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Offener Wettbewerb | 09/2007

Kulturprojekt Marstall - Offener Ideenwettbewerb für die künftige Nutzung des Marstallgebäudes

Lageplan

Lageplan

2. Rang / Ankauf / - Variante Konzertsaal

Preisgeld: 7.000 EUR

Joachim Pogorzalek

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Signifikant für diesen Entwurf ist die strikte Trennung von Theater und Konzertsaal.
Der Theaterkubus wirkt in stilistischer Hinsicht wie ein Kontrapunkt zum historischen Marstall und in räumlicher Hinsicht wie ein Kontrapunkt zum Gebäude der Max-Planck-Gesellschaft. In kontroverser Diskussion kommt das Preisgericht zu dem Ergebnis, dass der eigenständige Baukörper für das Theater amsüdlichen Ende des Marstallplatzes zwar den Platz eindeutiger fasst, jedoch den Blick auf die Westfassade des Marstallgebäudes maßgeblich beeinträchtigt. Das Theater am Marstall und die Werkstätten erhalten in einem kompakten Solitär ein gut funktionierendes und eigenständiges Gebäude.
Der Konzertsaal fügt sich bis auf das neue, durch eine Reihung kleiner Tonnen entstandene Dach sinnfällig in die bauliche Hülle des Marstalls ein. Es scheint zeltartig über der Attika zu schweben. Positiv wurde der Erhalt des Hauptzugangs zum Marstall über die vorhandenen Portale auf der Ost- und Westseite beurteilt. Der Aufgang vom Foyer zum Saal erfolgt schlüssig über vier wenig repräsentative Treppenhäuser. Der angenehm proportionierte Saal mit leicht ansteigendem Parkett erstreckt sich über drei Ebenen bis in das neue Dach. Der erste Rang durchschneidet Portal und Fenster, so dass lediglich die Bogensegmente als Fenster verbleiben. Dieses Stilelement wird im Dachbereich wieder aufgegriffen, wo sich die Öffnungen zu einer Art durchleuchtetem Obergaden formieren. Der Konzertsaal erhält dadurch Tageslicht. Er könnte als architektonisch-akustisches Zitat des alten Leipziger Gewandhauses interpretiert werden. Die Direktschallversorgung im Parkettbereich sollte durch einen steileren Reihenanstieg verbessert werden. Damit wird auch das knappe akustische Raumvolumen vergrößert. Die Öffnung des Stadtbaches an der Ostseite des Marstalls bereichert die bestehende Fußwegeverbindung zwischen Maximilianstraße und Hofgartenstraße.

Denkmalschutz
Die historisch-städtebauliche Situation wird durch die Neugestaltung des Daches und den Zubau am Marstallplatz beeinträchtigt. Die Tonnenreihung des neu gestalteten Daches steht im deutlichen Widerspruch zum klassizistischen Baukörper und stellt eine wesentliche Beeinträchtigung der Denkmalqualität dar. Die historische
Raumwirkung ist nicht erlebbar. Die Denkmaleigenschaft ist wesentlich reduziert.
Schnitt / Grundriss Konzertsaal

Schnitt / Grundriss Konzertsaal

Theatert am Marstall

Theatert am Marstall

Modell

Modell

Innenansicht Konzertsaal

Innenansicht Konzertsaal