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5. Rang 6 / 6

Offener Wettbewerb | 09/2017

Erweiterung Schulcampus Dorf Binningen

6. Rang / 6. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

ebinger kuwatsch I architektur und stÀdtebau

Architektur

Brogle RĂŒeger Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser bewerten die bestehende Situation mit den beiden bestehenden SchulhĂ€usern und dem Dorfplatz als qualitĂ€tsvoll und robust und erhalten folgerichtig beide GebĂ€ude. Durch die Setzung eines dritten kompakten Volumens an der neu definierten Terrassenkante wollen sie ein identitĂ€tsstiftendes Dreigestirn und damit ein neues Zentrum fĂŒr Binningen schaffen.

Diese Setzung wird allerdings ergĂ€nzt durch diverse weitere Elemente wie eine Überdachung auf dem grossen (Markt-)Platz, einen kleinen Kopfbau am nördlichen Ende des Platzes und einem weiteren Ersatzneubau, welche zwei KindergĂ€rten aufnimmt. Das viergeschossige kompakte Hauptvolumen tritt auf Platzniveau mit drei Vollgeschossen in Erscheinung und bleibt damit unter der Traufkante der bestehenden SchulhĂ€user, was zu einer guten volumetrischen Einbindung in die bestehende Baustruktur fĂŒhrt. Allerdings fĂŒhrt dieser Ansatz und das im Vergleich kleine Volumen dazu, dass erhebliche Teile der Nutzungen unterirdisch in den weitlĂ€ufigen Sockel unter der PlatzflĂ€che angeordnet werden mĂŒssen.

Die bestehenden Bauten bleiben ĂŒber die als Marktplatz beschriebene FlĂ€che zwischen den Hauptvolumen erschlossen, welche aber vollstĂ€ndig unterbaut wird. Der Zugang zum Sockelniveau und zum Aussensportbereich erfolgt ĂŒber eine in die Terrasse eingeschnittene Freitreppe, welche in ihrer Positionierung und Grösse unbestimmt wirkt, oder aber von der Postgasse her zu den KindergĂ€rten. Auf diesem tieferen Niveau liegen denn auch die ZugĂ€nge zum Sportbereich, zu den KindergĂ€rten und zum Mittagstisch.

WĂ€hrend ZugĂ€nge und Ă€ussere Erschliessung der Hauptvolumen angemessen erscheinen, wirkt das weitlĂ€ufige Foyer im Sockelgeschoss ĂŒberdimensioniert und fĂŒr eine Schulanlage fremd. Gleichzeitig fĂŒhren von diesem Foyer rĂ€umlich wenig attraktive GĂ€nge zu den KindergĂ€rten und zum Aussensportbereich. Zwei eingeschnittene und mit BĂ€umen bepflanzte Höfe verbinden das Sockelgeschoss beim Margrethen Schulhaus mit dem Platzniveau.

Die Organisation der GebĂ€ude ist pragmatisch und funktional. Die beiden bestehenden SchulhĂ€user werden der GrundeinschĂ€tzung gemĂ€ss nur zurĂŒckhaltend umgebaut und in ihrer Struktur mit den Klassenzimmern weitgehend erhalten. Im Neubau liegen auf Platzniveau die Aula und Lehrerbereiche, wĂ€hrend in den Obergeschossen weitere Klassenzimmer und GruppenrĂ€ume weitgehend flexibel angeordnet werden. Die KindergĂ€rten werden im Sockel des Neubaus angeordnet. Zwei weitere KindergĂ€rten finden davon getrennt in einem zusĂ€tzlichen ErgĂ€nzungsbau ihren Platz.

Die Architektur der Neubauten will sich gegenĂŒber den bestehenden Bauten zurĂŒcknehmen, um diesen ihre Wirkung und ihre Bedeutung zu lassen. Die Fassaden bestehen aus einem einfachen BetongerĂŒst, welches mit raumhohen Fenstern aus Holz bestĂŒckt wird und aussen liegendem Sonnenschutz.

Durch die Positionierung des Haupt- und der Nebenvolumen wird eine grosse weitgehend unterbaute PlatzflĂ€che als Marktplatz aufgespannt. Diese wird durch sekundĂ€re Elemente wie die Überdachung im Zentrum, die eingeschnittene Rampe und die mit BĂ€nken eingefassten und in ihrer Grösse auf die MarktstĂ€nde abgestimmten Oblichter zoniert und teilweise wieder besetzt. Auf dem Sockelniveau der unteren Terrasse liegen der Sportplatz und zwischen die GebĂ€ude eingelagert die AussenrĂ€ume der KindergĂ€rten.

Das Projekt Neumarkt interessiert zunĂ€chst durch die Setzung des kompakten Hauptvolumens und das daraus resultierende Potential fĂŒr spannende AussenrĂ€ume. Allerdings bedingt die Setzung und vor allem das geringe Volumen des Neubaus eine weitlĂ€ufige und an diesem Ort und fĂŒr Schulnutzung fremd wirkende Abfolge von Raumsequenzen, StichgĂ€ngen und Foyers im unterirdischen Sockel. InnenrĂ€umliche QualitĂ€ten der Neu- und ErgĂ€nzungsbauten im sind erst im Ansatz erkennbar.
5. Rang 6 / 6