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Einladungswettbewerb | 08/2017

URBANES GRÜN

Engere Wahl / Städtebau + Preis exemplarische Gebäudeplanung

bogevischs buero

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

COQUI MALACHOWSKA COQUI Städtebau Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

städtebau

Zwei Rahmenbedingungen definieren die Aufgabe – die extreme Schallexposition des Grundstückes quasi nach allen Seiten und die dem entgegenstehende Naturidylle des allgegenwärtigen Waldes. Wir entscheiden das Baumgrün so wenig wie möglich anzutasten und eine ringförmige Bebauung mit einem sehr kleinen, öffentlicheren Eingangshof mit einem großen Ring zu kombinieren. Es entsteht eine große grüne, ruhige, autofreie Mitte mit kleinteiliger Raum- bzw. Nischenbildung, die gemeinschaftlich von den Hausgemeinschaften genutzt wird.
Auch in der Mitte bleiben viele alte Bäume stehen – man wohnt im Ruhigen – quasi im Wald.

architektur

Es werden im Wesentlichen zwei einfache Grundrisstypologien mit klarer Ausrichtung vorgeschlagen. Es wechseln sich orthogonale Reihenhausgrundrisse mit Spännertypen, welche die Ecken der Schlange besetzen. Alle Wohnräume sind nach Innen hin orientiert und verfügen dank der Loggien/Terrassen über private Freiflächen. Die äußere Gestalt der Häuser in Sichtklinker stellen wir uns in einem roten, erdigen Farbton vor. Diese Hülle zieht sich bis über die geneigten Dächer nach oben. Sie erzeugt eine zusammenhängende organische Skulptur, wie eine Art roter Fels, der im Wald steht.

Ähnlich einer barocken Skulptur ändert sich die Erscheinung der Wohnschlange je nach Betrachtungsposition. Es entstehen kompakte, nachhaltige Bauwerke, die trotz der Größe der Baumaßnahme niemals wuchtig oder dominant wirken.

energiekonzept

Minimierung des Eigenverbrauchs durch eine hochwertige Gebäudehülle mit nahezu wärmebrückenfreien Konstruktionen und hohem Dämmstandard – U-Wert. Nutzung einer zentralen Grundwasserwärmepumpe, falls möglich mit Tiefensonde in Verbindung mit Flächenheizungen zur wirtschaftlichen und ökologisch nachhaltigen Wärmeerzeugung.
Ausbau eines lokalen Niedrigtemperaturwärmenetzes zur Wärmeversorgung. Spitzenlastabdeckung und Brauchwasserspitzen durch Brauchwassersolarkollektoren und gebäudehohe Pufferspeicher - tatsächliche Brauchwassererwärmung durch lokale/wohnungeigene Wärmetauschersysteme.
Nutzung der flach geneigten Dachteile ( Inneres) zur Erzeugung von Solarstrom zum Betrieb der Wärmepumpen.

Entgegen der Auslobung wird vorgeschlagen, Defizite die durch die bestehende Baumdurchgrünung bezüglich der solaren Gewinne entstehen , nicht durch Abholzung zu minimieren, da die Baumstellungen für den Charakter der Anlage essentiell sind und eine Identitätsbildende Funktion für das Quartier haben.

schallschutz

Der bebaute Rand, bietet die Möglichkeit nach Innen hervorragende Wohnbedingungen zu erzeugen – alle Wohnzimmer und alle privaten Freiflächen sind konsequent schallabgewandt orientiert – die Individualräume, die schallexponiert liegen, erhalten schallgedämmte, feuchtegesteuerte Lüftungsklapppen.

verkehr

Zwei als Sackgassen ausgebildete, das Quartier umgreifende Verkehrsarme schließen einen Verkehr um und durch die Siedlung aus. Der maximal reduzierte Verkehr lässt so einen großen, ruhigen Innenraum mit dem Charakter einer Gartenstadt entstehen. Am Quartiersplatz liegen Parkplätze für Gewerbebesucher, Behindertenparkplätze, eine Car-Sharingoption und Anschlüsse für Elektromobilität.
Park- und Fahrradstellplätze vor den einzelnen Quartiersteilen bieten kurze Wege zum Fahrzeug und eine gute Andienung der Wohnungen.

landschaftsarchitektur

Der Quartiersplatz als Mittelpunkt der Anlage umspielt zwei große Holzpodeste unter einer Baumgruppe. Sie dienen zum Verweilen für Kinder, Sitzen für Erwachsene und Treffpunkt für Senioren. Um diese herum sorgt eine Mischverkehrsfläche für ein respektvolles und belebtes Miteinander. Der Platzrand ist von Dienstleitung und Gewerbe geprägt. Gastronomische Nutzungen beleben den Rand.

Die Grüne Mitte im Zentrum des Quartiers bietet durch Ihre Lage an der Kita die Möglichkeit zu Quartiersfeiern, in denen beide Nutzungen durch Öffnung der Zaunanalge der Kita miteinander eins werden. In der grünen Mitte besteht die Möglichkeit zum gemeinschaftlichen Aufenthalt von Jung und Alt. Tische und Bänke laden bei einem Café zum Gespräch ein.

In den gemeinschaftlichen Gartenhöfen sind es naturnahe, unregelmässig im Raum verortete Spielelemente, Sandspielbereiche für kleinere Kinder und Bänke mit Heckenrücken, die ein kinder- und familienfreundliches Umfeld begründen. Der durch das Quartier mäandrierende Wegeverlauf erlaubt interne Quartiersspaziergänge. Die Privatsphäre der Reihenhausgärten wird durch rahmende Hecken gewahrt. Private Freiräume bieten darüber hinaus Balkone und Terrassen im EG.

Die versetzte Form der Gartengruppen schafft für die Kinder Räume zum Verstecken und zum spielerischen Erkunden des Quartiers.Darüber hinaus die durch die sackgassenartige Erschließung beruhigten Straßen sind für verschiedene Spielarten offen.

Multisportbereich und Jugendlounge haben durch informelle Sitzplattformen und die von den Nutzern bevorzugte Randlage
beste Vorraussetzungen für eine gute Aneignung der Anlagen.

Das Regenwasser wird soweit möglich örtlich, ggf. über Rigolen versickert, und in einer zweiten Stufe in den Freianlagen östlich und westlich zurückgehalten. Überschüssiges Regenwasser wird dem Rückhaltebecken im Norden zugeführt
Mitarbeiter: Johannes Prünte, Karolina Kreutzer, Leonor Mesquita, Amr Aljanadi, Thai Nguyen