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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2008

Neue Stadthalle Bruderhausgelände - Planung einer Veranstaltungshalle

ein 2. Preis / überarbeitet / Sieger

Max Dudler GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Max Dudler


Neue Stadthalle Reutlingen

aus dem Erläuterungsbericht


Als neues kulturelles Zentrum ist der Saalbau in besonderem Maße mit der Stadt Reutlingen verbunden. Der Entwurf reflektiert dies in der einfachsten möglichen Art und Weise. Ein Sockel auf dem Niveau der Stadt trägt den ausstrahlenden Saal in der Typologie des Tempels. Ein Plateau in der Höhe der Baumwipfel dient als Stadtbalkon und Ort der Kommunikation, wie man es beispielsweise auf dem Sockel der Nationalgalerie in Berlin vom Architekten Mies van der Rohe beobachten kann. Der aufgesetzte Gebäudeteil kommuniziert wie eine Laterne oder ein leuchtender Turmbau mit der in sichtweite liegenden Altstadt. Der Baukörper wirkt skulptural, ohne durch besondere Exzentrik kurzlebigen Eindruck zu erheischen. Eine mit Baubronze beschlagene Fassade nobilitiert den Körper und verleiht ihm Schwere und Kraft. Die vertikale Gliederung der Fassade wird durch raumhoch ausgebildete Lochfenster gebildet. Aus akustischen Gründen erhalten sie eine äußere Prallscheibe aus VSG. Die äußere Glasebene der Fenster liegt flächenbündig in der Ebene der Metallfassade und verleiht dem Volumen gleichzeitig eine kristalline Präzision. Das Farbspiel der rötlichbraunen Bronze korrespondiert reizvoll mit den Farben der Natur des Parks. Im Inneren setzt sich die Materialität fort. Wobei die Böden der Foyers einen ruhigen Natursteinbelag aus Travertin erhalten sollen.

In äußerster Reduktion wurden die Funktionen so angeordnet dass sich die Innere Funktion jedem Benutzer sofort intuitiv erschließt. Das dem Tübinger Tor zugewandte Foyer staffelt sich über großzügige Freitreppen vertikal Abwärts zum zweiten Saal im Untergeschoss und aufwärts zum Foyer des Großen Konzertsaals. Der Weg zum Saal inszeniert sich über diese durch Lufträume verbundenen Wandelhallen als empor schreitend. Die Garderoben und Sanitäranlagen für das Publikum befinden sich flankierend zu den Ringhallen der Foyers. Der kubische große Saal ist, wie das Gebäude, zweigeteilt. Die Topografie der Basis in rötlichem Kirschholz ist durch eine Podesterie flexibel bespielbar und birgt neben der Bühne auch das Parkett für das Publikum. Der Saal ist über das EG-Foyer auch direkt zugänglich. Bei eingefahrenen Podesterien wandelt sich der Raum zur Ausstellungshalle oder zum Ballsaal. Zwei umlaufende Balkone vermitteln zur lichten aufgesetzten „Laterne“ des Raumes. Diese Laterne wird als eingestellter Raum im Raum durch akustisch hochwirksamen Panelen gebildet, welche je nachdem welcher akustische Raumeindruck geschaffen werden soll verschiebbar ausgebildet werden. Dieser aufgesetzte Raum bildet somit den Resonanzkörper des Gebäudes. Bei geöffneten Panelen erhält der Raum ein natürliches Licht.