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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017

Schmalzmarkt mit Ideenteil Gablenberger Hauptstraße

1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

SCALA Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

w+p Landschaften

Landschaftsarchitektur

Tögelplan

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

„Vom Transitraum zum Ort“

Die nachfolgenden Raumstrategien sind durchweg darauf ausgelegt, der reinen
Linearität von Erschließungsräumen insofern entgegenzuwirken, dass diese als klar
verortete Stadt- und Platzräume zurückgewonnen werden.
Darauf aufbauend:
der mehrfach geschwungene Stadtraum der Gablenberger Hauptstraße wird als
Chance begriffen und zwar dahingehend, dass er zwar als großes Ganzes
verstanden, dennoch über seine Teilräume (die diesen Schwingungen folgen) neu
definiert wird.
Die begleitenden, einseitigen Baumsetzungen wechseln die Seiten, definieren damit
grundlegend die drei Teilräume im großen Ganzen.
Diese Teilräume könnten auch dem Anspruch nach einer phasenweisen Realisierung
in Bauabschnitten entsprechen.
Lediglich im Bereich zur Wagenburgstraße wird einerseits unter Einbezug der
Bestandsbäume, andererseits zur Verdichtung zu den großen Erschließungsräumen
der Nachbarschaft und zur Stärkung des Entrees dieser Teilbereich beidseitig,
jedoch mit sich unterscheidenden Baumarten ausgestattet.
Diese Positionierungen können so ausbalanciert werden, dass die Petruskirche mit
Gedenkstätte und Zugang zum Friedhof freigestellt, auch als Reverenz an die
historische Mitte gestärkt wirksam wird und die „Sünden“ der 70- er Jahre über eine
grüne Raumschicht in den Hintergrund gedrängt werden.
Neben dieser historischen Mitte (über die Petruskirche hinaus, u.a.: ehemals
Standort Gemeinde-und Rathaus 1870) ergänzen die Entreeräume in das Quartier
an der Wagenburgstraße (neu der „Platz am Klingenbachtal“) und der
„Schmalzmarkt“ als „Dreiklang“ gestärkt das öffentliche Raumgerüst.
Der Lindenplatz wird als historische Spur respektiert, jedoch zurückhaltend über ein
Baumdach, bestehend aus 4 Linden gekennzeichnet.
Der „Platz am Klingenbachtal“ wirkt neben seiner Entreefunktion ins Quartier auch
als Vermittler zum Klingenbachpark. Die bisherige Primärnutzung als „Parkplatz mit
Wendehammer“ wird zurückgeschoben und reduziert.
Eine neue Raumkante über grüne Bausteine und über einen weit in die Wagenburgstraße
wirkenden Stadtbaustein (Fahrradhochregal) definieren diesen Bereich neu.
Der Architekturbestand, auch mit dem Kopf des „Beer-Baus“ hat ausreichend
Qualitäten, um den neu gewonnenen „Dreiecksraum“ zukünftig zu bespielen.
Um den offensichtlichen Parkdruck auszugleichen wird im weiteren Verlauf der
Gablenberger Hauptstraße die Ostseite räumlich und funktional neu strukturiert.
Insbesonders der Schulstandort soll an dieser Stelle gestärkt werden, einerseits um
das räumliche Defizit an dieser Stelle zu schließen (und den Platz am
Klingenbachpark zu stärken) andererseits auch, damit ein entsprechend „junges
Publikum“ die öffentlichen Räume mitbespielen kann.
Unter dem leicht erhöhten nun innenliegenden Frei- und Sportbereich der Schule
(kein Tiefgaragenbauwerk!), wird, über die Pflasteräckerstraße erschlossen, ein
ausreichendes Parkierungsangebot ermöglicht.

