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Offener Wettbewerb | 09/2017

Erweiterung Schulcampus Dorf Binningen

Modellbild

Modellbild

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 25.000 CHF

NYX ARCHITECTES

Architektur

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Synaxis AG

Bauingenieurwesen

BIQS Brandschutzingenieure AG

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Der Schulcampus ist auf vier Schulhäuser aufgeteilt, davon zwei bestehend und zwei neu. Die Grundidee der Aussenraumgestaltung entwickelt sich aus der vorgefundenen städtebaulichen und landschaftlichen Situation mit der terrassenartigen Geländekante, welche die Schulanlage in zwei Ebenen unterteilt. Die obere Ebene ist geprägt von der offenen Platzfläche, die dreiseitig fliessend mit dem unmittelbaren Quartier verschmilzt. Über mehrere Treppen und einen rampenartigen Weg im Norden gelangt man auf die untere Ebene. Auffallend ist hier das Nebeneinander von der ausladenden Sportrasenfläche und dem feingliedrigen Kindergartengebäude mit dessen heckengefassten Aussenräumen.

Die Margarethen- und Pestalozzi-Schulhäuser werden als qualitative und für den Ort repräsentative Bausubstanz beibehalten und weiter genutzt. Der Umbau begrenzt sich auf minimale Eingriffe, die den maximalen Vorteil für den Schulcampus generieren. Das neue Schulhaus ist als ideale Lernlandschaft konzipiert: Klassenzimmer teilen sich Gruppenräume, Halbklassenzimmer sind direkt über die Garderoben zugänglich. Die vertikalen und horizontalen Erschliessungen sind als Ort der sozialen Interaktion gedacht. Im Erdgeschoss sind die Aula und die Arbeitszimmer der Lehrer platziert. Dadurch können beide Räume auch ausserhalb der Schulzeit genutzt werden. Die Eingangshalle kann zudem als Foyer für die Aula dienen.

Das neue Schulhaus übernimmt die gestalterische Sprache der zwei bestehenden Schulen (Sockel, Dächer, Fassaden, Vor- und Rücksprünge) und übersetzt diese in zeitgenössische Konstruktionsarten. Der Kindergarten, trotz einer freieren Grundrisstypologie, nähert sich mit der Fassade dem Schulhaus an und komplettiert das Ensemble.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser beziehen sich bei der Positionierung der neuen Gebäude auf die Testplanung. Das Schulhaus wird zwischen Margarethen Schulhaus und Pestalozzi Schulhaus gesetzt, so dass eine Dreiergruppe von Schulhäusern entsteht. Es ist allseitig gerichtet und vermittelt auch in der Fassadengestaltung einen ähnlichen Habitus wie die Margarethenschule, bleibt aber in seiner Höhenentwicklung deutlich unter den beiden Nachbargebäuden. In der Gruppe wirkt sich das etwas seltsam aus - die Mitte ist geduckt, versucht aber trotzdem eine Eigenständigkeit zu behaupten. Die Kindergärten, auf der Ebene des Sportplatzes, sind in einem dreiflügeligen Bau auf zwei Geschossen angeordnet. Sie reagieren auf eine angenehme Art in ihrem Massstab auf die umgebenden Gebäude. Die hintereinander geschalteten Turnhallen und die Tagesstrukturen sind im Sockel des Pausenplatzes untergebracht und orientieren sich zum Sportplatz. Somit finden die verschiedenen Schulaktivitäten auf zwei Ebenen statt, die über zwei laterale Treppenanlagen miteinander verbunden werden.

Der Zugang zur Schule erfolgt in der Gebäudemitte über ein grosszügiges Foyer mit gebrauchstauglichem, gedeckten Aussenbereich. Die Lage der Aula bietet eine gute Mehrfachnutzbarkeit. Die Klassenzimmergeschosse sind zweckmässig, wobei die Gruppenräume eine schmale Grundrissform aufweisen. Die Kindergärten-Haupträume und die Gruppenräume sind wegen der Ecklage zweiseitig orientiert. Die Korridorzonen sind grosszügig, natürlich belichtet und gut zugeschnitten. Die Aussenbereiche sind verschieden ausgerichtet und abgetrennt von den übrigen Schulplätzen. Leider entsteht durch die Anordnung der Zimmer auf zwei Geschossen eine Zweiklassengesellschaft. Der Zugang zu den Turnhallen liegt im Geländesockel. Über eine Verbindungsbrücke kommt man zu einem Eingangsraum, der auch zur Tiefgarage führt. Eine Treppe führt ins Turnhallengeschoss. Diese Zugangsabfolge ist etwas knapp ausgefallen. Die natürliche Belichtung der Turnhalle, die im Gegenzug eine Einsicht vom Sportplatz ermöglicht, ist willkommen. Die Tagesstruktur wird raumweise direkt von aussen erschlossen. Betrieblich ist das etwas aufwändig, für eine Nutzbarkeit für Sportanlässe funktioniert es hingegen gut. Die Tiefgarage ist kompakt und erweiterbar.

Durch das Aufreihen der drei Schulhäuser entsteht ein länglicher Freiraum, der verschieden bespielt werden kann, durch den Schulhaus-Neubau aber wieder beengt wird. Es hinterlässt eher eine Strassensituation als Platzabfolge. Die Zufahrt zur Tiefgarage stört den „Dorfplatz“, der als Restfläche erscheint. Die disperse Anordnung der verschiedenen Nutzungseinheiten bedingt Verbindungswege. Das Auffinden der Zugänge ist nicht sofort ersichtlich.

Das Layout lässt oberirdisch kleine, kompakte Volumen erscheinen. In den Untergeschossen hingegen ist das Volumenaufkommen sehr hoch - es entsteht eine Eisberg-artige Situation, die sich auch negativ auf die Kosten auswirken wird.

Der Ansatz, eine Abfolge von Schulhäusern auf eine Gelände-Plattform zu stellen schliesst die anderen schulischen Nutzungen aus und verkompliziert deren Auffindbarkeiten.
Modellbild

Modellbild

Ansicht Gesamtareal

Ansicht Gesamtareal

Diagramm Nutzungen

Diagramm Nutzungen

Schwarzplan

Schwarzplan

Umgebungsplan

Umgebungsplan

Grundriss, Stadtgeschoss

Grundriss, Stadtgeschoss

Grundriss, Gartengeschoss

Grundriss, Gartengeschoss

Grundriss, Primarschule

Grundriss, Primarschule

Grundriss, Kindergarten

Grundriss, Kindergarten

Querschnitt

Querschnitt