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Offener Wettbewerb | 11/2017

Natur in Freyung 2022

ein 2. Preis / Zur Überarbeitung aufgefordert

Preisgeld: 50.000 EUR

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

KRP Architektur GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Motiv der „urbanen Terrasse“ erscheint plausibel begründet in der Einbindung der vorhandenen Baumassen von Ferienpark und ehemaliger Gesa-Klinik. In der Konsequenz wird der Rundweg um den Geyersberg durch den Ferienpark und um die alte Klinik herumgeführt. Er erfährt Aufweitungen, die einen jeweiligen thematischen und funktionalen Bezug haben und dadurch beständig verankert erscheinen. Der Rundweg folgt der Topographie ganz selbstverständlich. Mit besonderem Bezug z.B. zur Aussicht, zum Waldstück, zum freien Wiesenhang o.ä. werden thematische Zwischenstationen angeboten. Die übergeordneten Themen und Titel wie „Heimatfilm“, „Logenplatz“ und „Hauptdarsteller“ erscheinen sympathisch und einprägsam, die Qualität der Detaillierung wird kontrovers diskutiert.
Mit der Umwegung der alten Klinik wird die Zufahrtssituation von Norden wie beiläufig durch den Wald gelöst – fast belassen. Die dortigen Parkplätze fangen ganz selbstverständlich die ersten motorisierten Besucher ab. Auf diese Weise wird der Bereich zwischen Gesa-Klinik und Bergglashütte an der richtigen Stelle als Entree verortet, aber nicht räumlich angemessen ausformuliert.
Der anschließende ehemalige Parkplatz soll als Berggarten umgestaltet werden – was prinzipiell begrüßt wird, jedoch ist eine naturnähere Gestaltung wünschenswert – besonders in Verbindung des durchlaufenden Hanges. Die dargestellten Beete als Stauden-Gräser-Rabatten sind formal zu starr und bezüglich des Vegetationsaspektes zu städtisch im Landschaftsraum. Das Thema „Alpines Botanicum“ ist nicht richtig gewählt.
Das Angebot kleiner aktiver Waldlichtungen ist ein wertvoller Beitrag für ein wachsendes und zukunftsfähiges Gestaltungs- und Nutzungskonzept.
Kritisch wird die Baumasse des Parkdecks gesehen besonders im Erscheinungsbild zum Hang. In Abhängigkeit zur Grundstücksklärung südlich der ehemaligen Gesa-Klinik wäre eine etwas weitläufigere südliche Wegeführung im Sinne der privaten Betreibung/Umnutzung wünschenswert.
Die angebotene Zweitteilung der LGS ist richtig gelöst, allerdings ist der westliche Teil überdimensioniert.
Insgesamt darf die Arbeit als ein wertvoller Beitrag gesehen werden, da sie die Verknüpfung der großvolumigen Bebauungsstrukturen gewährleistet – die Frage, ob der Berggarten als verbindendes Teil des landschaftlichen Hangs interpretiert werden kann oder trennende Barriere im Landschaftskontinuum gewertet wird, ist Anlass kontroverser Diskussionen.