Weitere Ersatzbauten in der Gablenberger Hauptstraße- wie z.B. das vertikale Glas-
/Gewächshaus (Gärtnerei)- sind bitte den beiliegenden Planunterlagen zu
entnehmen.
Die immer wieder anzutreffenden leichten Rücksprünge oder Raumtaschen in der
Gablenberger Hauptstraße werden als typologische Eigenart anerkannt,
aufgenommen und mit unterschiedlichen Sitz-und Aufenthaltsangeboten wie
Informationen zur Ortsgeschichte (verwaltet vom MUSE-O) bespielt.
Die im Moment teilweise noch versteckten grünen Zimmer, in zweiter Reihe, auf der
Westseite (Spielplatz hinter dem Aldi Markt, der Friedhof oder gar der öffentliche
Grünraum Richtung Heidehof) können nun über deutlichere Zugänge oder
Freistellungen gestärkt Teil des Raumnetzes werden.
Auf der anderen Seite, Richtung Osten sind die offenen grünen Hänge ein ebenfalls
fast vergessenes Potential. Die Blicke in diese grünen Hänge (hin und wieder bis
zum Fernsehturm) wie die Zugänglichkeiten und Verknüpfungen mit der
Gablenberger Hauptstraße sind zu stärken, so z.B. über den „Molt-Platz“ oder die
kleine Platzfolge mit Baumdächern vom Lindenplatz weg, hoch auf den Höhenweg
durchs Grün. Hinzukommt, dass diese Höhenwege einzigartige Panoramen auf
Gablenberg und die 5.Fassaden zulassen.
Diese „Altwege“ (fast ausschließlich Fußwege) auf die Höhen oder aus den Hängen
hinunter ins Tal übernehmen auch für die engere Planungsaufgabe um den
Schmalzmarkt eine nicht ganz unwesentliche Rolle, im Sinne einer optimierten
Vernetzung des Ortes mit seiner (näheren) Umgebung.
Neben der Einbeziehung dieser Fußwege vom oder zum Buchwald oder vom oder
zum Heidehof (darüber hinaus zur Villa Bosch) spielt die Einbeziehung der Ränder
und Raumkanten eine entscheidende Rolle: der „Platzteppich“ wird in fast alle
Richtungen neu aufgespannt. Die Filetlage kann die nun einbezogen Ränder und die
damit verbundenen Nutzungen (insbes. die Erdgeschoßbereiche) kräftig aktivieren.
Dem „Alten Schulhaus“ als nun gestärkten Mitspieler im öffentlichen Raum ist
hierbei verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen:
das raum- und zugangsverstellende Wartehäuschen (1925, nach dem 2 Weltkrieg
erweitert) wird entfernt und durch einen um 90 Grad gedrehten, den Nebengebäuden
folgenden, mit neuem Wartebereich, Bewirtungsmöglichkeiten und Fahrradwerkstatt
beherbergenden Neubau ersetzt. Für das freigestellte „Alte Schulhaus“ bzw.
Ortsmuseum (MUSE-O, dem „historischen Gedächtnis“ Gablenbergs) besteht nun
die Option, mit seinem kleinen sich öffnenden Taschenplatz und einem offenen
Freilichtmuseum, integraler Bestandteil des Schmalzmarktes zu werden.
Die Zugänge werden insgesamt offener zum Schmalzmarkt hin orientiert und es
können verschiedene Objekte zur Ortsgeschichte im umlaufenden Hof neu
präsentiert werden (wie z.B. der Taufstein aus der „alten Gablenberger Kirche“, eine
„Oscar-Heiler- Stele“ aber auch die Brunnenstele (Volkshausbrunnen, 1935 -als
Zeichen seiner Zeit- als Relikt des i.M. bestehenden Brunnens am Schmalzmarkt).
Darüber hinaus wird mittel-bis langfristig auch eine neue Nachbarbebauung und
damit kräftigere Platzkante vorgetragen.
Funktional wie gestalterisch steckt ein weiteres bauliches Potential mit Sicherheit im
zu niedrigen (auch nicht mehr ursprünglichen) Eckgebäude (eher-schuppen) in der
Nord-Ost- Ecke des Platzes.
Hier wird in Ergänzung zum Jugendclub „Karamba Basta“ ein Kinder-und Spielhaus
vorgetragen, auch mit vorgelagerten Spielflächen.

