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Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb | 06/2003

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb Freizeitschwerpunkt "Zoologischer Garten/Stadion"

Lageplan Zoo

Lageplan Zoo

2. Preis

Preisgeld: 1.509 EUR

03 Arch. GmbH

Architektur

WGF Nürnberg

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mit der REGIONALEN 2006 in der Talachse Wuppertal erhalten die schöne Baulichkeit des Stadions und der traditionsreiche Zoo ihre wichtige stadtprägende Bedeutung zurück. Der Gesamtbereich wird zu einem bedeutenden Stadteingang im Westen aufgewertet, räumlich und bewusstseinsmäßig wieder in die Stadt geholt. Dazu muss das vernachlässigte Umfeld des Stadions und die Struktur des Zoos entschlossen neu geordnet werden. Das Stadion sollte auch Ort für andere Großveranstaltungen werden, der Zoo muss sich um ein neues Profil bemühen und sich stärker in die Stadt einbinden. Je nach ihren \'Begabungen\' werden die Einzelteile des Gesamtbereiches wie Wupper, Stadion, Villenviertel, Zoo und die bewaldeten Hänge in ihrem jeweiligen Charakter gestärkt, weiterentwickelt und miteinander vernetzt. Zur Realisierung dieser Ziele wird ein langfristiger Masterplan erarbeitet, im Jahr der REGIONALE 2006 werden die ersten Bausteine präsentiert und damit der Prozess der Umstrukturierung als unumkehrbar für die Öffentlichkeit dokumentiert.

Nach der Verlegung von Parkplätzen aus dem Stadion-Vorfeld und dem Villenbereich sowie der Herausnahme der Tennisplätze wird die Stadion-Westseite mit der Wupper-Promenade und den Wupperterrassen großzügig neu gestaltet. Die Eingangsbereiche erhalten die ihnen zukommende Bedeutung zurück, der Platz an der Schwebebahnstation erhält eine bauliche Fassung durch ein Gebäude für P + R mit Läden, das Jugendgästehaus ergänzt das Baufeld an der Hubertusallee, die Baulücken im Villenviertel werden aufgefüllt und die schönen Straßen- und Platzräume herausgearbeitet.

Im Bereich des Boettinger Weges werden etwa 350 Kfz-Stellplätze sowie ein neuer Betriebshof in aufsteigenden Terrassen mit kräftiger Begrünung untergebracht.

Klar zeichnen sich aus diesen städtischen Konturen von Villenviertel und Stadionumfeld der landschaftlich geprägte Zoo und die für Wuppertal so charakteristischen bewaldeten Talhänge ab.

Der Zoo erhält seinen Eingang über das Hauptgebäude, auf das von den Haltestellen der S-Bahn und Schwebebahn die Walküren- und Hubertusallee so deutlich zielen. Die große Eingangshalle, in der neben den erforderlich Service-Einrichtungen Raum für Information und Wechselausstellungen ist, empfängt den Besucher und leitet in den Garten. Das gesamte Gebäude wird saniert und für die Funktionen Gastronomie, Zooschule und Verwaltung in zeitgemäßer Form hergerichtet.

Der Zoo selber entwickelt ein eigenständiges Profil durch Weglassen und Entschlacken. Beschränkung auf wenige Tierarten und eine deutliche didaktische Herausarbeitung bestimmter Themen bewirken mehr als der Versuch, auf allen Ebenen mit benachbarten Zooeinrichtungen konkurrieren zu wollen. Räumlich drückt sich das darin aus, dass die im Ansatz vorhandene \'Landschaftsachse\' in südöstlicher Richtung konsequent von allen Gehegen, Einrichtungen und Möblierungen freigestellt wird zu einem großzügigen \'Rasenparterre\' aus Wiesen und Bäumen. An den Rändern dieser freien Wiesenzone liegen Spiel- und Ruhebereiche. Die in dichterem Baumbestand angeordneten Gehege behalten ihre Individualität und werden schrittweise erneuert bzw. hergerichtet. Für Einfriedungen und Ausstattungen wird jedoch ein einheitliches System entwickelt, welches den gesamten Zoo kennzeichnet. Dies gilt vor allem für die Außenabgrenzung, welche funktional erforderlich ist, nicht jedoch einen abweisenden Charakter haben sollte (Stichwort: dichte Stabfolge zwischen Bäumen statt Maschendrahtzaun).

Insgesamt wird das \'gartenhafte\' als das große Kapital des Wuppertaler Zoos gestärkt. Im Sinne eines englischen Gartens sollten Bäume, Wiesen und die Rhododendron-Gruppen herausgearbeitet werden, verdunkelnde Strauchzonen werden zugunsten von Transparenz und Helligkeit entfernt, blühende Wildstauden und Frühjahrsgeophyten sorgen für eine heiter anmutende Atmosphäre.

Der Erweiterungsteil entwickelt eine eigene Sprache. Unter Herausarbeitung des aufsteigenden Hanges werden die für Wuppertal charakteristischen Felswände thematisiert. Aus ihnen entwickeln sich die neuen Gehege für die Großkatzen.

Der Bereich des ausgelagerten Betriebshofes kann für die Erweiterung des Aquariums oder eines anderen Themas dienen.


Der Zoo vernetzt sich mit der Stadt und der Landschaft. Der Haupteingang wird ergänzt durch mehrere Nebeneingänge, über die der Besucher den Garten verlassen kann (Drehkreuze) bzw. die Inhaber von Dauerkarten über elektronische Sicherungen und eine Chipkarte in den Zoo gelangen können. Ein Waldspaziergang kann so durch einen Zoobesuch ergänzt werden und umgekehrt. Die Hauptwanderwege verbinden sich auf diese Weise mit dem Zoo.

Der neue Weg auf der Samba-Trasse wird Teil des Gesamtsystems: er führt durch die neuen Zoobereiche hindurch ohne sie zu stören. Zweimal wird die Trasse überquert, einmal mit dem Rasenparterre unterquert, um die neuen Zooteile in das Schleifensystem von Rundwegen einzubinden.

Die Samba-Trasse wird ein Weg mit Stationen sein, eine davon ist die Brücke mit Aussichtsturm in der Zoo-Mittelachse.

Lageplan Zoo

Lageplan Zoo