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Einladungswettbewerb | 08/2017

Hochhaus Heuwaage

Teilnahme

Staufer & Hasler Architekten AG

Architektur

Conzett Bronzini Partner AG

Bauingenieurwesen

Krebs und Herde GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser sehen den bedeutungsvollen Ort am Rande der Altstadt mit seinem sternförmigen Platz und gelegen am Birsigraum durch die Errichtung des Hochhauses und des Viaduktes in den 1960er Jahren in seiner räumlichen Qualität stark gestört. Das Projekt bezieht sich differenziert auf die verschiedenen Massstäblichkeiten der angrenzenden Bebauungen, verarbeitet die Wahrnehmung aus den sternförmig angeordneten Strassenräumen und reagiert in seiner vertikalen Gliederung auf die zwei vorhandenen Stadtebenen Alt-stadt und Viadukt.

Der zweigeschossige Erdgeschossbereich beherbergt Gastro- und Geschäftsnutzungen und weist eine Passage zwischen der Steinentorstrasse und der Birsiggasse auf. Diese attraktive und gut zugängliche Zone des Gebäudes verlängert den Birsigraum über den kleinen Platz hin zur Birsiggasse und lässt den historischen Topos der Birsig wiederaufleben. Das gründerzeitliche Gebäude am kleinen Platz profitiert von dieser Auf-weitung und es entsteht ein spannungsvoller Kontrast zwischen dem kleinen Massstab der Häuser an der Steinenvorstadt und deren Abschluss am südlichen Ende mit dem schmalstirnigen neuen Turm. Die auf der Höhe der Brückenuntersicht auskragenden oberen Geschosse beinhalten auf vier Geschossen in einem Ver-bindungsbau zur angrenzenden Bebauung grosszügig einteilbare Räume für Praxen und Büros. Im fünften Geschoss gleichen Zuschnitts sind zwei grössere Atelierwohnungen mit Atrien vorgesehen. Im Bereich des Hochhausschaftes sind Kleinwohnungen untergebracht, welche alle über Loggien verfügen und über diesen Aussenraum lärmgeschützt gelüftet werden können. Die Typologie der Wohnungen verfolgt die interes-sante Idee einer Raumfolge in der Diagonalen, ausgehend von einer grosszügigen Eingangshalle, vorbei an einer Küche mit Fenster zu einer bepflanzten Loggia und hin zum grossen Wohnzimmer.

Die Tragstruktur des Gebäudes erhält die Steifigkeit über einen zentral angeordneten Kern, und die Stützen im Fassadenbereich tragen die Lasten ab. Die Materialisierung ist für die Fassade mit Betonelementen ge-dacht, die Untersichten farbig gestaltet. Die Einschnitte der Loggien kannelieren die fünf polygonal ange-ordneten Fassadenabschnitte und schaffen eine starke Vertikalität.

Das Projekt besticht in seiner differenzierten Gestaltung als Reaktion auf die unterschiedlich angrenzenden Stadtquartiere sowie in der vertikalen Gliederung mit Bezug auf die zwei Ebenen der historischen Stadt und des Viaduktes. Die Gestaltung des Aussenraumes und der Raumfluss des Birsig sowie die Vernetzung der Strassenräume mittels der vorgeschlagenen Passage überzeugen. Die Wahrnehmung des Gebäudes aus den Strassenräumen der Steinentorstrasse sowie der Birsiggasse wird jedoch durch die zu massive Erscheinung der Nordostfassade empfindlich gestört. Die Typologien der Wohnungen sind in ihrem Prinzip der Diagona-len interessant, allerdings trifft diese Qualität auf nur wenige Wohnungen zu, da die Unregelmässigkeit des Gesamtgrundrisses bei sehr vielen Wohnungen diese Raumqualität entscheidend vermindert.