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Offener Wettbewerb | 11/2017

Neugestaltung des Bahnhofumfelds

Anerkennung

Preisgeld: 6.500 EUR

Ferdinand Nast

Architektur

GARTEN- und FREIRAUMplanung - Susanne Geyer

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit schafft durch die klare Anordnung mit der Verlegung der Verkehrsachse zum Bahnhof eine große zusammenhängende Platzfläche Richtung Osten. Dabei wird die Erschließungsachse mit Parkplätzen auf der Seite der VR-Bank aufgelöst und Verkehrsflächen werden reduziert. Die nach Westen ausgerichtete Platzfläche begünstigt die Besonnung.

Die vorliegende Planung berücksichtigt die im Bestand vorhandenen baulichen Strukturen und die zur Verfügung stehenden Flächen. Eine zweite große Platzfläche westlich des alten Bahnhofs entsteht, die sich gut über eine neue Brückenverbindung für Fußgänger über die sogenannte „Seeallee“ mit dem Bahndamm über die Seestraße verbindet. Die Nutzung des ehemaligen Bahndamms wird schlüssig durch die Errichtung einer behindertengerechten Rampe an die Seestraße angebunden. Positiv wird bewertet, dass der alte Baumbestand im Wesentlichen am Damm und am „Zum Landungssteg“ erhalten wird. Die Reduzierung der Fahrbahnbreite am „Zum Landungssteg“ in Kombination mit der Änderung des Fahrbahnbelages als Pflasterfläche soll zur Verkehrsberuhigung beitragen. Die Versiegelung ist allerdings sehr hoch.

Nachteilig ist die geradlinige Verkehrsführung von der Seestraße bis zur Ladestraße, damit wird der neugeschaffene Bahnhofsplatz vom Bahnhof abgeschnitten. Positiv in diesem Konzept ist die Anordnung der Bushaltestellen und der Taxistellplätze auf der Bahnhofsseite. Die notwendige Wendeschleife für die Busbewegungen zerschneidet nachteilig die neugeschaffene Platzfläche im Nordwesten. Gleichzeitig überschneiden sich die Fußgängerbeziehungen ankommend vom Bahnhof mit der Buswendeschleife. Dies wird als problematisch angesehen. Die Anordnung der behindertengerechten Stellplätze und der Carsharing-Parkplätze stören die Idee der im Süden angeordneten Terrassen „Zum Kienbach“. Die Öffnung des Kienbachs wird als positiver Aspekt der Arbeit gewürdigt.

Der städtebauliche Ansatz zur Bebauungsstruktur im Norden, als auch die in den Perspektiven dargestellten Platzräume sind nicht zufriedenstellend. Die Möblierung und Grundausstattung auf dem neuen Platz ist unzureichend und eintönig. Eine flexible Nutzung der Platzfläche ist mit diesem Konzept möglich. Die vorgeschlagenen Nutzungen des Bahnhofsgebäudes und des Pavillons sind vorstellbar. Die gewählte Materialität mit verschiedenen Betonpflasterstrukturen in unterschiedlichen Formaten stellt eine mögliche Materialwahl dar.

Der pragmatische Ansatz mit der Platzfläche im Osten wird durchaus gewürdigt, jedoch zerschneidet die Verkehrserschließung als Barriere die städtebauliche Idee.