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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2017

Posthöfe

Visualisierung

Visualisierung

Engere Wahl

Auer Weber

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Pro Eleven GmbH

Visualisierung

Grüne Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Das neue Stadtquartier am Rosenheimer Bahnhof soll sich zu einem eigenständigen städtebaulichen Ensemble innerhalb der vorhandenen Stadtstruktur entwickeln, das sich zugleich harmonisch in Struktur und „Körnung“ seines städtischen Umfeldes einfügt. Der Quartiersrand wird mit einer moderaten Höhenentwicklung von durchgängig vier Geschossen gestaltet. Zur Bahnhofstraße wird zum einen durch den neuen Zugang auf die gegenüberliegende Fassadenlänge reagiert, zum anderen wird die bestehende Symmetrieachse mittels Vor- und Rücksprünge aufrechterhalten. Mithilfe von Höfen, Zäsuren und Gliederungen nimmt der Entwurf Bezug auf die bestehenden Bebauungen im Nordosten und entlang der Anton-Kathrein-Straße. Das Innere des Quartiers wird infolge von sich kreuzenden Erschließungswegen in vier Teilstücke unterteilt. Die Teilstücke wiederum werden mittels Höfen gegliedert und sind im Bereich der Quartiersplätze durch Hochpunkte profiliert. Vom Südtiroler Platz bis zum Salinplatz und von der Bahnhofstraße zur Anton-Kathrein-Straße entsteht so eine Abfolge abwechslungsreicher Plätze und Wege, die die Posthöfe zum attraktiven Bindeglied zwischen Hauptbahnhof und Rosenheimer Innenstadt gestalten.

Ein Sockel, bestehend aus nahezu vollflächigen Einzelhandel- und/oder Gastronomieflächen, dient zur Belebung des Quartiersinneren und als Erweiterung der Handelsflächen entlang der Bahnhofstraße. An den Quartiersrand in den oberen Geschossen werden Büro- und Dienstleistungsflächen situiert. Diese halböffentlichen Flächen bilden einen Schallschutz zur Bahnhofstraße, Südtiroler Platz und Teile der Anton-Kathrein-Straße. Neben den Höfen der Wohnbebauung im Nord-Osten entstehen in den Innenhöfen auf dem ersten Obergeschoss ruhige Dachterrassen welche von den Wohnflächen in den oberen Geschossen genutzt werden können. Für den höchsten, Neungeschossigen Baukörper in der Mitte des Quartiers wird eine Hotelnutzung vorgeschlagen.

Das Gebiet wird durch seine unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof vorrangig Fußläufig erschlossen. Die Wege und Plätze der zukünftigen Posthöfe sollen entsprechend verkehrsberuhigt und nur durch morgendlichen Lieferverkehr befahren werden. Die vorhandene Tiefgarage der Posthöfe soll bestehen bleiben und schrittweise mit den Bauabschnitten erweitert werden. Hierzu wird die Zufahrt nach abschließen des zweiten Bauabschnittes wie gewünscht an die Anton-Kathrein-Straße verlegt. Die Ausfahrt der Tiefgarage Salinplatz wird ebenfalls verlegt und um eine Zufahrt der neuen Tiefgarage des Flurstücks 753/3 ergänzt. Es wird eine unabhängige Erschließung und Nutzung der Tiefgaragen der Grundstücke gewährleistet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Kern und Basis des städtebaulichen Grundkonzepts ist ein Netzwerk von Quer- und Längsverbindungen, das eine hohe Durchlässigkeit des Gevierts in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung ermöglicht. Dabei ist dem Verfasser offensichtlich wichtig, dass die Peripherie im städtischen Kontext eine räumliche Verbindung bekommt und mit Synergieeffekt en eine Aufwertung erfährt.

Die Baumassenverteilung und stadträumliche Konzeption fügt sich in d en Maßstab der umliegenden Bebauung ein. Die städtebauliche Signifikanz des höheren Gebäudes in der Mitte des Areals hat eine positive Strahlkraft und gibt der Neubebauung eine vorteilhafte Eigenständigkeit. Die beengten Räume zwischen den Gebäudefluchten und in den Innenhöfen sind nicht unproblematisch und schränken die Nutzbarkeit teilweise erheblich ein.

In Teilbereichen des Entwurfes wären die dargestellten Nutzungsverdichtungen in der unterschiedlichen Nutzungsart nur eingeschränkt realisierbar. Die Überlagerung der Fahrerschließung mit der fußläufigen Erschließung mindert die Aufenthaltsqualität der Frei - und Stadträume.

Die Lage der Quartierszugänge ist in der Anbindung zu den umliegenden Verkehrsflächen schlüssig. Allerding s blockiert eine erdgeschossige Überbauung die fußläufige Querverbindung zwischen Bahnhofstraße und Anton-Kathrein-Straße.

Die Begrünung entspricht dem Charakter der Nutzungseinheiten und verdichtet sich sinnvollerweise dort , wo primär Wohnnutzung angeboten wird . Die groß flächigen und weitläufigen Einzelhandelsnutzungen sind in den Innenbereichen des Stadtquartiers wegen der fehlenden Publikumsfrequenz schlecht positioniert. Eine Ver- und Entsorgung ist eher schwer möglich, auch müsste die Erschließung der Wohnbebauung optimiert werden. Die Wirtschaftlichkeit ist nur bedingt gegeben.
Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500

Visualisierung Bahnhofstraße

Visualisierung Bahnhofstraße

Lageplan

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