Bänder, eine mittige Profilierung und einen kleineren Abstand zwischen den Fenstern erzeugt. Die Grundrisse sind auf klassische Weise strukturiert und funktionieren sehr gut. Der Wohnungsmix und die Wohnungsgrößen wurden eingehalten. In Baufeld 6 wurde die vertikale Erschließung von vier auf drei Kerne reduziert.
Die Erdgeschossnutzungen in beiden Baufeldern sind stimmig angeordnet und in sich schlüssig konzipiert.
Im Gesamten kann der Entwurf mit minimalen Abstrichen in seiner Gänze überzeugen und bedarf lediglich einer geringen Nachbearbeitung.
Landschafts.Architektur Birgit Hammer
Lageplan 1:500

Landschafts.Architektur Birgit Hammer Lageplan 1:500

Plan 1

Plan 1

Landschafts.Architektur Birgit Hammer
Baufeld 5 1:200

Landschafts.Architektur Birgit Hammer Baufeld 5 1:200

Plan 2

Plan 2

Landschafts.Architektur Birgit Hammer
Baufeld 6 1:200

Landschafts.Architektur Birgit Hammer Baufeld 6 1:200

Plan 3

Plan 3

Plan 4

Plan 4

Ansicht BF5

Ansicht BF5

Detail BF5

Detail BF5

Detail BF6

Detail BF6

Perspektive 1_ Phase 1

Perspektive 1_ Phase 1

Perspektive 2_ Phase 1

Perspektive 2_ Phase 1