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Offener Wettbewerb | 08/2017

Neubau NMS Favoriten – Biotope City

2. Preis

Franz&Sue

Architektur

Erläuterungstext

Multifunktionale Erdgeschosszone

Das Erdgeschoss zeichnet sich durch eine große Übersichtlichkeit und einfache Orientierung aus. Der große gedeckte Zugang eignet sich für witterungsgeschützte Aktivitäten vor und nach dem Unterricht und in den Pausen. Direkt beim Eingang befindet sich mit dem Schulwart eine zentrale Anlaufstelle und Informationsmöglichkeit. Unmittelbar angrenzend, ist die Direktion und ein Besprechungsraum für Gespräche mit Lehrern, Schülern und Eltern situiert. Die größte Qualität des Erdgeschoßes liegt in der großen zusammenschaltbaren Fläche aus Aula, Mehrzweckraum und Bibliothek. Mit ca. 250m2 bestehen hier vielfältige Nutzungsmöglichkeiten mit einem unmittelbaren Bezug zum angrenzenden Freiraum.

Gleichwertige Cluster

Die vier Cluster sind gleichwertig übereinander gestapelt im südlichen Bereich der Schule
angeordnet und dreiseitig belichtet. Die Garderoben und Sanitärräume für die Schüler
befinden sich im unmittelbaren Eingangsbereich. Die vier Bildungsräume und der Teamraum gruppieren sich um die zentrale Multifunktionsfläche, welche in zwei gut nutzbare Bereiche gegliedert ist und über unmittelbaren Freiraumbezug verfügt.
Die ostseitig gelegenen Freiklassen haben eine gut nutzbare Proportion und trotz des relativ engen Grundstücks eine schöne Aussicht in die Tiefe des Freiraums. Über die Außentreppe ist nicht nur der erforderliche zweite Fluchtweg gewährleistet, sondern auch ein unmittelbarer Zugang in den Garten ermöglicht.

Sport für Intern und Extern

Um möglichst viel an hochwertigen Freiräumen zu schaffen, wird der kompakte Baukörper
im Bereich der Turnsäle leicht versetzt mit minimalem Abstand zur Nachbargarage situiert. Für die Sportfunktion ist trotzdem eine natürliche Belichtung ermöglicht, gleichzeitig wird eine störende Blendung vermieden.

Der Zugang für externe Nutzer erfolgt von außen getrennt vom Haupteingang der Schule. Die Hauptstiege kann inkl. Aufzug durch ein Schiebetor von der Aula abgetrennt werden,
wodurch sowohl der Brandschutz als auch die getrennte Wegeführung gewährleistet
werden.

Durch die kompakte übereinanderliegende Anordnung der beiden Turnhallen ist ein hohes
Maß an Wirtschaftlichkeit gegeben. Die Departments und der naturwissenschaftliche
Unterricht liegen im ruhigen dritten Obergeschoss mit guter Anbindung an die Cluster.
Die Lehrküche befindet sich im Erdgeschoss mit Zugang zum Gemüsegarten. Durch die Lage des Technischen Werkraumes im 2. Obergeschoss des Turnsaals ist eine
Lärmbeeinträchtigung der übrigen Bereiche ausgeschlossen.

Wirtschaftlichkeit und Materialien

Im Sinne einer hohen Wirtschaftlichkeit wurde das gesamte Raumprogramm in zwei sehr
kompakten, leicht zu einander verschobenen Baukörpern untergebracht. Die Konstruktion
besteht aus einer Stahlbetonmassivbauweise mit einem hohen Speichermassenanteil.
Der Anteil der Verglasungsflächen wird auf ein sinnvolles und wirtschaftliches Maß begrenzt. Außenliegende Jalousien gewährleisten den sommerlichen Wärmeschutz.
Als Fassadenmaterial wird eine bauphysikalische vorteilhafte hinterlüftete und unbehandelte Holzfassade vorgeschlagen. Diese wirkt sich in der Herstellung günstig auf die CO2-Bilanz aus und ist einfach zu recyceln. Im Bereich der Loggien und im hinteren Gebäudeteil wird die Fassade mit Kletterpflanzen begrünt wodurch ein positiver Effekt auf das Mikroklima erzeugt wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt erfüllt in seiner städtebaulichen Körnung und Einbettung in die Umgebung die Erwartungen der Jury. Durch das Öffnen und Knicken des Baukörpers reagiert das Projekt sehr gut auf die städtebauliche Gesamtanlage. Trotz der kompakten Ausformulierung des Baukör-pers gelingt es den Verfassern, durch die Positionierung des Baukör-pers und Einfügung einer Fuge gekonnt auf das Bestandsobjekt zu reagieren. Auch der differenzierte Umgang mit Niveaus (insbesondere in der Eingangs- und Untergeschoßebene) wird positiv zur Kenntnis genommen. Daraus resultieren eine diskutierte Positionierung der Ein-gangssituation (westseitig) und die geforderte Ausbildung einer kom-pakten Anlage. Die bespielbaren Flächen der Außenräume sowie die Abstände zu den Nachbarliegenschaften sind gut nutzbar und bauplatzübergreifend gedacht. Wiewohl der schwebende Eindruck des Baukörpers begrüßt wird, gibt die vollständige Einsehbarkeit der Turnhallen Anlass zu einer kontroversiell geführten Diskussion. Anlass zu einer weiterführenden Diskussion stellt die Ausformulierung des Erdge-schoßes, der Untergeschoße und die Modellierung der Landschaft dar.