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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017

Errichtung eines Funktionsgebäudes auf der Sportanlage Meesche

Blick zum Haupteingang mit "Tribünentreppe"

Blick zum Haupteingang mit "Tribünentreppe"

ein 3. Preis

Preisgeld: 1.500 EUR

Isermann + Jensen

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee/ Konzept
Für die größte Sportanlage im Landkreis und eine entsprechend große Anzahl an gleichzeitig anwesenden Sportlern und Zuschauern, galt es eine Gebäude zu konzipieren, das durch Klarheit in den Funktionen wie auch durch akzentuierte, markante Architektur in dem großflächigen Umfeld bestehen kann. Sportbetrieb ist nicht nur aktives Spielen, sondern ankommen, verweilen, ausruhen und nicht zuletzt in Gemeinschaft Siege feiern und sich in Niederlagen trösten. Über einen großräumigen Vorplatz werden die Aktiven und Interessierten aus der Stadt kommend zu dem Gebäude geleitet. Zwei sich überlagernde Riegel definieren einen Platz der individuell „bespielt“ werden kann. Zugleich Grenzen die Gebäudefluchten den Wirtschaftshof ab, der so unprätentiös und selbstverständlich in die Architektur eingebunden wird. Ein Zugang zur Oker wird mit möglichem Bootsanleger neu geschaffen und betont die besondere Lage von Meesche auf einer Halbinsel.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser formuliert aus zwei sich überlagernden Gebäuderiegeln einen den Sportanlagen zugewandten Platz. Dieser grundsätzlich anerkannten Idee des Vorplatzes wird jedoch die kontinuierlich spielfeldbegleitende Tribüne geopfert. Aussagen über die Nutzung des Platzes werden nicht getroffen.

Dem nördlichen, ostwestlich ausgerichteten, eingeschossigen als Sichtbeton materialisierten Riegel wird eine Außentreppe in Form einer gebäudebreiten Sitztribüne zugewiesen, die eine folgerichtige und abschließende Ergänzung zum bereits vorhandenen Tribünenwall darstellt. Mit der Tribünentreppe wird ein logischer, erlebbarer und wichtiger Bezug zur gegenüberliegenden Haupttribüne aufgebaut. Positiv wird die gastronomische Bespielbarkeit dieser Tribüne gesehen. Funktional werden in diesem Riegel die Umkleiden der Außensportler angeordnet, sowie eine überdachte Lagerfläche. Eine Durchquerungsmöglichkeit sorgt für die direkte Erschließung des Kleinspielfeldes (C-Platz) vom Wirtschaftshof aus. Die verglaste Flurzone erlaubt, die farbig differenzierten Umkleidezugänge auch aus dem Außenbereich zu erfassen. Dies erlaubt eine angenehme Transparenz und Orientierung. Die Umkleiden für Außensportler sind äußerst knapp bemessen.

Der Riegel in Nord-Süd-Richtung ist zweigeschossig ausgebildet und im gewählten Fassadenmaterial Holz deutlich differenziert. Ein geschickt eingezogenes Erdgeschoss lässt das Obergeschoss schwebend wirken, nimmt die Sichtbetonfassade des nördlichen Riegels auf und sorgt für eine interessante Überlagerung von semitransparenten Holzelementen einerseits und für integrierte Unterstellmöglichkeiten für Großgeräte andererseits. Damit erfolgt eine konsequente Trennung zwischen notwendigen Funktionsbereichen (Wirtschaftshof) und den offenen Publikumsbereichen.

Ein großzügiger und angemessen dimensionierter Treppenraum mit Aufzug im Schnittpunkt der Baukörper dient den Bewegungsraum mit den zugehörigen Umkleiden an und zugleich die ausschließlich im Obergeschoss befindliche Gastronomie. Die Ausrichtung des Gastraumes auch zur Oker hin wird über ein großformatiges Fenster gewährleistet.
Die Materialität Holz wird als angenehm betrachtet, gleichwohl als Dacheindeckung infrage gestellt.

Die Wirtschaftlichkeit wird aufgrund des ungünstigen A/V-Verhältnisses kritisch gesehen.

Insgesamt stellt der Entwurf mit seiner klaren und einfach strukturierten Baukörperfügung in Verbindung mit der schlüssigen Disposition der Funktionen fraglos einen sehr qualitätsvollen Beitrag für die Aufgabe eines Funktionsgebäudes der Sportanlage Meesche dar.