Die Brandwand gestattet es, eine leichte, polygonale Textil-Schale aufzusetzen, die
in der Lage ist, auch für den Außenbereich, im Erdgeschoss, zeitweise bühnengleich
diesem, bisher „toten Eck“, eine ganz andere Bedeutung zu geben.
Die minimierten Erschließungsflächen dominieren nun nicht mehr den öffentlichen
Raum, sondern wirken als ein Mitspieler unter vielen auf dem neu aufgespannten
„Platzteppich“ und werden damit ganz selbstverständlich Bestandteil der neuen
„guten Stube“ Gablenbergs.
Dementsprechend und dem u.a. Verkehrskonzept folgend, sind somit auch keine
abtrennenden Mauern und Gräben mehr notwendig.
Der bestehende, tieferliegende Wasserlauf wird aufgegeben und -nun dem
tatsächlichen historischen Verlauf des Klingenbachs folgend- über frei eingestellte
„Quellsteine“ (mit eingraviertem Verlauf des Klingenbaches) ersetzt.
Das Thema Wasser spielt somit keine abtrennende, sondern eher eine dreidimensionale
und akustisch kräftigere Rolle; zusätzlich können diese Objekte, zeitlich
begrenzt, ohne Wasserspiele, z.B. als Podeste für die bekannten „Skulpturen-
Wettbewerbe“ des HGVs- Gablenberg o.a. genutzt werden.
Neben der offenen Fläche vor dem Kinder-und Spielhaus sind diese eingestellten
Wasserobjekte Teil des Spielkonzeptes für Kinder und Jugendliche.
Um die Flächen in einigen Bereiche für die vielfältigsten Nutzungen (auch für die
Marktstände) offen und frei zu halten, wird neben dem Bus-Stop keine weitere
bauliche Einstellung vorgetragen.
Vielmehr wird der Frequenzbringer „Bus“ und das dazugehörige Wartebauwerk
dahingehend allseitig ausgeweitet, dass über eine kleinere Gastronomie („Zum
Oscar“) mit Kiosk eine zusätzliche Außenbewirtung und damit Belebung angeboten
werden kann. Ein unweit davon positionierter E-Mobilitätschwerpunkt für E-bikes
und einige E-Mobilfahrzeuge mit Ladestationen tragen sicher zusätzlich dazu bei,
dass die „gute Stube“ Gablenbergs zu fast jeder Zeit seine Besucher findet.
VERKEHRSKONZEPT
Auch als Teil des Vorbehaltsstraßennetzes ist auf die soziale Brauchbarkeit der
Verkehrsachse zu achten. Neben der sich aus der Linienbuserschließung abzuleitenden
Fahrbahnbreite von 6,5 Metern dient daher die verbleibende Breite dem Aufenthalt, der
Kommunikation und der Begegnung, der Durchgrünung und dem ruhenden Verkehr.
Mit Zielen entlang der Gablenberger Hauptstraße wird der Radverkehr auf dieser geführt –
auf der Fahrbahn und unterstützt durch Sharrow-Piktogramme.
Im Bereich der Geschäftszonen werden zusätzliche Radabstellplätze angeboten.
Am Schmalzmarkt bietet eine Mobilitätsstation mit Cafe Angebote für Carsharing und
Elektromobilität, einschließlich Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos an.
Alle Bushaltestellen sind barrierefrei mit Bushochborden ausgebildet.
Die Neubebauung auf dem Schulhof bietet zusätzlich eine öffentliche beziehungsweise
Anwohner-Parkgarage im rückwärtigen Erdgeschossbereich* des Gebäudes.
(*zum öffentlichen Raum: stets „ummantelnde“ Schulfunktionen die mit dem
Stadtraum in Dialog treten können….).
Zudem werden zusammen mit Baumstandorten alternierende Parkmöglichkeiten
(Kurzparken) entlang der Gablenberger Hauptstraße angeboten.
In den besonders hervorgehoben gestalteten Abschnitten am Schmalzmarkt und
an der Petruskirche sowie im Bereich der Grund- und Werkrealschule gilt eine
Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h.

