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Offener Wettbewerb | 12/2017

Genossenschaft Alterszentrum - Erneuerung und Erweiterung Alterswohnungen

Laubengesang

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 12.000 CHF

Gut Deubelbeiss

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt "Laubengesang" versucht die schwierige Aufgabe von Erhalt und Erneuerung zu vereinen. Es geht von einem Teilerhalt und einem Teilabbruch aus.

Mit dem Teilerhalt wird die schützenswerte und qualitätsvolle Architektur des zeittypischen Bestandes zumindest in der Abwicklung der Südfront des Alterszentrums gewahrt. Somit bleibt auf der Parkseite das Ensemble der originalen Bestandesbauten mit seiner charakteristischen Höhenentwicklung und den gekonnt gesetzten Bezügen der Volumen zueinander erhalten. 24 Wohnungen im Südflügel sollen nach dem Muster und den Empfehlungen der Machbarkeitsstudie saniert werden. Dazu werden drei bestehende Einheiten jeweils durch Umbau der mittleren neu zu zwei Einheiten zusammengefasst. Schaltzimmer ermöglichen Wohnungsvarianten.

Um das geforderte Neubauvolumen (ca. 46 weitere Wohnungen und Zusatznutzungen) zu erfüllen wird anstelle des Westflügels entlang der Kirchstrasse ein fünfgeschossiger Neubau vorgeschlagen. Dieser ist mit Bezug auf den Bestand in Schottenbauweise angedacht, mit Publikumsräumen im Erdgeschoss, 44 Wohnungen in den vier darüberliegenden Geschossen sowie Gemeinschaftsräumen und Gastzimmern auf dem Dachgeschoss. Die Wohnungen sind mit durchgehenden Grundrissen Ost-West orientiert, mit Balkonen zur Abendsonne und einem grosszügigen Laubengang zur Hofseite. Die Wohnungstypologie ist ähnlich dem Bestand gewählt, wohl etwas grosszügiger, wobei aber die Chance, im neuen Flügel neu- und andersartige Wohnungstypen anzubieten, wenig genutzt wird. Die Bäder und Zugänge sind etwas eng, die Wohnungsgrössen und der Mix liegen leicht unter den Anforderungen.

Die Ausarbeitung und architektonische Gestaltung bleibt leider schematisch. Das Neubau-Volumen ist trotz versuchter Gliederung etwas steif und wohl zu tief und zu hoch, um sich dem Bestand der Umgebung anzupassen. Dies wohl auch infolge der eingeschränkten Ausdehnungsmöglichkeit nach Norden, was sich in der vorgeschlagenen beengten Zu- und Vorfahrt, aber auch in der Parkierung und der Aussenraumgestaltung generell zeigt, die so nicht geglückt ist.

Der Innenhof wird verkehrsbefreit und soll zur Begegnungszone ausgestaltet werden. Dank tiefliegendem Südflügel erhält der Hof und der bestehende Restauranttrakt angemessen Licht und Sonne. Ein umlaufendes Vordach umschliesst den Hof und verbindet die Bauten. Die Bezüge und Zugänge müssten präzisiert werden.

Die Nutzung eines Teiles der bestehenden Substanz ist ökonomisch sinnvoll und ergibt Erstellungskosten, die unter dem Schnitt der prämierten Projekte liegen.
Das gewählte Konzept ist eine vielversprechende Strategie, speziell aus denkmalpflegerischer und aus städtebaulicher Sicht. Die architektonische Ausgestaltung ist im vorliegenden Projekt aber leider zu wenig konsequent formuliert und nicht fertig durchgearbeitet. Eine Reduktion des Raumprogramms und eine Ausdehnung des Baufeldes nach Norden wären wohl Voraussetzung, um eine erfolgreiche Weiterbearbeitung und Entwicklung zu begünstigen.