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Offener Wettbewerb | 11/2017

Neubau Bibliothek und Bürgerservice der Stadt

ein 3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Matthias Schneider Freier Architekt

Architektur

~ GRÜNE WELLE, lebendige Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Mayer-Vorfelder und Dinkelacker

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf basiert auf der grundlegenden Idee beiden Nutzungen eine eigene Adresse und Identität zu geben. Aus diesem Aspekt ergeben sich folgerichtig zwei Baukörper unterschiedlicher Typologie: ein gläserner Bibliotheksbau, der sich zum Theaterplatz öffnet und ein strenger Verwaltungsbau mit Eingang und Hochpunkt zum Holzmarkt. Diese städtebauliche Setzung wird von der Jury positiv bewertet, während die Glasfassade kontrovers diskutiert wird. Ihre belebende und damit bestimmt positive Nachtwirkung zur Kulturarena und Theaterplatz wird jedoch gewürdigt.

Durch die Trennung der Eingänge ergibt sich im Inneren kein wirklich gemeinsames Foyer, auch der Veranstaltungsraum ist eindeutig der Bibliothek zugeordnet, wobei eine Zugänglichkeit vom Bürgerservice gegeben ist. Funktional sind sowohl Bürgerservice als auch Bibliothek den Anforderungen entsprechend sehr gut organisiert. Die zentrale Treppenanlage im Atrium der Bibliothek verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität und verbindet diese mit einer herausragenden Übersichtlichkeit und Orientierung im Gebäude. Die einzelnen Abteilungen sind zusammenhängend auf den Etagen untergebracht und ermöglichen eine sehr variable Nutzung.

Das Raumprogramm ist komplett erfüllt, die Arbeit liegt mit ihren Flächenwerten im Vergleich zu den konkurrierenden Arbeiten im oberen Bereich. Auch die Doppelfassade der Bibliothek ist technisch aufwändig, wird vom Preisgericht jedoch als realisierbar eingeschätzt. Beide Aspekte führen jedoch dazu, dass das Gebäude wirtschaftlich sowohl bei der Herstellung als auch im Unterhalt als kostenintensiv eingestuft wird.

Dem Verfasser gelingt es durch geringe Eingriffe und unter Aufnahme der Hufeisenform die Kulturarena zur Stadt zur öffnen. Die runde Form wirkt vermittelnd und ergibt ganz selbstverständlich die notwendige Feuerwehrzufahrt als auch eine großzügige Öffnung und Eingangssituation zum Theaterplatz. Es werden drei Freiraumqualitäten entwickelt, die erste formuliert die offene großzügige Kulturarena, die zweite prägt mit einem Baumsaal und Stellplätzen für Fahrräder den Theaterplatz, die dritte gibt der Sakristei durch eine Grüngestaltung des ehemaligen Kreuzgangs und einer sehr maßstäblichen Gassenbildung Raum und Halt. Sehr positiv wird auch die Größe und Ausprägung der Anbindung an die Neugasse bewertet.
Insgesamt ein selbstbewusster Beitrag, der sowohl städtebaulich als auch architektonisch überzeugt.