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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2017

Ehemaliges Krankenhausareal Hochwiesstraße

4. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Barbara Weihs Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Grundkonzept reagiert gut auf die landschaftlichen Potenziale der Umgebung und den prägenden Baumbestand des Quartiers. Die drei vorgeschlagenen Bautypologien wirken am Ort angemessen und bieten eine überzeugende Antwort auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen an den Rändern des Planungsgebietes. Die versetzten Wohnzeilen und Punkthäuser fügen sich in ihrer Körnung gut in die umgebende Stadtstruktur ein. Der südliche Lärmschutzriegel zur Hochwiesstraße wird aufgrund seiner Länge jedoch kritisch diskutiert.
Der vorgeschlagene Erschließungsbügel von der Saliter- zur Hochwiesstraße bietet eine effiziente und angemessene Erschließung für das Quartier. Die platzartige Aufweitung ist überzeugend zwischen der KITA und dem Nachbarschaftscafe situiert und trägt zur Adressbildung des Quartiers bei. Die zusätzliche Wohnstraße im Norden der Lärmschutzbebauung erscheint dagegen fragwürdig, weil dadurch die Wohnungen des langgestreckten Zeilenbaus von beiden Seiten mit Lärm beaufschlagt werden und kein attraktives Wohnumfeld entsteht. Ausdrücklich gewürdigt wird die dezentrale Verteilung der unterirdischen Stellplätze in sieben Tiefgaragen sowie das große Angebot an Besucherstellplätzen im öffentlichen Straßenraum. Außer für die viergeschossigen Punkthäuser im Norden des Quartiers sind die Rettungswege nachgewiesen und überzeugend gelöst. Die Differenzierung der Freiflächen in öffentliche, nachbarschaftliche und private Freiflächen wird positiv beurteilt. Die Gestaltung der Außenanlagen bietet ein abwechslungsreiches Angebot an unterschiedlich nutzbaren Freibereichen mit Bezug zum Naherholungsgebiet auf der Buchel. Das zusätzliche Angebot an privat und gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrassen wird begrüßt. Die von den öffentlichen Verkehrsflächen losgelöste Fußwegeerschließung verknüpft das Quartier geschickt mit den bestehenden und noch zu entwickelnden Baugebieten im Westen und Osten. Zur Differenzierung des eher rationalen städtebaulichen Grundprinzips mit seinen durchgängig viergeschossigen Baukörpern werden von den Entwurfsverfassern gefaltete Fassaden vorgeschlagen. Diese sollen dazu beitragen, interessante Raumabfolgen und eigenständige Baukörper innerhalb des Quartiers zu schaffen. Vor allem im Bereich der versetzten Wohnzeilen wird die Faltung jedoch ehr kritisch beurteilt.
Insgesamt bietet der Entwurf einen guten städtebaulichen Ansatz, der sich abschnittsweise realisieren lässt, hinsichtlich der gewünschten sozialen Durchmischung des Quartiers jedoch nicht abschließend überzeugen kann.