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Einladungswettbewerb | 06/2017

Baufeld 4 - Hochhaus am Europaplatz

Anerkennung

O&O Baukunst

Architektur

priedemann building envelope consultants

Fassadenplanung

SCHIMMEL Beratende Ingenieure

TGA-Fachplanung

RSP Remmel+Sattler Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Hochhaus am Europaplatz

Der Europaplatz, ein dreieckiger Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof, ein Platz für Busse und Vorplatz fürs neue Kunstquartier, ist Schauplatz für das neue Hochhaus: als Auftakt zum Quartier, als Headquarter für einen großen internationalen Konzern, die KPMG. Der Bezug zum Bahnhof einerseits, der Bezug zu bereits bestehenden Hochhäusern im Quartier –ein Dreiklang wird postuliert- sollte hergestellt werden.

Das geplante Gebäude schließt direkt an einen bereits im Bau befindlichen ersten Bauabschnitt der KPMG an. Von diesem wird die 2-geschossige Fassadenschichtung als Thema übernommen, die Schichtung als spezifische Eigenart des Gebäudes, insbesondere des Hochhauses weiterentwickelt. So verschieben sich hier die Schichten zueinander, die Grundform wird leicht verzogen, zu Gunsten einer im Raum geschärften Figur. Der Vorgang erinnert an das Schwarze Quadrat, ein Gemälde von Kasimir Malewitsch, dessen Quadrat eines war, das sich im Bildraum leicht verzogen zeigt.

Ähnliches passiert mit dem Hochhaus: Die östliche Platzkante des Turmes weist zunehmend schärfer werdend in Richtung Hauptbahnhof, die ganze Figur bekommt leicht schräge Kanten. Die so gewonnene Eigenart irritiert, ist in der Bewegung am besten zu begreifen. Der helle, strahlende Bau verhält sich familiär zumindest zum Tour Total, der mit seinen Anbauten bisher das Quartier dominiert. Hier gilt: Modifikation von Quartierseigenheit geht vor übertriebener Eigensucht.
Turm und Sockel gehen eine starke Einheit ein: Eine hybride Form –durchaus berlinerisch- entsteht, die mit der Nachbarn zu dealen vermag, eine satt am Platz verankerte Figur. Dass hier im Sockel das letzte Obergeschoss bis an die Platzkante vorgezogen wird, dient diesem Verschmelzen von Sockel und Turm.

Im Inneren des Gebäudes dominiert eine große Eingangshalle: 8-geschossig hoch wiederholt diese Halle die eigenartige leichte Verschiebung der Geschosse. Beginnend mit einem großen blauen Quadrat im Fußboden des Foyers türmen sich die offenen und verglasten Geschoße leicht verschoben übereinander. Hier befinden sich alle Aufgänge und Lifte, Café, Wartebereich und interner Zugang zum Restaurant gebündelt und über den Luftraum an die Büro und Konferenzetagen angeschlossen. Die Halle ist gleichermaßen Visitenkarte und Herz des neuen Headquarters.