GRÜN -und MATERIALKONZEPT
Der Straßenraum entlang der Gablenberger Hauptstraße wird durch die unterschiedliche
Anordnung von Baumreihen rhythmisiert. Die ausgewählten, wohltuend
blühenden Baumarten wie Wildbirne, Kirsche, Pflaume sind eine Reminiszenz an
den ehemals vom Obst-und Weinanbau geprägten Ortsteil.
Jeweils an den Eingängen formt Coryllus colurna mit seinem knorrigen Habitus ein
markantes Portal. Auf dem Schmalzmarkt werden bei der Neugestaltung die
vorhandenen Platanen als ausladende grüne Schirme integriert. Ebenfalls Platanen
bilden gegenüber der Petruskirche mit kastenförmigem Zuschnitt die angemessene
Platzkontur.
Leicht gelb, bzw. sandfarben getönte Beläge vermitteln die Anmutung, dass „stets die
Sonne im Stadtraum“, im Tal strahlt. Verbindende Gehwegbeläge (und Platzflächen)
werden aus einem sandfarben changierenden Pflasterbelag (z.B. ungerichtetes
„Passepflaster“) aus möglichst heimischem Granit, z.B. aus der Region Bayernwald
vorgeschlagen. Sandgestrahlte Oberflächen eignen sich ideal als barrierefreier
Wegebelag. Der Unterbau erfolgt aus Drainbeton auf einem Schotterbettaufbau.
Alternativ kann auch ein ebenfalls changierender Betonpflasterbelag mit optischer
Angleichung an Natursteinpflaster diskutiert werden.
Treppenstufen, Rinnenplatte und seitliche Gehwegplatte werden mit max. 3,0 cm
gerundeter, wasserführender Aufkantung ebenfalls aus vorgenanntem Naturstein
vorgeschlagen.
Die Aufstellflächen der Bushaltestelle werden zur besseren Lesbarkeit aus Natursteinpflasterplatten,
mit einem Unterbau aus einer Ortbetonplatte zur Aufnahme der
hier spezifischen Lastannahmen hergestellt.
Für den Fahrbahnbelag der Gablenberger Hauptstraße wird ein sandfarben
eingefärbter Ortbetonbelag vorgetragen, die Oberfläche im Besenstrich, mit einer
gleichmäßigen Segmentierung durch Dehnfugen.
LICHTKONZEPT
Bedingt durch die in Teilen bestehende räumliche Enge wird ein frei eingehängtes
Abspannungssystem vorgetragen, das auch für Weihnachtsbeleuchtungen u.a.
mitgenutzt werden kann.
Primär sollte der Raum über das Licht spürbar gemacht werden.
Eine gleichmäßige Grundausleuchtung ist über die o.a. Abspannungsthematik
(Bereiche Hauptstraße und Plätze) in jedem Fall gegeben.
Raumprägende Einzelbäume erfahren durch einzelne Baumstrahler eine zarte, fast
skulpturale Ausleuchtung.
Die Mikroarchitekturen (Bänke, Quellsteine und Wasserspiele, die Elemente des
„Historischen Pfads“ oder auch die Warte-/Bewirtungsboxen) tragen zusätzlich durch
Einbaustrahler o.a. zur Ausleuchtung bei.
Besondere Architekturen, wie die Petruskirche, das „Alte Schulhaus“ oder die
Einstellung am „Platz am Klingenbachtal“ (Ortseingang) werden durch Außenstrahler
akzentuiert.
Zu einem präzisen Zeitpunkt (z.B. 00.00 Uhr) wird es möglich sein, einzelne
Beleuchtungselemente zurückzunehmen, lediglich die Baumstrahler und die
Grundausleuchtung bleiben spürbar.
Diese Lichtwechsel sind aber jederzeit wandelbar, verhelfen der "neuen“ Visitenkarte
Gablenbergs zu jeder Zeit, bei Nacht und Tag und über alle Jahreszeiten hinweg,
sich zu einem gestärkten identitätsstiftenden Ort zu wandeln.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch ihren ganzheitlichen Blick auf den Stadtteil Gablenberg aus. Die Gablenberger Hauptstraße wird als Chance gesehen, den Stadtteil insgesamt aufzuwerten durch die Etablierung eines attraktiven Rückgrats – der Gablenberger Hauptstraße – und damit verknüpften Wege- und Blickbeziehungen.
Der Stadtteil und seine Historie werden sensibel gelesen, interpretiert und für die zukünftige Identität, Gestalt und Nutzung weiterentwickelt. Die Topografie wird mitgedacht und der Entwurf hierin eingebettet. Es entsteht eine Wirkung in die Tiefe ausgehend von der Gablenberger Hauptstraße.

