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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2017

Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hof, Neubau des Zentrums für Wasser- und Energiemanagement (IWE)

3. Preis

Preisgeld: 12.500 EUR

as-if Architekten

Architektur

raumzeit - Läufer, Tausch, Tuczek

Architektur

SCHREIBER Ingenieure Systemplanung GmbH

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch eine klare und eigenständige städtebauliche Setzung auf dem Campus der Hochschule Hof aus. Mit der Situierung des längsgestreckten Baukörpers in Nord-Süd-Richtung, angrenzend an das IISYS Gebäude, wird nicht nur die ursprüngliche, städtebauliche Idee der Bestandsgebäude der Hochschule aufgenommen und weitergeführt, sondern auch der Platz für einen zukünftigen Erweiterungsbau mit eigener Adressbildung an der Einsteinstraße geschaffen. Der mögliche Erweiterungsbau ist - so wie vorgeschlagen - in seiner Flexibilität im Grundriss allerdings wegen den geringen Gebäudetiefe und der Nähe zum Studentenwohnheim eingeschränkt.

Die von den Verfassern vorgeschlagenen Grundrisse sind von großer Prägnanz. Neben der durchaus gekonnten Adressbildung entlang der Einsteinstraße als Magistrale der Hochschule ist der Entwurf durch große Qualitäten bei den inneren Erschließungs- und Kommunikationsflächen geprägt. Ein Atrium und ein Lichthof vermitteln zwischen den verschiedenen Nutzungsbereichen und setzen den zentralen Wärmespeicher als sichtbaren Teil der Forschungsinhalte des Gebäudes adäquat in Szene. Durch die leicht erfassbare innere Erschließung wird eine gute Orientierbarkeit im Gebäude erreicht. Die Halle des Technikums sowie die Labore sind so angeordnet, dass sie untereinander und in Bezug auf die Lage der Büros kurze Wege ermöglichen und in einer sinnvollen Beziehung stehen.

Das Gebäude ist als ein üblicher Stahlbetonskelettbau geplant. Die erforderlichen Spannweiten bewegen sich dabei in einem für die Nutzung wirtschaftlichen Bereich. Dies gilt ebenso für die Geschosshöhen, die an die jeweilige Funktion angepasst gestaffelt werden. Die Fassaden sind in ihren Proportionen weitgehend angemessen und werden in ihrer Gestaltaussage insgesamt gut beurteilt. Es sollte aber hinterfragt werden, inwieweit eine teure Pfosten-Riegel-Konstruktion vor den Laborund Werkstattbereichen für deren Nutzung angemessen ist. Die Ausführung der Fassade als Wärmedämmverbundsystem wird kontrovers gesehen.

Das Preisgericht vermisst außerdem Bezüge der Fassade als Versuchsfläche zu den Forschungsschwerpunkten des Gebäudes. Gleiches gilt in Bezug auf Fragestellungen der Nachhaltigkeit in der Konstruktion sowie zum Verhältnis in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) zu den Forschungsinhalten des Neubaus.
Fragen des Brandschutzes sind, soweit dies die Entwurfstiefe zulässt, ausreichend beantwortet. Die Verfasser schlagen die Teilung des Gebäudes in eine südliche und eine nördliche Nutzungseinheit vor. Innerhalb der Nutzungseinheiten steht jeweils ein notwendiges Treppenhaus zu Verfügung. Die Fluchtweglängen sind eingehalten.

Der Vorschlag der TGA-Versorgung der Labore durch Einzelschächte wird durch das Preisgericht in seiner Funktionalität kritisch beurteilt. Die Nachtlüftung über die geöffnete Fassade funktioniert nicht. Das Technikkonzept ist durchdacht.

Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten, eigenständigen und städtebaulich richtigen Beitrag zur Weiterführung der Campusstrukturen der Hochschule Hof sowie zur Lösung der geforderten Entwurfsaufgabe dar.