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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2017

Neuplanung einer Sporthalle Alter Postweg

1. Preis

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

knippershelbig GmbH

Tragwerksplanung

pbs Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Der Neubau der Sporthalle am alten Postweg in Vaihingen (Baden-Württemberg) ist als kompakter, funktionaler und sehr wirtschaftlicher Hallenbau in Holzelementbauweise konzipiert. Nur die erdberührenden Teile sind in Stahlbeton ausgeführt. Er gliedert sich in eine Dreifeld-Sporthalle mit Zuschauerbereich, einen dreigeschossigen Funktionsbereich und einen Mehrzwecktrakt mit Foyer und Multifunktionsraum. Alle Nutzungsbereiche werden unter einem gemeinsamen Dach vereint.

Der kompakte Baukörper fügt sich harmonisch in das vorhandene Ensemble von Friedrich-Abel-Gymnasium und 1-2-3 Halle ein. Der Entwurf nimmt Gebäudekanten der umliegenden Gebäude auf und definiert durch einen Rücksprung im Süd-Westen den Hauptzugang für Veranstaltungs- und Sportnutzung. Das auskragende Dach als klare Eingangsgeste schützt vor Witterung und bietet eine wirksame Verschattung im Süden. Der barrierefreie, überdachte Zugang lädt zum Verweilen ein, wodurch sich die Besucher bei Veranstaltungen im Außen- und Innenraum verteilen können.

Die Gebäudehöhe ist aus den Anforderungen der Hallen entwickelt und mit einer schlanken Hallentragkonstruktion moderat gehalten. Ein Großteil der Halle liegt unterirdisch und belastet die oberirdischen Bauvolumen nicht. Im Norden liegt der dreigeschossige Funktionstrakt. Durch das abfallende Gelände liegen alle Räume oberirdisch und können natürlich belichtet und belüftet werden. Die Funktion des Gebäudes lässt sich durch die Fassadengestaltung klar ablesen. So zeigen sich die die Seiten der Halle geschlossen, große Fenster inszenieren Wechselwirkungen

von innen nach außen, schaffen Bezüge und unterstützen die dahinterliegende Funktion. Die offene Gestaltung des Erdgeschosses ermöglicht Einblicke in alle Nutzungsbereiche, sodass trotz der kompakten Grundrissorganisation ein kommunikatives, offenes und lichtdurchflutetes Gebäude entsteht.

Die pragmatische Erscheinung des Baukörpers wird auch in der Materialisierung fortgeführt: das Holztragwerk bleibt sichtbar, das Innere der Halle ist mit einfachen und robusten Holzelementen gestaltet. Die flächige Fassade aus gelochtem und goldbraun eloxiertem Aluminium-Mäanderblech wird über das gesamte Gebäude gezogen und schützt dahinterliegende Bereiche vor Einblicken und Sonneneinstrahlung.

Partner
Statik: Knippers Helbig, Stuttgart / Haustechnik: PBS Ingenieure, Köngen / Örtliche Bauaufsicht, Termine und Kosten: Wenzel und Wenzel, Stuttgart

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Preisgericht vergab den ersten Platz in einem doppelt anonymisierten Verfahren an das Büro Dietrich | Untertrifaller Architekten.
"Der Entwurf nutzt die Topographie des Geländes geschickt zur Verteilung der Nutzungen auf mehrere Ebenen. Die Dadurch tritt die neue Halle in einen guten Dialog mit ihrer Umgebung. Die Einkleidung des Baukörpers mit einer Fassade aus gelochten und gekanteten Blechen, hinter denen manche Fenster zurücktreten, läßt eine ruhige und einheitliche Gestaltung erwarten, die der heterogenen Umgebung gut tut. Die Eingangssituation zur Straße ist schlüssig und lässt alle Optionen für die Zukunft der benachbarten 1-2-3 Halle offen. Die Ausbildung des Vorfelds unter dem weit auskragenden Dach wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Die Wegeführung im Inneren ist sowohl für Sportler, als auch für Zuschauer schlüssig und gut nachvollziehbar, allerdings sind manche Wege recht lang. Besonders hervorzuheben ist die reizvolle räumliche Einheit und wechselseitige Sichtbeziehung aller Nutzungsbereiche."