Mit robusten, dem Charakter des Ortes angepassten Mitteln werden die Entwurfsgedanken gestalterisch umgesetzt. Die Gablenberger Hauptstraße wird in drei Abschnitte gegliedert, innerhalb derer vier Orte mit besonderer Zentralität und Rolle herausgearbeitet werden: Schmalzmarkt, Platz um die Petruskirche, Lindenplatz sowie Platz am Klingenpark.
Bäume werden eingesetzt um diese Teilräume und Orte zu markieren. Es werden in Anlehnung an die Geschichte des Stadtteils unterschiedliche Baumsorten wie Obstbäume, Platanen, usw. gesetzt. Baumreihen begleiten einseitig den Straßenraum, betonen als Gruppen und Paare Situationen.

Bauliche Ergänzungen werden entlang der Gablenberger Hauptstraße vorgeschlagen um Raumkanten zu definieren und neue Nutzungen zu etablieren. Die Idee einer Schulergänzung mit integrierter Parkierung auch als Entlastung des Straßenraumparkens wird begrüßt. Es entwickelt sich eine Perlenkette an Interventionen und kleinen Orten der Aktion. Der sehr sensible und ganzheitliche Ansatz im Ideenteil mit seiner Vielzahl an Ideen sowohl räumlicher, gestalterischer als auch funktionaler Elemente wird besonders honoriert. Die Gablenberger Hauptstraße wird in funktionsfähiger Breite mit integriertem Radverkehr ausgebildet. Alternierende Kurzparkplätze begleiten die Fahrbahn. Das Tempo ist reduziert. Die Haltestellen sind barrierefrei ausgebildet.
Ein abgespanntes Lichtsystem gliedert und beleuchtet den Straßen- und auch Platzraum. Dieses kann als Vorschlag auch für die Weihnachtsbeleuchtung und damit als Identitätsträger für die Geschäftsstraße genutzt werden.

Im Vertiefungsbereich Schmalzmarkt besticht der Entwurf durch seinen offenen Platzraum und seine robuste, angemessene Gestaltung. Der Platzraum wird als sehr gut nutzbar eingestuft. Auf die umgebende Bebauung und Nutzung wird besonders eingegangen und reagiert. Nach Norden wird das Museo in den Platzraum integriert und neue Blick- und Wegebeziehungen eröffnet. Die Entrees zum Platz werden jeweils durch Doppelbäume räumlich markiert. Die Bestandsbäume werden erhalten und als charakteristische Elemente gewürdigt.
Das Buswartehaus wird multifunktional und zur Belebung des Platzes eingesetzt. Die Möblierung ist sparsam, der Platz verbleibt in seinem offenen Charakter. Dem für den Stadtteil wichtigen Element Wasser wird durch sogenannte Quellsteine Rechnung getragen. Die Klingenbach Quellsteine zeichnen in ihrer Lage den Bachverlauf nach und vermitteln über den Straßenverlauf. Die Art des Wasserspiels wird kontrovers diskutiert. Das Licht wird hier als Netz über den Platz gespannt und unterstreicht somit nochmals die Platzwirkung. Die Bebauung und Nutzung des Gastronomiebetriebs „Alte Schule“ muss erhalten bleiben.
Insgesamt verspricht der Entwurf eine räumliche, gestalterische und funktionale Aufwertung im Ideen- wie auch Realisierungsteil.