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Offener Wettbewerb | 12/2017

Genossenschaft Alterszentrum - Erneuerung und Erweiterung Alterswohnungen

Stonehenge

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 30.000 CHF

Franziska / Sebastian Müller Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Stonehenge übernimmt die ursprüngliche typologische Konzeption der Anlage mit zwei mäandrierenden Winkelbauten. Als Reaktion auf das vergrösserte Raumprogramm werden die Schenkel des neuen Winkels länger. Als Reminiszenz wird die einspringende Ecke im Südosten aufgenommen und wieder als Hauptzugang zu den Alterswohnungen etabliert. Die Weiterführung dieser Grundkonstellation ergibt auch betriebliche Vorteile, können doch die Anschlüsse an die bestehenden Bauten weiter genutzt werden und machen weiterhin Sinn. Der Innenhof wird vergrössert und wird zu einem neuen Zentrum für die Gesamtanlage. Das bestehende Restaurant wird aufgewertet und erhält mit der neu gestalteten Umgebung einen schönen Aussenbezug. Durch den neuen fünfgeschossigen Trakt im Süden ist die Besonnung des Innenhofes eingeschränkt. Die dargestellte Umgebungsgestaltung mit Bäumen ist durch die darunterliegende Tiefgarage wohl unrealistisch.

Im Erdgeschoss sind die Verwaltung und die gemeinsamen Nutzungen bzw. halböffentlichen Nutzungen angesiedelt. Als Erschliessung postulieren die Verfasser eine Art „Wandelhalle“, welche nicht einfach nur als Korridor gedacht ist, sondern durch ihre Überbreite zu einem Begegnungsort werden soll. Ob diese allerdings je so genutzt wird, ist fraglich. Auch mit Überbreite wird die Verbindung vor allem als betriebliche Verbindung genutzt werden. Zudem benötigen die sechs Treppenhäuser Brandschutzabschlüsse, welche direkt nach aussen führen. Diese Treppenhäuser führen zu jeweils dreispännig organisierten Geschossen mit den Alterswohnungen. Die Art der Erschliessung ist zwar wirtschaftlich und betrieblich relativ aufwendig, ergibt aber eine mit Wohnhäusern vergleichbare Privatheit. Pro Geschoss können durch eine flexible Grundstruktur unterschiedlich grosse Wohnungen vom Einzimmerstudio bis zur zweiseitig orientierten 3.5-Zimmer Wohnung geschaffen werden. Die Grundrisse sind ökonomisch aber räumlich attraktiv konzipiert. Mit den vorgesehenen französischen Fenstern können auf einfache Weise sogar temporä- re Balkone eingerichtet werden. Zusätzlich wird durch die Aktivierung des Daches mit Pergolen, Atelier- und Bastelräumen ein gemeinsam nutzbarer Garten geschaffen, welcher für individuelle Aktivitäten oder gesellschaftliche Anlässe genutzt werden kann.

In Konstruktion und Materialisierung wird ein Stahlbetonskelettbau mit vorgehängten Betonelementen vorgeschlagen. Ausser den Erschliessungskernen sind die Innenwände nichtragend. Die rationale Fassadengestaltung übernimmt Anleihen an der Architektur des Bestandes. Die Investitionskosten liegen etwas über dem Durchschnitt.

Stonehenge ist ein einfaches und städtebaulich gut konzipiertes Projekt. Die Grundrisse der Wohnungen sind flexibel, effizient und attraktiv. Schwächen zeigt das Projekt im architektonischen Ausdruck, welcher die Qualität der bestehenden Anlage nicht erreicht. Betrieblich ist es mit den vielen Treppenhäusern relativ aufwändig.