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Einladungswettbewerb | 09/2017

Neubau Hochhaus "99 West" - AFE-Areal

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

KSP ENGEL

Architektur

Lemon Consult GmbH

Bauphysik, TGA-Fachplanung

Weiske und Partner GmbH Beratende Ingenieure VBI

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Michielsen

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Ziel des Entwurfes ist es, dass der Büroturm 99West ein Ensemble mit dem Hybridturm bildet und gleichzeitig einen eigenen und unverwechselbaren Charakter erhält. Das Gebäude gliedert sich in drei Teile: Sockel, Basis und Kopf. Die Grundform des Turms wird im Sockel und Kopf leicht modifiziert: Ein Rücksprung und die subtile Verdrehung an der Südseite, oberhalb des 15.Obergeschosses, reagiert damit auf die Zäsur des Hybridturms zwischen Hotel und Wohnen. Bei dem Hybridturm wird dadurch der Ausblick sowie der Sozialabstand in den nord-westlichen Eckwohnungen verbessert. Mit der gleichen Intention werden in dem obersten Abschnitt des Büroturms die Fassadenelemente so verdreht, dass der Ausblick der Büros von dem Wohnturm weggelenkt wird. Im Sockelbereich wird die Geometrie des oberen Turmabschnitts aufgenommen. Hierdurch wird die Fläche leicht vergrößert, was es erlaubt neben einer repräsentativen Arkadensituation für den Eingang, eine großzügige zum Park durchgesteckte, zweigeschossige Halle auszubilden. Die Gastronomiefläche an der der Robert-Meyer-Straße und zum Park ist ebenfalls zweigeschossig. Die Gliederung des Turmes entspricht den Funktionen: Im 6.Obergeschoss wird ein Einschnitt bzw. Fassadenwechsel in nördlicher Richtung in Bezug auf die Dachterrasse vorgenommen. Die hier mieterseitig vorgesehene Konferenzetage erhält so einen besonderen gestalterischen Ausdruck und in den hochwertigen Bereichen, mit Blick zum Park und zur Dachterrasse eine transparentere Pfosten-Riegel-Fassade. Im 15.Obergeschoss wird im Zusammenhang mit dem Rücksprung und einer kleinen Dachterrasse nach Süden ein Empfangsgeschoss und Konferenzetage für einen möglichen, zweiten Großmieter des oberen Turmabschnitts angeboten. Die Einschnitte und Fassadenwechsel gliedern den Turm wirkungsvoll ohne ihn zu segmentieren. Der Turm behält so neben der horizontalen Gliederung, seine klassisch vertikale Proportion und wird in Zusammenhang mit dem Rücksprung und den Auskragungen zu einer skulpturalen Landmark. Die Gliederung des Turms durch Rücksprünge, Auskragungen und Verdrehung wird durch die subtilen Veränderungen in der Fassade betont. Die aus inhaltlichen Gründen, zur Lenkung der Ausblicke vom Wohnturm weg, vorgenommene Schuppung der Fassade des oberen Turmabschnittes, verstärkt die Gliederung des Turms.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser präsentieren eine Baukörperplastik, die mit ihren verdrehten Kastenfenstern eine gewisse ‚Schuppigkeit‘ mit interessantem Schattenwurf erzeugt. Im täglichen Betrieb sind durch die zahlreiche horizontalen Fassadenflächen jedoch technische Probleme (wie z.B. Verschmutzung, Vogelbrut und Eisplattenabsturz) zu erwarten. Die Organisation im Erdgeschoss erzeugt eine angenehme Großzügigkeit. Die Grundform der Vorplanung wurde modifiziert, um die drei Abschnitte leicht zueinander zu verdrehen. Die Veränderung der Geschosshöhe zugunsten einer zusätzlichen Etage ist aus technischen Gründen aller Wahrscheinlichkeit nicht umsetzbar.

Auch wenn die Grundrisse in nahezu allen Geschossebenen modifiziert sind und auch die Tiefgarage bis auf Zufahrten grundrisstechnisch umorganisiert wurde, sind die Vorschläge plausibel und zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit der Vorplanung. Auch der alternative Fluchtweg aus den Untergeschossen ist realisierbar.

Der hohen Qualität infolge der Kubaturen und inneren Organisation steht die richtungslose, sehr glatte und reflektierende Außenhülle gegenüber, die im städtebaulichen Kontext nicht die gänzlich überzeugende Antwort gibt.